Diese Liste stellt die chronologische Abfolge des Handlungsstrangs dar. Unterordnungen stellen Teilhandlungen der Überordnung dar. Der Haupthandlungsstrang erfordert kein Verständnis der Charakterepisoden, kann jedoch durch diese um diverse Informationen erweitert werden.
Gefallenes Blut: Abstieg in den Wahnsinn (Reflektion 1)
Akademie Crystialis
Gefallenes Blut: Abstieg in den Wahnsinn (Reflektion 2)
HHS: Die Ahmet-Saga
Gefrorener Mondschein
Gefallenes Blut: Abstieg in den Wahnsinn (Reflektion 3)
HHS: Rächer des Lichts
Ausgekocht!
Gefallenes Blut: Abstieg in den Wahnsinn (Gegenwart)
HHS: Dunkler Zorn
HHS: Lumenianischer Kreuzzug I
Analyse, Anathema, Assassination…
Requiem in Lumenia: Auf Dunklen Pfaden
HHS: Lumenianischer Kreuzzug II
Die Schlacht um Havenshire
HHS: Nach dem Sturm
HHS: Eine Welt in Scherben
3.2 Haupthandlungsstrang (in chronologischer Abfolge):
Geschichten des Haupthandlungsstrangs zeichnen sich durch den Einfluss ihrer Handlungen aus. Meistens spielen mehr als 3 Hauptcharaktere und der Fokus der Geschichten liegt eher auf Handlung als auf Beschreibungen.
Im Gegensatz zum Planenten Lumenia waren die Einwohner auf dessen Mond Ukaleya in primitive Stämme und Königreiche geordnet, deren Herrscher in ständigen Kleinkonflikten miteinander verwickelt sind. Einer dieser Verbunde ist das Furzland – eines der Völker mit dem wohl aggressivsten und expansionswütigsten aller Herrscher auf Ukaleya. Als diesem eines Tages die Rohstoffe ausgingen, befahl der König Riggnoak der Säufer seinem General Tihanor, in seiner Eigenschaft als Knecht, Hofnarr und Heeresführer gleichzeitig einen Angriff auf die umliegenden Ländern. General Tihanor scheiterte kläglich an den Verteidigungen der anderen Länder. Die besten Wissenschaftler entwarfen einen Plan und König Riggnoak hat General Tihanor mit der großen Aufgabe betraut die Reagenzien Fett, Scheiße, Zwiebeln und Knoblauch zu beschaffen. Er erfüllte diese Aufgabe zur vollen Zufriedenheit und erhielt vom König die Erlaubnis diverse Chemikalien in das Labor zu bringen. In kürzester Zeit errichteten die Wissenschaftler einen Chemietank, in welchen die Reagenzien gegeben wurden. Sie verschlossen den Tank und warteten. Die Zutaten nahmen in kürzester Zeit Formen an, wuchsen und sprengten den Tank letztendlich. Die Wissenschaftler wussten, dass sie ihr Ziel erreicht hatten...
Kapitel II: Der Untergang des Furzlandes:
Ein erster Blick auf die Kreatur verriet, dass sie zwar über eine äußerst hohe körperliche Stärke verfügte, jedoch eine erstaunlich geringe Intelligenz. König Riggnoak, welcher zu diesem Zeitpunkt sich in einem Saufgelage befand, gab Anweisung an General Tihanor dem Monster einen Namen zu geben und herauszufinden, wie sie für Belagerungen einsetzbar wäre. Tihanor erkannte, dass die Kreatur gewisse Ähnlichkeiten mit einem Ahmet-Dämon aus der Abyssischen Tiefe hatte und taufte sie der Einfachheit halber auf 'Ahmet'. Nun galt es, einen Weg zu finden, der die Kreatur, für den Einsatz in der Schlacht brauchbar macht. Einer der Wissenschaftler entwarf den Prototypen eines Arkanen Wandlers, welchen er direkt an Ahmet als Testobjekt verwendete. Der Dämon wurde durch dieses Gerät in einen Doppelköpfigen Oger verwandelt, dessen Intelligenz zwar weiterhin unterdurchschnittlich gering war, jedoch auf einen fast dreifachen Wert des Ursprungs erhöhte. Unglücklicherweise hatte General Tihanor dennoch keinen Weg gefunden, dem Dämon Anweisungen zu erteilen und zog ein weiteres Mal den Zorn des Königs im Vollrausch auf sich. Er wurde im Turm der Festung weggesperrt und König Riggnoak nahm sich der Sache selber an: Er fand äußerst schnell heraus, dass der Dämon auf Nahrung reagiert und konnte ihn so zu Angriffsaktionen bewegen. Dem König gelang es zwar sein Gebiet auszuweiten, konnte jedoch am Ende nicht mehr für die Versorgung aufkommen, was in einem verheerenden Wutanfall resultierte. Ahmet wütete einige Tage durch die Gegend, zerstörte dabei die Festung des Königs und destabilisierte Ukaleya hierbei so sehr, dass Stücke allmählich abbrachen, jede Menge instabiler Energie freigesetzt wurde und der Mond zu zerbrechen drohte. In ihrer Verzweiflung, dem Untergang der Dimension und dem Zorn des Dämons zu entgehen, zapften die Wissenschaftler die instabilen Energien an, um mehrere Dimensionsportale zu öffnen. Keines der Portale war stabil genug, um sie in Sicherheit zu bringen. Ahmet ging auf den größten Riss zu, entlädt einen großen Teil seiner temporären dämonischen Macht und öffnete ein funktionsfähiges Portal in eine andere Dimension, durch welches er schritt. Was mit Riggnoak und Tihanor geschah ist ungeklärt...
Kapitel III: Erste Schritte in einer neuen Welt:
Ahmets Dimensionsportal funktionierte scheinbar... er hatte zwar keine Ahnung wo er gelandet ist, jedoch scheint diese Welt um einiges fruchtbarer zu sein als die Furzland-Dimension. Auch wenn einige der Fragmente Ukaleyas für Krater in seiner Gegend sorgten war dies ein ganz anderer Anblick. Er war grüne Wiesen nicht gewohnt und blieb erstmal wie betäubt stehen. Als er wieder zu sich kam bemerkte er, dass er durch das Öffnen des Portals dauerhaft einen großen Teil seiner Macht verloren hat, jedoch die Fähigkeit einer einfachen Sprache erhielt. Er überlegte sich was zu tun ist und beschloss letztendlich einfach loszumarschieren. Nach Stunden kam Ahmet auf einer Art Lichtung an und entdeckte die auf der Durchreise befindliche Waldläuferin Michelle und sagte: "Da Mädchen, anfassen", was er dann auch tat. Seine Berührung entlied seine restliche dämonische Macht und Michelle fiel in einen komatösen Zustand. Ahmet zog sich in die Wälder zurück und beobachtete Michelle. Sie wurde einige Zeit später durch Zufall entdeckt und in das nahe gelegene Dorf Whel transportiert. Ahmet versuchte zwar zu folgen, wurde jedoch vor dem Dorf aufgehalten und konnte nicht weiter, da seine Stärke inzwischen auf das Niveau eines Ogers gesunken ist und er sich nicht mehr gegen drei Wachen gleichzeitig durchsetzen konnte. Er ist jedoch nahe genug um die Prozedur auf dem Dorfplatz zu beobachten: Der Arzt versuchte sie zu defilbrieren, hatte jedoch hierbei keinen Erfolg. Von daher wurde nach dem Dorfmagier gerufen, welcher meinte: "Ihr wollt sie nicht wiederbeleben oder? Sie wurde von einem der mächtigsten Flüche die ich kenne getroffen und kann nur durch ein äußerst aufwändiges Ritual in ein untotes Leben beschworen werden. Dieser Zustand wird für sie jedoch nicht gerade eine Erlösung werden... ich würde dir hiervon abraten. Die einzige Erlösung die wir ihr noch bieten können, ist diesen Kadaver zu verbrennen" Der Dorfarzt erwiderte: "Nun... ich will nicht, dass es so endet... Michelle war damals bevor ihre Familie nach Kjemav umgesiedelt ist eine Freundin meiner Tochter... es ist doch zumindest einen Versuch wert. Wenn ich nur denjenigen erwische, der das zu verantworten hat... Sie hat sicher eine wichtige Nachricht aus den westlichen Gefilden für uns zu überbringen..." 'Nun gut, wir werden dieses Ritual durchführen... dieser Herzstein in dem der Fluch konzentriert ist könnte ein äußerst interessantes Objekt werden... wir machen es!" Mehr bekam Ahmet nicht mehr mit, da er sich auf eine Nahe gelegene Kuhweide stürzte um seinen Hunger zu stillen!
Kapitel IV: Ein neuer Herrscher?:
Ahmet mochte zwar seine dämonische Macht verloren haben, jedoch ist ihm sein Bedürfnis der Nahrungsaufnahme geblieben. Es zeigte sich erneut als er innerhalb weniger Minuten die komplette Kuhweide leergefegt hatte. Der Bauer wollte retten was zu retten war, konnte es jedoch nicht mit Ahmets Kräften, welche nach wie vor übermenschlich waren, nicht aufnehmen. Nach der Mahlzeit ließ sich Ahmet in der Nähe einer Rebellenkaserne auf einer Lichtung zum Schlafen nieder. Das Schicksal gönnte ihm jedoch den Schlaf nicht...
„Wir müssen härter trainieren, wenn wir es jemals mit Garathos Elite-Truppen aufnehmen wollen" schrie jemand in der Kaserne.
Ahmet, welcher durch den Lärm geweckt wurde, wurde wütend und stieß ein Ohrenbetäubendes Gebrüll aus. Die Soldaten versammelten sich im Eingangsbereich der Kaserne um die Ursache zu lokalisieren.
Adeliger Krieger: Nun, wer oder besser gesagt was wagt es uns beim Training zu stören?
Captain: Wir wissen es nicht, Lord Alan. Aber wir werden auch nicht nachsehen.
Lord Alan: Und mit euch soll man einen Krieg gewinnen...
Lord Alan verlässt die Kaserne und tritt auf die Lichtung hervor
Lord Alan: Sieh mal einer an, das ist das Monster, welches Michelle mit einer einzigen Berührung verflucht hat! Aber wenn ich es aufnehme habe ich schon fast die Garantie König zu werden...
Verängstiger Krieger: Ihr... w-w-w-wolllt d-d-d-doch nicht dieses Monster aufnehmen?
Lord Alan: Oh doch. Diese Chance KANN ich mir nicht entgehen lassen. (zu Ahmet) Hey du.
Ahmet: WHAS?!?!?! IHR MICH BEI SCHLAFEN GESTÖRT!!!
Lord Alan: Nun, ich weiß nicht ob du mich genau verstehst, aber du hast dir mit der Sache mit Michelle eine MENGE Ärger eingehandelt. Ich kann dich retten - dafür hilfst du mir König zu werden.
Ahmet: OK!
Lord Alan: (Zu den Kriegern) So macht man das... so und nicht anders!
Captain: Könnt ihr ihn überhaupt versorgen - ich mein - der hat erst heute eine komplette Kuhweide leergefressen!
Lord Alan: Unwichtige Details - sobald ich König bin, lässt sich das ohne weiteres bewerkstelligen. Hierfür benötige ich aber weitere Unterstützung durch meine alten Gefährten.
Alan erhielt die Unterstützung auch. Nach einer kurzen Zeit haben sich der Ingenieur und Kochmeister Tolga, die Scharfschützin Lisa, der Zwergenkönig Franz und die Meisterin der arkanen Macht Simone als Mitglieder seines Offiziersstabs angeschlossen. Ahmet wurde durch seine hohe Bedeutung als ein Mann fürs Grobe mit übernommen, jedoch beteiligt er sich ohnehin nicht an taktischen Entscheidungen.
Kapitel V: Der Fall von Garathos:
Die Vorbereitungen für die Eroberung des Landes brachten einen hohen Aufwand mit sich, da die Landschaft aus weitläufigen Steppen (welche gelegentlich durch kleinere Wälder unterbrochen wurde) bestand, die zum großen Teil nicht besiedelt waren und daher einfach nicht genügend Dörfer und Städte zum Plündern für Nachschub zur Verfügung standen. Der Vorteil auf der anderen Seite lag natürlich darin, dass Invasoren nahezu unerkannt bis in die dichter besiedelten Gebiete um die Hauptstadt vorrücken konnten. Dessen bewusst ließ sich Lord Alan durch die Widrigkeiten nicht aufhalten und bereitete seine Armee nach besten Möglichkeiten vor und konnte so schon nach einer Woche losmarschieren. Unglücklicherweise brach in diesem Jahr ein früher und harter Winter ein und so ist Alans Armee, als sie einige Monate später endlich ein größeres Dorf, welches nur einige Kilometer von der Hauptstadt entfernt lag, zu einem besseren Mob reduziert worden.
Lord Alan: Nun, dies lief wirklich nicht wie erwartet. Ich hab über die Hälfte meiner Truppen verloren und der Rest ist unzufrieden und hungrig.
Tolga: Was soll ich denn sagen, sogar wir in der Führung haben seit Wochen nicht gegessen.
Alan betrachtet das Treiben im Dorf aus der Entfernung.
Lord Alan: Wir brauchen für alle Fälle dringend neue Nahrung und im besten Fall auch einige neue Krieger. Wir sollten versuchen dieses Dorf hier möglichst ohne Schäden anzurichten in unsere Gewalt zu bekommen.
Während Alan und seine Offiziere einen Plan ausarbeiteten, wird das Fußvolk langsam immer unruhiger.
Ahmet: AHMET HUNGER!!! DORF GIBT ESSEN!
Lord Alan: Haltet ihn fest und lasst ihn nicht los.
Zwei der stärksten Krieger in der Truppe schaffen es gerade so, Ahmet unter Kontrolle zu bringen.
Lord Alan: Nun lass uns schnell überlegen wie wir dieses Dorf... wie heist es überhaupt?
Lisa: New Gill.
Ahmet schafft es sich loszureißen und stürmt auf das Dorf zu.
Lord Alan: Nun so viel zu unserem Überraschungsmoment. ANGRIFF, solange hier noch etwas steht und versucht die Schäden in Grenzen zu halten.
Eine Alarmglocke läutet:
Wachposten: Wir werden angegriffen, alarmiert Garathos und fordert Unterstützung an.
Lord Alan: Nun, das ist wirklich ungünstig... Ein Kurier verlässt bereits das Dorf, Garathos wird zwar mit Garantie keine Unterstützung schicken, jedoch weiß er nun Bescheid.
Eine Stunde später.
Ahmet: AHLES KAPUUT!!!
Lord Alan: Ich sehs... Die Unterstützung vom Volk wirds nicht gerade einbringen... Naja hier hast ein Leckerli Ahmet.
Ahmet: *hechel* mjaam!
Lord Alan: Nun Truppen, es ist nicht komplett nach Plan verlaufen. Garathos ist nun gewarnt. Es wird nun wesentlich schwerer sein die Schlacht morgen zu gewinnen. Zumal auf einen von uns zehn von denen kommen. Ruht euch aus und nutzt die Möglichkeit euch wieder mal aufzufrischen - verdient habt ihr es euch und morgen wird ein richtig harter Tag werden.
Nach einer ruhigen Nacht brach nun schließlich der nächste Tag an.
Lord Alan: Truppen! Es wird Zeit. Wir müssen das Lager schnell in direkter Nähe zum Schloss errichten.
Die Truppen wussten, dass von der rechtzeitigen Errichtung des Lagers der Sieg abhing und so stand nur eine halbe Stunde später das Lager bereits knapp einen Kilometer von Schloss Garathos entfernt.
Lord Alan: Freunde! Der Moment des Sieges ist zum Greifen nah! Die Schlacht erwartet uns!
Plötzlich öffnete sich das Tor des Schlosses und ein Regiment nach dem anderen ergoss sich in die Ebene und schließlich ritt König Garathos in voller Schlachtmontur und stand Lord Alan Auge in Auge gegenüber.
König Garathos: Lord Alan... ich habe mir fast schon gedacht, dass Ihr hinter diesem Angriff steckt. Euer Glück, dass mein Land nicht ausreichend dicht besiedelt ist, sodass ich euren Aufstand erst in direkter Nähe zur meiner Hauptstadt und meinem Schloss bemerkte. Er wäre schon viel schneller vorbei gewesen. Aber nun, werde ich deine paar Truppen wohl zerschlagen und dich und deine Offiziere hinrichten müssen.
Lord Alan: Ihr macht mir keine Angst mehr. Ich gebe euch hier die Chance ein faires Duell auszutragen und dem Gewinner fällt alles zu.
König Garathos: Pah! Euch entgeht wohl, dass ich in der militärisch stärkeren Position bin und nicht für nötig befinde auf so etwas einzugehen... ANGRIFF! MACHT SIE FERTIG!!!
Tolga: Die Situation ist überhaupt nicht gut. Diese Armee ist noch viel erdrückender, als wir bisher dachten.
Lord Alan: Dir fehlts an Talent und Klasse... dann geh zu Garathos da machts die Masse. TRUPPEN - GEGENANGRIFF!!!
Lisa: Nun ist es zu spät... das wäre unsere letzte Gelegenheit zur Flucht gewesen.
Trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit kämpften Alans Truppen wacker gegen die gewaltige Armee doch wurden sie immer weiter in Richtung des Lagers zurückgedrängt. Im Offizierszelt herrscht angespannte Stimmung.
Tolga: Kommt davon.
Lord Alan: NEIN! Es kann einfach nicht sein, ich werd persönlich seinen Regimentern entgegentreten müssen!
Tolga: Ey... das nenne ich Mut... so etwas wagen nur wenige Anführer. Wir kommen mit dir.
Lisa: Ja, wie sieht der Plan genau aus.
Lord Alan: Ich werde die Truppen neu motivieren, damit wir ein wenig mehr Zeit gewinnen. Die meisten der feindlichen Truppen kennen mich und werden nachdem ich in den Kampf eingetreten bin ein wenig an Moral verlieren.
Simone: Das ist Wahnsinn...
Lord Alan: Es hat einen Grund warum mein Schwert den Titel 'Klinge des Märtyrers' trägt...
Der Anblick von Alan der langsam mit erhobener Klinge sich auf die feindlichen Truppen zubewegte zeigte in der Tat Wirkung. Er beherrschte sowohl die Kampfkunst mit Ein- und Zweihandschwertern, als auch in begrenztem Ausmaß Lichtmagie. Alle Anwesenden erstarrten kurzzeitig.
Lord Alan: Truppen, dieser Kampf ist noch nicht verloren. Treter erneut gestärkt hervor und zeigt ihnen, dass wir nicht aufgeben werden.
Ein Licht ging auf die Anwesenden herab, welches Alans Truppen mit neuer Energie erfüllte und die betroffenen Soldaten Garathos blendete. Man hörte den Regimentsführern Garathos' die allmählich ergreifende Panik an, als sie die Befehl eines erneuten Angriffs erteilten.
Lord Alan: Kommt her, ihr werdet sehen was ihr davon habt.
Alans Truppen standen noch immer erstarrt über das Auftreten ihres Anführers als sich Garathos Massen auf ihn ergossen. Als sie jedoch sahen, dass er ein volles Regiment unter Kontrolle hielt, begannen sie ebenfalls wieder auf den Feind zuzustürmen.
Regimentsführer: Zieht euch zurück, wir brauchen eine bessere Position.
Lord Alan: Nun, das ist der erste Triumph in dieser Schlacht. Garathos versuch sich zu verschanzen, da er erwartet, dass wir bald so aufgerieben sind, dass wir aufgeben müssen. Aber nun... LASST DEN AHMET LOS!
Aus der Sicht des Schlosses, sah man nur einen gewaltigen Käfig, der von 20 Leuten herangezogen wurde und in dem irgendetwas sich versucht zu befreien.
Garathos erteilt seinen Elite-Regimentern den Befehl die Burg zu verlassen und direkt auf die feindliche Armee zuzustürmen.
Als die Truppen den Käfig öffneten stürmte Ahmet mit voller Gewalt heraus und überrannte ein komplettes Regiment auf seinem Pfad zur Burg. In der Ferne hörte man Garathos den Befehl erteilen, alles an noch verfügbaren Truppen aus der Burg stürmen zu lassen.
Lord Alan: Oh nein! Das sind sogar für Ahmet viel zu viele Gegner.
Ahmet: TÖTEN! ICH HABEN HUNGER!!!
Ahmet riss einen Baum aus und begann wie wild auf seine Gegner einzuschlagen. Garathos selbst verlässt erneut die Burg und reitet direkt auf Ahmet zu.
König Garathos: Einhalten! Kreatur... wenn du für mich diesen Aufrührer packst und ihn mir gibst kriegst du sehr viel Geld.
Ahmet: Whas is daaas? Gelt?
König Garathos: Das hier *hält eine Goldmünze hoch*
Ahmet: Oh, wie schön.
Lord Alan: Ahmet hör nicht auf ihn, das ist wertloses Blech. Ich biete dir das Essen von 30 Bauern an, wenn du ihn hier und jetzt zerschmetterst.
Ahmet: Mhhh... hunger...
König Garathos: Pah ich geb dir das von 35.
Lord Alan: 40!
Ahmet: Öööh...
König Garathos: Ich lege nochmal 15 drauf.
Ahmet: Das wird langsam zu kompli.. komple.. äh zu viel zum nachdenken.
Lord Alan: Er will dir 55 geben. Ach pfff ich leg nochmal 15 drauf!
König Garathos: Ich geb dir 1 % mehr als dieser Knauserer.
Lord Alan: Ahmet, wer garantiert dir, dass er sein Versprechen auch hält? Nun ich gebe dir noch genau eins mehr!
Ahmet: GEHIRN ÜBERLASTET! TÖHTEN!
Ahmet stürmte auf das Schloss zu und schlug wahllos auf alles ein was ihm zu nahe kam oder ihm im Weg stand.
Lord Alan: MEIN SCHLOSS!!! Du hast es zerstört!
König Garathos: Das ist immernoch mein Schloss... und deine Bestie wütet nun darin!
Lord Alan: *erhebt das Schwert* Das lasse ich mir nicht länger bieten.
König Garathos: Krieger! Zu mir... AAAAAH!!!
Lord Alan: Tolga, er hat mir gehört... was soll das?
Tolga: Lass mir halt auch mal bisschen Spaß. *AK-47 streichel*
Lord Alan: Ist ja ok.
Ahmet: So jetzt gehts mir wieder besser.. bei wieviel Essen waren wir.
Tolga: *zu Alan* Sag nichts falsches, denk dran du kannst unser neues Land dadurch in den Ruin führen.
Lord Alan: Ein Festmahl von 30 Bauernrationen!
Tolga: *zu Alan* Danke, damit hast du ihm eine verdiente Belohnung gegeben und belastest unser Land nicht übermäßig. *dreckiges Grinsen*
Ahmet: Guuuht.
Die verbleibenden Regimenter Garathos kamen schwer angeschlagen aus den Ruinen des Schlosses.
Selbsternannter Oberbefehlshaber aller Regimenter: Wir kapitulieren... und händigen die den kompletten Schatz aus.
Lord Alan: Sehr gut! Leistet mir jetzt den Treueeid und ihr sollt vollwertige Mitglieder der Armee werden
Alle Mitglieder schrien auf: WIR LEISTEN DEN TREUEEID FÜR RUHM UND EHRE FÜR LORD ALAN.
Lord Alan: KÖNIG Alan ab heute. Garathos ist tot und ich übernehme nun die Führung. Baut dieses Schloss wieder auf und einen Maststall für Ahmet.
Alle Anwesenden: Jawohl!
König Alan: *zieht sich selber die Blutverschmierte Krone von Garathos auf* Die Zeit des Krieges ist nun endlich vorbei. Ich werde hier ein neues noch prächtigeres Schloss errichten und verhindern, dass die Fehler der Garathos-Regierung noch einmal geschehen...
Epilog:
Der Aufbau des Schlosses ging zügig voran und alle die glaubten nie noch mehr Luxus zu sehen als das Schloss von Garathos wurden von Alan eines besseren Belehrt: Die neuen Königshallen wurden auf einer wesentlich größeren Grundfläche errichtet und es wurde hauptsächlich aus den teuersten Baumaterialien gefertigt. Der komplette Goldschatz von Garathos war sehr bald verbraucht und daher musste Alan sich sehr viel vom Volk besorgen. Tatsächlich wurde das Volk dadurch noch zusätzlich belastet und die Stimmung wurde über die nächsten Wochen und Monate immer angespannter, die einen immer größeren Militäreinsatz in der nahe liegenden Hauptstadt erforderten!
Die Hauptstadt ist auf einer größeren Insel errichtet worden, die von mehreren, kleineren Halbinseln umgeben ist. Die nördlichste dieser Halbinseln bietet einen direkten Zugang zum Festland, diente jedoch eines Tages als das Sprungbrett einer dämonischen Rasse, die relativ früh als die berüchtigten Blacksmith identifiziert wurden, in die Hauptstadt. Auch wenn diese zunächst ungestört wüteten, konnte die Invasion unter großen Verlusten abgewehrt werden. In dem Wissen, dass diese Invasion nur ein erster Schlag sein wird, wurden die äußeren Inseln untersucht und eine große Anzahl Dimensionsportale festgestellt. Ein tatsächlicher Gegenangriff konnte nicht gestartet werden, da immer wieder kleine Stoßtrupps die Armee dezimierten. Überlebende berichten immer wieder von der Präsenz eines schwarzen Avatars.
Insgesamt wurde die Kontrolle trotz der Unzufriedenheit des Volkes und der konstanten Angriffe der Blacksmith noch immer bewahrt. Als jedoch eine gewaltige Armee von Banditen in die Hauptstadt stürmte, brach das ganze System vollständig zusammen. Bevölkerung und Armee wurde hierdurch auf die umliegenden Halbinseln vertrieben und vereinigten sich in einer Revolution die von André, einem General von Garathos, der Alan den Treueeid verweigert hatte, angeführt wird. Sich unmittelbar seinem Kampf haben sich Franz, dessen Söldnerseele von André sich leicht hat kaufen lassen und Michelle, der es noch immer in ihrem untoten Leben nach Rache an Ahmet gelüstet.
Alan und Teile seiner Truppen wurden auf eine Halbinsel im Norden vertrieben und versuchte sich seinerseits auf Kriegshandlungen mit der Revolution vorzubereiten. Als der heiliger Magier Moritz ihn zu Friedensverhandlungen mit der Revolution aufforderte, ging Alan auf diesen Vorschlag ein und arrangierte ein Treffen bei dem er und Moritz fast getötet wurden. Keine Hoffnung auf den Friedenswillen der Revolution mehr sehend, schloss sich Moritz daraufhin Alans Armee an, um sicher zu gehen, dass die Revolution vollständig aufgerieben wird.
Zwar herrscht offene Feindschaft zwischen beiden Fraktionen doch es herrschte instabiler Frieden mit einigen kleineren unbedeutenden Konflikten. In der Zwischenzeit ist ein bedeutendes Experiment von André fehlgeschlagen. Er versuchte aus Genproben von Ahmet einen hirnlosen Superkrieger herzustellen, hat jedoch eine relativ intelligente, aber körperlich schwache Kreatur erschaffen, die ihn jedoch mit ihren Geisteskräften unterstützt.
Sowohl Alan als auch die Revolution wollten die rohstoffreiche Insel von Schergralt besiedeln, um ihren Eigenbedarf an Holz und Metall zu decken. Da bis auf einige antike Ruinen kein menschliches Lebenszeichen mehr festzustellen war, siedelten sich beide Fraktionen in unterschiedlichen Ecken des Urwaldes an und wussten zunächst nichts von den Existenz der anderen. Als jedoch beide Seiten in tiefer auf der Insel nach Rohstoffen schürften, trafen beide Armeen aufeinander und auch hier brachen wiederholt Geplänkel aus.
Neben André gab es auch einige weitere hochrangigen Offiziere von Garathos, die den Treueeid für Alan verweigerten. Um seine Stellung auf Schergralt halten zu können, wurde der Stützpunkt dort einem zugewiesen und die anderen sollen seinen Generälen Unterstützung vor Ort bieten. Zur gleichen Zeit heuerte Alan den ehemaligen Scharfrichter von Garathos, Timo an. Dieser wurde von Garathos vor Ende des Krieges weggesperrt, da er zwar die höchste Hinrichtungsrate vorweisen konnte, sich jedoch schließlich gegen Garathos stellte. Andrés General für den letzten Stützpunkt ist Deniz, einer der treusten Anhänger der Göttin Elortha no Shadras, der nun den Konflikt nutzen will, um ihr möglichst viele Opfer darbieten zu können.
Aber trotz all dieser Geplänkel unter drei Fraktionen hatte sich noch kein wirklicher Krieg herauskristallisiert: Am 6. Dezember jedoch stieg ein Wesen aus seinem Grab, das nur als Bastian Sekruhl bekannt war. Offenbar handelte es sich hierbei um einen Magier der vor Jahrhunderten getötet wurde, jedoch seine Seele in einem Stein retten konnte. Dies ermöglicht ihm sich jedes Jahr an seinem Todestag für kurze Zeit in der realen Welt materialisieren. Gerüchten nach gibt es ein Ritual, da ihm seine ursprüngliche Stärke wiedergeben kann, wenn es an diesem Tag ausgeführt wurde... bietet jedoch auch eine Gelegenheit ihn zu vernichten. Sekruhl zumindest ist in einem Kampf zwischen königlichen und revolutionären Truppen aufgetaucht - und hat beide vollständig vernichtet.
Auch wenn Sekruhl wieder verschwunden ist, konnte Alan diese Situation nicht weiter erforschen, da die Kämpfe sich immer weiter zuspitzten und sich eines Tages André und Alan gegenseitig den Krieg erklärten...
Auch nach den gegenseitigen Kriegserklärungen von König Alan und der Revolution sollte die Nacht ruhig und friedlich bei klarem Sternenschein ablaufen. Nein, wirklich nur eine weitere ruhige Nacht. Dachte der Wachsoldat zumindest, der den befestigten Übergang von der noch immer von Banditen, Sektenanhängen, Blacksmith-Truppen und versprengten Revolutionsanhängern gehaltene Hauptstadt zu einer kleinen dieser gegenüber nördlich gelegenen Halbinsel, die vollständig von König Alan kontrolliert wurde und im Westen an das Festland anschloss. Verstärkung vom Festland ist derzeit aber nicht zu erwarten, da Alan niemanden entbehren kann, da er alles zur Verteidigung seines kontrollierten Gebietes auf der Halbinsel und der südöstlich vom Hauptstadt-Inselkomplex liegenden Schergraltinsel benötigt. Glücklicherweise hat die Revolution das gleiche Problem. André ist kein Taktiker wie Alan, der sich zunächst die Unterstützung im ganzen Land sichert, sondern hat sich nur nach der Banditeninvasion die auf die anderen fünf umliegenden Halbinseln die versprengten Bewohner gesichert und Königstreue einfach hingerichtet, um direkt die Situation Alans weiter zu verschlechtern.
Hoffentlich kommt bald die Ablösung, passiert ja eh nichts" murrte der Wachsoldat – und einen Moment später war er tot. Hinter ihm kam eine rekrutierte Assassine zum Vorschein, die nur noch ihre Klinge ableckte – und zu spät das nahende Zweihandschwert sah, welches kurz danach ihren Kopf fein säuberlich vom Torso trennte. Timo brachte die Klinge – die in seiner Zeit als Scharfrichter von Garathos unzählbare „unbequem gewordene Menschen" gerichtet hat - meisterlich wieder in Position „Wir sollten langsam die Hauptstadt einnehmen und dann in einem überwältigenden Angriff die Revolution zerschmettern."
Tolga und Lisa haben Stellung in einem befestigten Gebäude in der Nähe des Stadtzentrums einige Hundert Meter südlich des Übergangs bezogen. Anfangs fand Tolga es noch interessant bleiernen Tod auf die herumlungernden und -schleichenden Sektenmitglieder regnen zu lassen. Aber da diese nun wirklich nicht so bescheuert waren wie zunächst angenommen, waren die anliegenden Straßen südlich und westlich des Gebäudes nun frei und der Zugang zur „Waffen- und Rüstungsboutique" war gewährleistet. Falls Revolutionäre es probieren sollten, würden nur weitere Kugeln – und Pfeile von Lisa – auf diese herabhageln. Und plötzlich waren sie überall – wirklich überall... Revolutionäre aus dem Westen – von der von desertierten Zwergenkönig Franz besetzten Insel direkt südlich - und nur durch einige Meter äußerst tiefes und kaltes Wasser von Alans Halbinsel getrennt anrückend - Sektenspinner und Banditen kamen aus Richtung Süden - wohl aus einem ihrer Löcher gekrochen. Tolga wartete nicht lange, griff zu seinem Sturmgewehr und begann mit einem „ICH WERD EUCH ALLE TÖTEN! AAARGGH!!!" das Feuer zu eröffnen. Lisa folgte seinem Beispiel und begann ihrerseits einen Pfeilhagel etwas kontrollierter als Tolga – der wie wahnsinnig in einem 270°-Winkel auf alles feuert, was sich auf der Straße bewegt – auf größere geknubbelte Feindverbände regnen zu lassen. Auch wenn die meisten Gegner entweder dem einen oder dem anderen zum Opfer fielen, gelang es einigen Revolutionären unten die Tür aufzubrechen und begannen hineinzuströmen. Lisa ließ sich dennoch nicht in ihrem Fokus stören, als plötzlich der Aufschrei „SCHEISSE, KEINE MUNITION MEHR!!!" sie dann doch herausriss. Tolga warf sein Gewehr beiseite, legte seinen Schlagring an und stürmte die Luke in das Gebäude hinab nur um damit in voller Wucht in einem Gesicht zu landen. Der Revolutionäre kippte sofort tot nach hinten weg, doch die nächsten folgten ihm nach. Einer mit einer narbenverzierten Fratze und Schwert führend, wurde von Tolga mit dem linken Arm herangezogen, während der Rechte bereits dabei war weitere Muster hinzuzufügen. Tatsächlich hielt dieser das nicht lange aus und sackte ziemlich schnell zusammen. Tolga dachte nur: „Und alles um meine Kleine da oben zu schützen..." und schon kam der dritte Revolutionäre an, Flinte angelegt, zielt auf Tolga, setzt ein dreckiges Grinsen auf – und kriegt den Schlagring verpasst, wobei er dann taumelnd nach hinter zurückfällt und stöhnend aufkam. Tolga riss ihn grob wieder auf, nahm die Flinte und verbog sie vor seinen Augen. „Oooh nein..." stöhnte dieser und Tolga verdrehte ihm nur noch mit einem lauten Knacken den Kopf... „Jetz erstmal 'nen Vodka... Die anderen haben sich wohl eh verzogen..." Tolga zog sich mit diesem Gedanken nach oben zurück – und auch wenn man nun wirklich erwarten sollte, dass beide anstürmenden Parteien verstanden haben „Der da oben ist verrückt, lasst uns lieber ein anderes Gebäude einnehmen" – gab es wohl doch einen besonders wahnsinnig mutigen – oder einfach nur wahnsinnigen Sektenanhänger, der einen Kletterhaken warf und sich an der Außenwand hochzuziehen begann. Tolga nippte bereits an seinem Vodka, schaute plötzlich in das Gesicht des Sektenanhängers und schmetterte ihm die Flasche direkt hinein. Dabei zerbrach diese und der Anhänger konnte sich noch irgendwie halten. Tolga knurrte „Du würdest dir wünschen, die Straße heruntergestürzt zu sein" und zog ihn langsam hoch...
Schergralt – Eine wunderschöne Dschungelinsel einige Kilometer südöstlich der Hauptstadtinselgruppe in der schmeichelhaft getauften verbotenen See. Verboten deshalb, weil ganz weit im Norden in dieser See eine Insel vermutet wird, auf der der legendäre Oberste Gott einen Tempel vor langer Zeit hat bauen lassen. Nun diese Insel hat einen Schönheitsfehler – Rohstoffvorkommen an Holz und Gold in Hülle und Fülle und die gleichzeitige Besiedelung durch Alan und die Revolution hat dafür gesorgt, dass diese Insel den wohl größten Konfliktherd außerhalb der Hauptstadt darstellt. Während die Revolution den Küstenbereich im Nordwesten der Insel besiedelt hat und damit im Rücken jederzeit Verstärkung aus der Hauptstadt bekommen kann, hat sich Alans Expedition tiefer im Dschungel verschanzt. Beide Fraktionen versuchen seither, die Moral der anderen zu brechen um die vollständige Kontrolle der Insel zu erlangen. Auch wenn diese Kämpfe bereits seit Monaten toben, ist diese klare Nacht sehr ruhig geblieben und tatsächlich schlafen in beiden Lagern die meisten Soldaten. Simone stapfte in ihrem Hauptgebäude jedoch unruhig auf und ab. „Die Schwäche dieser Revolutionären können wir ausnutzen um die Insel ohne weiteres Blutvergießen zu erobern..." Sie griff zu ihrem Kristallstab, zog sich eine Robe über und schlich sich hinaus – durch den Dschungel zum Eingang des Revolutionären Lagers. Wie aus ihrem eigenen tönte ein monotoner Schnarchrhytmus hervor und der einzelne Wachposten am Eingang sah auch nicht allzu munter aus. "Den werd ich wohl ausschalten müssen" und ließ eine Arkansalve aus leicht grünlich schimmernden Geschossen herab gehen, die den Soldaten in die Bewusstlosigkeit schickten und das Holztor zerschmetterten. Auch im Lager gab es keinerlei Patrollien oder Wachposten und sie erreichte ungestört das Hauptgebäude, brachte die Tür zum Zerbersten und schlüpfte hinein. Im Hauptgebäude sah sie den entsetzten revolutionären Anführer, den sie mit einem Teleport in ihr eigenes Lager schickte und zog in das Hauptgebäude hoch nur um die Fahne der Revolution zu zerbrechen und stattdessen Alans Fahne aufzuhängen. Dann läutete sie die Alarmglocke und zog damit das komplette Lager zusammen. „Ich denke ich habe euch heute unsere Überlegenheit gezeigt und dass wir auch ohne Blutvergießen unsere Ziele erreiche können. Schließt euch uns an und lasst uns André zu Fall bringen. Er hat nichts Gutes mit unserem Land vor..." Überraschend wie einheitlich die Revolutionären ihre Waffen fallen ließen und sich unter Alans Banner formierten... Wenigstens ein Sieg diese Nacht. Zufrieden übertrug Simone die Befehlsgewalt einen an der Akademie ausgebildeten Kommandanten (wie zur Hölle werden die nur so schnell ausgebildet wie überhaupt der gesamte Frontnachschub?) und teleportierte sich zu Alan in die Hauptstadt...
Kapitel 2 – Der Zorn des Grausamen – Teil 1
Das erste das Simone an ihrem Bestimmungsort auf dem Brückenübergang zu Alans Halbinsel sah, war ein halbes Dutzend revolutionärer Krieger die sich auf diesen zubewegten. Mit dem Gedanken "Die werden sich wohl nicht einfach so bereden lassen wie die auf der Insel" feuert sie eine Arkansalve ab – dieses mal mit mehr Macht aufgeladen – und sah zu wie ihre Opfer unter lauten Schreien desintegrierten. "Mach ich nicht gerne, aber wenn hier warum auch immer gerade niemand ist... werd ich das halt machen müssen."
Endlich Sonnenaufgabe... Eine aufregende Nacht ging zu Ende. Tolga und Lisa, die von einem Trupp Scharfschützen abgelöst wurden, betraten über den Übergang die Halbinsel, wobei Tolga direkt das Arsenal ansteuerte, um sich einen Vodka zu besorgen. Im Anschluss stiefelte er zur platzierten Dönerbude um eine seiner Spezialitäten vorzubereiten.: In Vodka getränkter Döner. Hört sich einfach nur pervers an, ist es auch, hat aber die gleiche revitalisierende und energieladende Wirkung wir das Ritalout, das bei Markus in der Stadt verkauft wird. Nach einem ausgiebigen Frühstück der kompletten Truppe, lies Alan über einen Ruf zu den Waffen seinen vollständigen Generalstab zusammenkommen: Timo, ehemaliger Scharfrichter von Garathos; Tolga, Alans Majordomus und gefürchtet in Nah- und Fernkampf; Simone, Meisterin der arkanen Macht; Lisa, eine Scharfschützin und Waldläuferin; Moritz, der heilige Erzmagier und Meister verschiedener lebensverlängernder Techniken... und Ahmet, ein vom ehemaligen Mond Ukaleya stammendes Monster, das sogar als lebendige Belagerungsmaschine verwendet wird – ein Kampfkoloss im wahrsten Sinne des Wortes einfach.
So wie es aussieht haben wir neben der Revolution noch drei Nebenprobleme: Bastian Sekruhl, auch bekannt als der Grausame, der jedes Jahr am Tag seiner ersten Niederlage vor vielen Jahrhunderten an diesem Tag zurückkehren kann. Laut der von mir auf dem Friedhof erkämpften Litanei der Verdammnis, kann er durch ein am Ende dieses Buches befindlichen Ritual in geschwächtem Zustand in unsere Welt beschworen und getötet werden. Anschließend muss sein Seelenstein, der seine wiederholte Reinkarnation ermöglicht zerstört werden. Auch wenn die Revolution verschwinden wird, ist Sekruhl eine Bedrohung! An seinem letzten Auferstehungstag hat er in eine Schlacht zwischen uns und den revolutionären eingegriffen – und zwar alle anwesenden Revolutionäre vernichtet, aber auch mein komplettes eingesetztes Bataillon!“
Unser zweites Problem ist die noch immer anhaltende Blacksmithinvasion, die scheinbar von einer größeren Insel direkt nördlich von hier auszugehen scheint. Darum werden wir uns später kümmern, derzeit müssen wir einfach nur dagegenhalten, auch wenn ich glaube, dass die Banditen und die Sekte in irgendeiner Form damit zusammenhängen, werden wir nach dem Freiräumen der Stadt uns erst Sekruhl widmen.“
Das dritte Problem ist ein Wesen, das wir als den Todesboten bezeichnet haben und in der Stadt und auf den Inseln und Halbinseln hinrichtet, was ihm gerade über den Weg läuft. Tatsächlich haben wir über den derzeit am wenigsten Informationen, aber auf Schergralt sind bei einer Ausgrabung neben Hinweisen zur Herstellung von Runensteinen auch Informationen betreffend dem Todesboten hervorgekommen... mal sehen ob noch mehr dabei herauskommen wird! Ich denke, dass die derzeit sinnvollste Idee ist, das Reliquiar des Exorzisten zu rekonstruieren und damit Sekruhl endgültig zu zerstören!“
Laut der Litanei der Verdammnis wurde das Reliquiar des Exorzisten aus dem Hammer der Gerechtigkeit, dessen Position nicht bekannt ist, einer Kugel reinen Lichts, die ich dem Anführer der Sekte bereits abgenommen habe und dem Siegel des Königspatrons Terenas, das Sekruhl über irgendwelche Umwege auf eine vernebelte Insel weit südlich des Hauptstadtinselkomplexes hat verschleppen lassen.“
Als Alan diesen ellenlangen Monolog schließlich beendete murrte Tolga: „wir werden dafür wohl einen Helikopter chartern müssen! Der Seeweg sollte nicht sicher sein, die Stadtkanäle sind auch teilweise von der Revolution kontrolliert.“ „Dafür habe ich auch schon eine Idee... du hast heute Nach den Trupp von diesem Deserteur Franz wohl „ein wenig dezimiert“. Das wird er wohl noch nicht ersetzt haben können! Wir schicken einen Trupp aus Soldaten und einigen Söldnern rüber! Dank der Kriegsbeute aus Schergralt können wirs uns leisten! Um die anderen vier Lager kümmern wir uns bei Gelegenheit.“
Gesagt, getan, Heli gechartert und nur knapp eine halbe Stunde später wurde die Überreste einer Insel erreicht, die zum größten Teil aus überfluteten Mulden bestand – und von knöchernen Konstrukten und gewaltigen Skelettkönigswachen bewohnt ist. Plötzlich kam ein grunzendes „Carnage hunger!“ und irgendetwas traf den Helikopter und zog ihn mit Gewalt zu Boden. Der Aufprall führte dazu, dass zwar einige der Konstrukte zerstört wurden, die Helden jedoch auch angeschlagen hervorkrochen. Sofort wurden diese auch in einem Gewirr aus Knochen begraben und es entfachte ein erbitterter Kampf, aus dessen Getümmel immer wieder Fragmente aus Knochen und Metallteilen herausflogen. Einige Minuten später kehrte auch wieder Ruhe ein… die Helden hatten zwar Erfolg, jedoch waren die heilende Kräfte von Moritz dringend erforderlich, die dieser zwar zum Einsatz bringen wollte, jedoch zuvor vom gleichen Haken weggezogen wurde, der zuvor den Helikopter zum Absturz brachte. Sofort stürmten die anderen hinterher und sahen sich plötzlich einem aus Leichenteilen zusammengeflickten Etwas, welches mit einem angenähtem Schlachtbeil nach Moritz ausholte, der gerade so ausweichen konnte. Tolga zündete einen Molotowcocktail und warf ihn nach dem Ding, wodurch irgendetwas Undefinierbares von dem Wesen durch die Explosion abgerissen wurde. Alan und Timo stürmten mit ihren Waffen erhoben in das Gefecht und begannen die Kreatur mit heiligen, flammenden und rein körperlichen Schlägen zu tranchieren. Aus zweiter Reihe flogen Geschosse aller Art ein, wodurch nicht einmal Gegenwehr möglich ist.
Nach einem erbitterten Kampf lag das Ding zerschlagen am Boden und begann sich aufzulösen… und setzte das Siegel des Königspatrons, ein uraltes Tagebuch und einen Schlüssel frei. Alan las fix das Tagebuch und meinte: „Der Hammer der Gerechtigkeit ist in der südlichen Kathedrale eingeschlossen. Ich denke Sekruhl wird uns dort noch einmal einen Hinterhalt legen!“
Da der Heli ja in Trümmern in einer Mulde lag, teleportierte Simone den ganzen Trupp in die Stadt zurück und nach einer kurzen Pause, in der die verbrauchten Tränke und Munition wieder ersetzt wurden, zog der Trupp durch die inzwischen von Kultisten und Banditen befreite Stadt nach Süden. Da die Armee auch die Revolution inzwischen recht gut im Griff hat, wurde der Trupp auch nicht von diesen weiter behelligt und gelang ungestört zur Kathedrale.
Alan schloss das gewaltige Portal auf und sah den kompletten Innenbereich zerstört: Überall lagen zerstörte Bänke und irgendjemand hat sich sogar die Mühe gemacht das massivgoldene tonnenschwere Symbol von A’khazar zu zerbrechen. Doch der Hammer der Gerechtigkeit schwebte nach wie vor ungestört in einer goldenen Wolke. Alan stürmte hinein, ergriff den Hammer – und sah sich auf einmal von Sekruhls Geschöpfen umgeben. Er schritt langsam in die Wolke, murmelte einige Worte, erhob den Hammer – und die Kreaturen wurden von einer goldenen Nova zerrissen, wodurch sich auch die Energie der Wolke verflüchtigte.
Gut wir haben alles“ sagte Alan. „Tolga sieh zu, dass du nach dem Bauplan aus den drei Komponenten das Reliquiar nachbaust. Wir werden Sekruhl vernichten sobald dieses Gerät funktionsfähig ist!“
Kapitel 3 - Der Zorn des Grausamen – Teil 2
In freudiger Erwartung und einer gewissen Anspannung war die Vorbereitung des Reliquiars schnell erledigt und auf dem Friedhof aufgebaut. Einige Bataillone Fußsoldaten und Schützen standen bereit, um sich allem entgegenzustellen was an revolutionären Truppen und Sekruhls Kreaturen die Rezitation stören könnten. Alans Offiziere standen um ihm verteilt um ein Podest, auf dem die Litanei der Verdammnis bereitlag. Alan näherte sich ehrfürchtig dem Buch, blätterte es einmal mehr durch und schlug die letzte Seite mit dem Ritual auf...
"Schatten liegen über Lumenia...“
Als dieser Singsang begann, lief jedem Anwesenden auf dem Friedhof ein kalter Schauer über den Rücken, auch wenn zunächst nichts passierte...
"Angst, Zorn und Hass wird auf ewig wallen...“
Mit diesem Vers begann das Licht irgendwie abgedämpft zu werden und aus den Gräbern begannen sich einige Knochenschinderkonstrukte hervorzubrechen, die jedoch sofort von den Soldaten abgefangen wurden
"Irgendwann jedoch kam letztendlich die Wende...“
Ein violett-leuchtendes Portal öffnete sich in der Nähe des Podests und eine Stimme grollte: „Belsameth, vernichte die Eindringlinge! Die Zeit für meine Rückkehr ist nicht gekommen!“ und etwas drängte sich aus dem Portal hervor...
Belsameth ist ein knapp drei Meter langes Monster mit acht Beinen, wobei bei einem der Beine das unterste Glied bereits fehlt und es insgesamt ziemlich ausgerenkt wirkt. Eine dazukommende Höhe von über einem Meter und geifernden Mandibeln von der Länge von Küchenmessern, die nur darauf eifern ihren Gegnern das Fleisch von den Knochen zu reißen und geradewegs dazu entworfen wurden. Die etwas kleineren sekundären Kieferklauen sehen jedoch auch noch immer beeindruckend genug aus. Ihr Kampfgewicht von ungefähr 700 Kilo lässt sie zusätzlich zu einem ernstzunehmenden Gegner werden. Und es war mit einem haarigen Panzer überzogen... sehr haarig.
Alle standen diesem Ding erstarrt gegenüber und warteten darauf, dass irgendwer den ersten Zug machte. Da nach ein paar Sekunden diesen niemand gemacht hatte, stürmte Belsameth direkt auf Tolga zu und riss ihn trotz Kampfanzug direkt um, um sich dann Simone zuzuwenden die kurz vor einem Aufprall sich zu Lisa teleportierte. Davon irgendwie irritiert machte Belsameth eine Vollwendung um wieder auf Tolga zu stürmen. Dieser hat sich inzwischen wieder aufgerappelt und war dieses Mal darauf gefasst, zog ein Kampfmesser, wich geschickt ihrem Sturmangriff aus und hackte ihr das ausgerenkte Bein ab. Belsameth stieß ein lautes, durchdringendes Geräusch aus und hackte nach Tolgas Arm, der ohne Kampfanzug dabei abgerissen worden wäre. So führte der Angriff nur dazu, dass sein Anzug durchbrochen wurde und sein rechter Arm vollständig durchstoßen wurde. Und die Kieferklaue saß darin fest... Belsameth ihrerseits versuchte sich irgendwie loszureißen, während Tolga mit seinem intakten linken Arm versuchte die Kieferklaue abzubrechen, was ihm nach einer gewissen Weile auch gelang. Belsameth taumelte zurück und Moritz eilte zu Tolga um seine Wunde zu verarzten.
"Generationen später, in erstarkender Nacht...“
Immer rasender werdend wandte sich das Monster nur Ahmet zu und begann mit seinen verbliebenen Kieferzangen zu klappern – gleichzeitig kamen beide auf die Idee aufeinander zuzustürmen, wobei Belsameth beim Aufprall Risse im Panzer zu bekommen scheint und beide zurückgestoßen wurden. Belsameth feuerte eine klebrig-ätzende Substanz auf Ahmet, die ihn am Boden festnagelte. Dem nun wehrlosen Ziel zuwendend eilte Belsameth auf Ahmet zu und versuchte ihn lebend zu verzehren, wurde jedoch nur wieder herumgerissen, weil Timo mit einem gezielten Schlag ihr ein weiteres Bein abgesäbelt hat.
Man konnte richtig den Hass in den Augen der Bestie lodern sehen, als sie langsam auf Timo zuschritt und in einem Versuch ihn ebenfalls einzunetzen wurde ihr die linke Mandibel mit einem Lunarschuss von Lisa abgeschossen. Diese flog jedoch zu Timo und riss ihm den Arm auf, woraufhin er zu Moritz humpelte, der noch mit der Heilung von Tolga beschäftigt war. Belsameth wurde nun wirklich ECHT SAUER! In einer rasenden Bewegung mit einem Zangenbiss, der Lisa ohne weiteres in zwei Teile hätte zertrennen können, führte ein geschicktes Ausweichmanöver ihrerseits nur dazu, dass ihre Lederrüstung zerrissen wurde und nutzlos an ihr herabfiel. Genug Ablenkung jedoch, dass Alan die Gelegenheit ergreifen konnte, seine Rezitation kurz zu unterbrechen und ein weiteres Bein abzutrennen.
Belsameth schien wohl zu verstehen, dass auf diese Weise kein Sieg zu erringen ist und began deshalb Eier zu legen, aus denen direkt ihre Brut ausschlüpfte nur um sich sofort auf die Anwesenden zu werfen – Simone desintegrierte die Kreaturen mit einer geschickt platzierten Arkansalve.
"Schatten kehren zurück wie zuvor...“
In ihrer Verzweiflung begann die Kreatur allmählich resigniert giftige Schleimbrocken durch die Gegend zu schleudern, die zwar weitgehend nichts trafen, jedoch erwischte ein besonders großer Alan und zwang ihn die Litanei fallen zu lassen. Wohl wissend, dass sich diese Schlacht ohne dieses Buch nicht gewinnen lässt, begab sich Alan sofort auf die Suche und fing an die herumliegenden Überreste von Sekruhls gefallenen Dienern zu durchwühlen. Belsameth sah, dass Alan nicht auf seine Verteidigung achtete und versuchte dieser epischen Schlacht ein für alle Mal ein Ende zu setzen, vergaß dabei aber auf ihre eigene Verteidigung zu achten und bekam ein weiteres Bein durch einen Lunarschuss abgeschossen.
Aus jeglichem Gleichgewicht geraten kippte die Bestie zur Seite und begann mit den verbliebenen Beinen hilflos in der Luft zu wackeln... und plötzlich kam alles gleichzeitig: Geschosse verschiedener Art von Lisa, Tolga und Simone, schwere Schläge durch Ahmets Streitkolben und zu guter Letzt ergriff Timo sein Richtschwert und rammte es direkt in die Bestie hinein, wodurch grün-schwarze Flüssigkeit aus der Wunde herausströmte und Belsameth zwar zunächst noch kräftig zuckte, jedoch dann langsam zu Ruhe kam...
Mit dem Tod der Bestie hat Alan auch die Litanei in den Überresten eines Knochenschinderkonstruktes feststeckend gefunden und konnte in Ruhe seine Rezitation zum Ende bringen und setzte seinen Singsang der letzten Verse fort.
"...und Sekruhl aufs neue erwacht!“
Und auf „erwacht“ wurde der komplette Friedhof in Dunkelheit getaucht und plötzlich stand Sekruhl vor den Helden. Nicht wie am Tag des Grausamen als Entweihnachtsmann, sondern als ein Dämon mittlerer Höhe, der ziemlich angefressen dreinblickte. Plötzlich kam eine eher unpassende ziemlich quäkige Stimme: „Ich bin Bastian Sekruhl, auch bekannt als der Grausame. Erzittert und verzweifelt, ihr habt mich zurückgebracht!“ und warf ein dunkles Projektil in Alans Richtung, der die verbrauchte Litanei der Verdammnis entgegenwarf. Das Geschoss wurde davon abgehalten und das Buch in tausende Stücke zerrissen. Alan griff derweil wieder zu seinem Zweihänder und begann Sekruhl mit dem Reliquiar zu exorzieren. Auch die anderen begannen mit ihrem Angriff und nach einer kurzen Weile kristallisierte sich die Niederlage Sekruhls heraus, bis dieser frustriert aufschrie, alle Helden schockfrostete und einfach nur noch abwarten muss, bis diese an Hypothermie zugrunde gehen. Seine Stimme wandelte sich zu einem zufriedenen Grunzen: „Ich hab gewonnen…“
Nicht so schnell du Narr“ antwortete eine Stimme, die zu einer Gestalt in einer mit Glyphen verzierten Plattenrüstung und zwei gezogenen Kurzschwertern und Sekruhls Augen weiteten sich sofort vor Schrecken. „Nicht du… das darf doch nicht schon wieder sein…“ stammelte der Dämon quietschend. „Oh doch! Und dieses Mal ohne Hilfe von diesem Gerät“ wobei die Gestalt dem Reliquiar einen Tritt versetzte und dieses dabei zerbrach. „Aber lass mich nun einen neuen Trick vorstellen“ tönte hinter der eisernen Maske hervor, murmelte einige mysteriös-anmutig klingende Worte und die Welt löste sich auf.
Sekruhl und die Gestalt fanden sich in einer dunklen Eben wieder, in der nächsten Nähe war alles nur schwarz, auch wenn die beiden Kontrahenten sich klar erkennen können. Im Hintergrund können Pulsare, Nebula und die Geburten und das Sterben von Sternen beobachtet werden... „Willkommen in Abaddon... Sekruhl! Normalerweise bekämpfe ich hier nur mächtigere Gegner als dich! Aber wegen deinen Unsterblichkeitsexperimenten müssen deine Seele und dein Körper für immer getrennt werden. Dein Körper wird hier bleiben und d dein Seelenstein wird zunächst in der Schattenschmiede der Blacksmith in Lumenia zerschmettert und die Fragmente anschließend in der Lava eingeschmolzen... um dieses Problem endgültig zu lösen!“
Sekruhl erkannte mittlerweile, dass der Exorzist ihn damals vernichtend geschlagen hatte und einfach nur wiederholen wird – und dieses Mal gibt es keine Möglichkeit die Seele mittels Seelenstein zu retten – und zwar geschwächt, aber lebendig zurückzubleiben... aber Sie wusste ja Bescheid... Sekruhl dachte zumindest daran noch zumindest in irgendeiner Form einen Kampf zu liefern, eröffnete den Kampf mit einen Schockfrostschlag, welchem der Exorzist ohne weiteres auswich. Der Exorzist als Reaktion hingegen lies einen Shurikenhagel auf Sekruhl niedergehen, dem dieser nicht übermäßig gut entging. Wohl wissend auf Distanz weit unterlegen zu sein, stürzte er sich in den Nahkampf und versucht dem Exorzisten mit einem Zauber die Lebensenergie zu entziehen – Tritt – wirkungslos! Auch im Nahkampf zeichnete sich – zwar nicht ganz so deutlich – Sekruhls Unterlegenheit ab. In einer letzten Verzweiflung versuchte er die Dunkelheit der Tausend Seelen – ein verheerender Singsang, der die Macht der Schatten auf seine Opfer entfesselt – zu wirken. Der Exorzist sah, was Sekruhl plante, ging auf Distanz und lies durch ihre Maske ein Lächeln durchscheinen. Sekruhl sah dies und wurde aufgrund der Selbstsicherheit des Exorzisten zunehmend beunruhigter – und dennoch beendete er seinen Zauber. Auch wenn dieser normal jedes lebende Wesen, das unter dem Machtniveau eines Aszendierten steht und nicht explizit gegen Schatten geschützt ist, sofort vaporisieren sollte, überstand der Exorzist dieses unbeschadet. Der Exorzist lächelte weiterhin und sagte einfach nur „Ich bin hier in der Schattenwelt gegen magische Einflüsse immun, aber ich glaube du willst jetzt wirklich nur noch Erlösung. Dein Kampf hier bringt nichts!“ Sie verschmolz mit ihrer Umgebung, tauchte hinter Sekruhl wieder auf und exekutierte ihn. Auch wenn es schnell ging, stieß er einen gequälten Todesschrei aus, den aber in Abaddon niemand außer dem Exorzisten hören konnte. Der Exorzist schnitt Sekruhls Seelenstein heraus und warf den leblosen Körper von sich. „Zeit zurückzukehren“ dachte der Exorzist, wiederholte ihre mystische Formel und kehrte mit einem an einen Amethyst erinnernden Edelstein, der Sekruhls Seele beinhaltete nach Lumenia zurück.
Kapitel 4 – Die Rache der Blacksmith
Da durch Sekruhls Ende die Eisblöcke, in denen die Helden eingeschlossen waren wieder gebrochen wurden, marschierte der Exorzist direkt auf Alan zu und drückte ihm Sekruhls Seelenstein in die Hand. "Ihr müsst den Stein in der Schattenschmiede zerstören. Nur so könnt ihr Sekruhl endgültig vernichten... vermasselt es nicht! Ich bin mir sicher, dass wir uns in der Zukunft wiedersehen werden..." und löste sich wieder in Schatten auf.
Knapp dem Tod entronnen bewegten sich die Helden wortlos durch die Stadt wieder in das Hauptlager zurück. Da zwei revolutionäre Außenposten in der Zwischenzeit zerstört wurden un ein Großteil der Stadt sich wieder in der Hand Alans befand., hat Andrés kompletter Offiziersstab sich in dessen Lager zurückgezogen – die beiden anderen Lager nur mit minimaler Besatzung zurückgelassen. Alans Hauptlager wurde deswegen in das Stadtzentrum verlegt und auch die Helden zogen schnell nach. "Unsere Armee hat das wirklich souverän gelöst... wir können uns absolut ungestört um die Blacksmith kümmern!" begann Tolga eine Rede zu den Versammelten. "Und doch werden wir den Trupp die zwei anderen Lager schleifen lassen." unterbrach Alan ihn "Die Blacksmith sind einer der unangenehmsten Gegnern, denen wir bislang gegenüberstanden und werden ganz besondere Maßnahmen erfordern... ihre Kult- und Banditenlakeien sind glücklicherweise entfernt – aber die Bedrohung bleibt!"
Bevor wir aber eine geeignete Landezone in Blacksmith-Gebiet suchen, möchte ich dir ES-Karte vorstellen. Gut, es ist keine Karte im klassischen Sinne, sie zeigt aber das komplette von uns derzeitig kontrollierte Gebiet an – und anhand der sich bewegenden Punkte kannst du jederzeit nachvollziehen wer sich wo aufhält – und warum! Simone und ich wollen noch zusätzlich ein Modul entwickeln, über das man jederzeit den Truppen Befehle zukommen zu lassen" sagte Tolga und überreichte Alan ein aus Kalekryst gefertigtes Gerät, welches zunächst komplett Nord-Lumenia zeigte und nach Tippen auf entsprechende Stelle zunächst nach Beirisch-Land reinzoomte und anschließend noch in die Hauptstadt. Diese wurde nicht vollständig angezeigt, jedoch war bis auf einige kleine violette Flecken auf drei der Halbinseln das Gebiet vollständig markiert... und viele einzelne blaue Punkte bewegten sich. "Interessante Sache... aber wer denkt sich so etwas überhaupt aus?" "Nun, die Grundidee stammte vom Garathos Überwachungsminister Chatoyant, wir haben die Konzepte dazu in seinen Räumen im Schluss gefunden und dann nur umgesetzt: Es ist vorteilhaft alles zu sehen und zu wissen... vor allem bevor es passiert! Wir haben einige weitere – etwas leistungsschwächere Geräte – bereits an einige unserer Kommandanten verteilt." "Nun gut, wir sollten uns blos noch bei Don Santos in seiner inzwischen wieder befreitern Taverne mit einigen Sulfuron-Slammern eindecken. Ich habe keine Ahnung was der Kerl da reinmischt, aber es erfrischt Körper, Geist und Seele und lässt einen mit voller Macht wieder in die Schlacht stürzen." "Ja vermutlich eine gute Idee..."
Und nach vielen weiteren Stunden Vorbereitung wurde die bedrohliche Blacksmithinsel nach einem geeigneten Landepunkt für die Transporthelikopter abgesucht... doch überall war das Gelände mit seinen Ruinen zu uneben – oder es waren zu viele Blacksmith direkt vor Ort. Doch schließlich fanden die Piloten recht weit im Osten der Insel einen antiken Tempelplatz dessen Steine irgendwie ein durchgestrichenes H darstellten. "So landen verboten wie? Soll uns jetzt auch egal sein!" "Ich frage mich was für eine Kultur auf dieser Insel gelebt hat, die müssen lange vor Ankunft der Blacksmith ausgestorben sein!" Auch wenn die Landung schnell erfolgte, griffen auch sofort einige Legionäre der Blacksmith an. Auch wenn die Legionäre bei weitem nicht die gefährlichsten Blacksmith sind, haben sie mit die imposantesten Erscheinungen: Mit einer Höhe von 2,20 Metern überragen sie fast alles auf dem Schlachtfeld und sind vollständig in eine Schattenstahlrüstung gehüllt. Auch wenn sie nicht gerade Geschick beim Schwingen ihrer Zweihandschwerter beweisen, gleichen sie das ganz einfach mit roher Kraft und Gewalt wieder aus. Eine einfache Blacksmith-Kampftruppe besteht normalerweise aus drei Legionären und einem wesentlich unauffälligeren Schattenmagier, welcher diese aus zweiter Reihe mit verschiedenen Zaubern unterstützt. Diese sind zwar nur ungefähr 1,60 Meter hoch, besitzen jedoch wenn sie ihre dunklen Künste gemeistert haben die Fähigkeit verbündeten Blacksmith die Seele zu entziehen – und sich in etwas wesentlich mächtigeres zu verwandeln. Gut – scheinbar hat dieses Exemplar nicht diese Fähigkeit und nach einem kurzen Gefecht war der Trupp auch schon geschlagen und die Expedition hatte Gelegenheit sich den Teil der Insel näher anzusehen. Überall standen offene Dimensionsportale in die Gefilde der Blacksmith – nach einer kurzen Untersuchung stellte sich heraus, dass diese nicht zur Truppenbeschaffung dienen, sondern in Rohstofflager der Blacksmith führen. Schnell wurde eine Basis aufgebaut und die Arbeiter begannen die Lager zu plündern. Die Expedition zog derweil in Richtung Westen der Insel und wurde mit immer stärkerem Widerstand konfrontiert, bis diese in der Entfernung eine große Schlachtentruppe, bestehend aus fünf Legionären, drei Schattenmagiern und einem Blutpropheten, sah und gezwungen war eine genaue taktische Überlegung durchzuführen.
Blutpropheten stehen in der Blacksmith-Befehlskette im Grunde eine Stufe über den Schattenmagiern und während letztere auf unterstützende Magie für verbündete bzw. behindernde für feindliche Einheiten setzen, ist das Magie-Repertoire eines Blutpropheten gleichzeitig zerstörerisch und selbstzerstörerisch. Sie können Feinden extrem kurz das Blut zum Sieden bringen und diese gut durch zurücklassen, wobei stärkere Wesen nur in ihrem Handeln unterbrochen werden und leichten Schaden davontragen. Sie können auch das Blut beliebiger Wesen in magische Energie konvertieren, wobei dies vorzugsweise gegen nichtmagische Feinde zum Einsatz kommt, die davon nur verletzt werden. Höhere Blutpropheten können auch schwächere Feinde ihrem General Natherial opfern, wodurch dieser für kurze Zeit auf dem Schlachtfeld erscheint, jedoch ist ihre mächtigste und beeindruckendste Fähigkeit die Prophezeiung des Blutes zu rezitieren – der Inhalt ist tatsächlich unbekannt und sie wird normalerweise nur auf ihre Legionäre angewandt – doch dieser wird höllische Qualen bis zu seinem baldigen Tod erleiden und wie ein wahnsinniger Berserker sich auf alles stürzen was sich in seinem Sichtfeld befindet. Glücklicherweise können nur die mächtigsten aller Blutpropheten auf derartige Fähigkeiten zurückgreifen. Weiterhin schützen sie selbst nicht wie die meisten Magier mit Stoffroben und Schutzzaubern, sondern kommen in Kettenrüstungen auf das Schlachtfeld. Auch Blutpropheten stellen ein begehrtes Ziel für einen Seelenentzug durch Schattenmagier dar, da diese hier ein wahrhaftig mächtiges magisches Wesen bilden werden.
Nachdem die Helden sich genaue Überlegungen über den Kampfablauf gemacht hatten, sahen sie dass zwei der Schattenmagier Legionären die Seele entzogen und der dritte sich über den Blutpropheten hermachte – und änderten damit das Kräfteverhältnis zu einem Schattenkonzil, zwei hohen Konzilen und drei Legionären – wesentlich übersichtlicher und die Machtgier der Schattenmagier wird ihnen in diesem Fall zum Verhängnis werden, da nun im Grunde die Kampfkraft aus zweiter Reihe fehlt – und auch wenn ein Hohes Konzil zwar wesentlich fester draufhebeln kann als ein Legionär, fehlt einfach die Feuerunterstützung von hinten. Und deswegen lagen auch diese Blacksmith relativ schnell am Boden und die Expedition nähere sich einem Gebäude, das aus einem roten Material, dessen Herkunft nur klar ist, bestand. "Hier muss die Schattenschmiede sein" bemerkte Alan und Sekruhls Seelenstein flackerte wiederholt auf. "Nur, wie kommen wir hier rein?! Sieht nicht so aus, als ob man das Tor einfach einschlagen könnte..." Auf "einschlagen" rammte Ahmet schon seine Schinkenfaust hinein und zog sie laut schreiend zurück. Es war zwar defintiv eine Delle zu sehen, aber das Tor ist und bleibt intakt. "Okay, so geht das schon mal nicht!" Tolga nahm derweil eine Analyse an dem Material vor und hatte es ziemlich schnell als "Sternenstahl" identifiziert, einem Material, welches sogar in der Blacksmithdimension extrem rar ist und deswegen häufiger zur Befestigung wichtiger Gebäude aufgrung seiner physikalischen Eigenschaften verwendet wird. Es ist gegen Magie absolut unempfindlich, kann jedoch mit ausreichender physischer Einwirkung verformt werden – wie die Delle ja beweist. "Ruft die Arbeiter her und lasst sie eine Belagerungsramme aufstellen!"
Gesagt, getan – einige Stunden später wurde eine einfache Ramme konstruiert und der Ansturm auf das Sternstahlgebäude begann! Als die Ramme erstmals einschlug, wurde das Tor geöffnet und ein ganzes Heer an Legionären stürmte hervor, angeführt von einer schwarzen Gestalt, einem Avatar der Blacksmith.
Avatare der Blacksmith stellen schattenhafte Manifestationen einer lange vergessenen Blacksmith-Gottheit dar und sind normalerweise direkt Natherial unterstellte Befehlshaber, die für ihn alle Eroberungen und Schlachten koordinieren... und generell reicht dies auch aus – wenn Natherial sich persönlich einer Schlacht annimmt ist diese auch sehr schnell für die Gunsten der Blacksmith entschieden. Er hatte bisher nur ein einziges Mal ein Duell mit dem Obersten Gott verloren und konnte sich nur knapp zurückziehen. Aber Gnade Lumenia, wenn er sich jemals dazu entschließen sollte eine persönliche Eroberungsaktion durchführen zu wollen! Durch die schiere Überzahl der Blacksmith-Legionäre wurde die Expedition unter schweren Verlusten immer weiter und weiter in Richtung Landeplatz zurückgedrängt. Glücklicherweise hatte der im Außenposten stationierte Kommandant mit einem Exemplar der ES-Karte den Notfall festgestellt und bereits einige Reservisten herbeigerufen.
Als diese sich in den Kampf gegen die Legionäre stürzten kam es zu einem Blutbad – natürlich sind unerfahrene Soldaten diesen Bestien weit unterlegen – aber die Helden können sich durch das Gemetzel einen Pfad zum Avatar bahnen. Dieser blickte relativ wütend drein und schleuderte einen violett-leuchtendes Geschoss in Richtung Lisa, welche diesem jedoch auswich und es stattdessen eine sich wiederformierende Legionärstruppe, die gerade einen Soldatentrupp vernichtet hatte, einschlug und sie auseinandergeworfen hat. Um einen derartigen Angriff nochmal zu unterbinden stürmte Alan mit gezogenem Schwert vor und hieb auf den Avatar ein – wobei jeder Treffer durchzugleiten scheint. "Die dunkle Macht scheint dieser Kreatur einen Schutz zu bieten..." analysierte Tolga und Alan erwiderte ein "Schon verstanden!" und führte eine mächtige Lichtattacke, die den Avatar vollständig in die reale Welt riss aus.
Auch außen herum begann sich das Schlachtenglück gegen die Blacksmith zu wenden. Überall waren die Legionäre gezwungen sich zurückzuziehen, wurden jedoch nicht von den schwer angeschlagenen und dezimierten Truppen Alans verfolgt. Der Avatar gerät unter immer schwereren Beschuss und beginnt mit zunehmenden Schaden scheinbar an Substanz zu verlieren... und löste sich schließlich in einem lauten Knall auf – und hinterließ nur einen Krater...
"Endlich... es ist vorbei... einfach nur vorbei... wir haben nicht nur unser Gebiet geschützt... sondern eine ganze Welt vor Eindringlingen aus einer anderen Welt... wir müssen nur noch Sekruhls Seele zerstören... den Todesboten ausfindig machen und vernichten... und die Revolution zerschlagen... und es gibt endlich Frieden!" sagte Alan, schritt in das Sternenstahlgebäude, welches mit Schmiedeausrüstungen vollgestopft war, suchte sich einen Amboss aus, zerschlug den Seelenstein und schüttete dessen Fragmente in die Lavagrube, die der Schmiede die ganze Energie verleiht. "Ich denke wir können diese Anlagen für uns nutzen... die Expertise und Ausrüstung der Blacksmith sollte einiges Wert sein. Säubert die Insel von Blacksmith-Resten und befestigt sie gegen Eventuelle Angriffe durch weitere Blacksmith, Revolutionäre oder andere Gefahren!"
Kapitel 5 – Schatten des Krieges
"Mein König, wir haben mit Hilfe der Blacksmithtechnologie unser Erfassungszentrum weiter ausbauen können. Neben den Informationen für die ES-Karte, bietet es nun auch Module, die alle möglichen Informationen über Kampfkraft, Stärken und Schwächen bekannter standarisierter Einheitentypen ausliefert. Im Grunde haben wir darin die wichtigsten Streitkräfte Nord-Lumenias, unsere eigene, Garathos damalige Armee – um später eventuelle weitere Splittergruppen bekämpfen zu können und natürlich die jetzt inzwischen fast zerschlagene Revolution erfasst. Auch erfasst sind alle uns bisher bekannten Blacksmithtruppen: Legionäre, Schattenmagier, Blutpropheten, Schattenkonzile, Hohe Konzile und Avatare. Der Vollständigkeit halber haben wir in einer umfassenden Enzyklopädie die Flora und Fauna in den von uns kontrollierten und bekannten Gebieten erfasst, vorzugsweise um Kommandanten Informationen über problematischere Spezies wie die tödlichen Schlangenkrabben zu liefern." "Ausgezeichnete Arbeit Tolga, so etwas sollte uns einen entscheidenden Vorteil über alle bisherigen Herrscher in diesen Ländereien liefern... kenne deinen Feind und jede potenzielle Bedrohung... und reagiere angemessen! Gibt es Fortschritte was die Aufspürung des Todesboten angeht?" "Ja... Schergralt hat wiederholte Angriffe auf die Ausgrabungsstätte für die Runensteine zu vermelden gehabt – mit entsprechend hohen Verlusten... aber wir haben dafür ein Profil über dieses Wesen aufstellen können. Es ist einerseits ein passabler Schwertkämpfer, scheint jedoch mit jedem Tod den es verursacht temporär an zusätzliche Macht zu gewinnen... und seine Verletzungen zu heilen! Eine generelle Gefahr ist ein Strahl aus seinen Augen, der zwischen zu nah stehenden Wesen hin- und herspringt und mit jedem Sprung noch mehr Schaden verursacht als mit dem vorherigen! Ein anderer Augenstrahl paralysiert sein anvisiertes Ziel... und brennt ihm im wahrsten Sinne des Wortes des Lebensessenz aus dem Leib! Und zu guter letzt... bei einer Verteidigung hatten wir es geschafft ihm an sich tödlichen Schaden zuzufügen – jedoch hat er seine Haut dadurch gerettet, dass er in sich aufbewahrte Seelen geopfert hat. Wenn wir ihn einkesseln... werden wir ihn wohl mehr als nur einmal töten müssen! Falls dieses Wesen noch mehr können sollte... hat es dies bislang nicht gezeigt! Die Seelen wisperten wohl auch den Namen: M.B. D'aeraek!" "Den Namen hab ich irgendwo schon mal gehört... aber wo nur?" "Wie auch immer... seit er oder es unsere Besatzung auf Schergralt massakriert, haben die Angriffe in der Hauptstadt vollkommen nachgelassen... aber mir egal grad... ich geh jetzt erstmal zu Don Santos in die Taverne und zisch ein paar Bier!" "Natürlich Tolga... es waren jetzt einige harte Tage und ein bisschen Entspannung sollte wohl okay sein... übertreibs aber nicht... sicher sind wir noch lange nicht!" "Was hör ich da?! Ich glaub es hackt Tolga! Du wolltest ohne mich weggehen?!" ertönte plötzlich die kreischende Stimme von Lisa "Wenn ich nicht gerade hier zufällig vorbeigekommen wäre, wärst du einfach..." "Wär mir wohl einiges erspart geblieben..." murmelte Tolga "WAS WAR DAS?!" "Nichts..."
Insgesamt kehrt allmählich in der Hauptstadt wieder so etwas, wie eine normale Situation ein. Bis auf die südlichste Halbinsel steht das komplette Gebiet erneut unter Alans Kontrolle und selbst auf dem nicht kontrollierten Gebiet wurde eine Ausgangssperre über die Reste der Revolution verhangen und da laut Information keinerlei Rohstoffe mehr vorhanden sind, ist es nur noch eine Frage der Zeit bis die Kapitulation erzwungen werden kann und die Verantwortlichen hingerichtet werden... und wenn nicht, muss ein letztes Mal auch dieses Lager erstürmt werden! "Wir müssen uns etwas einfallen lassen unsere Verluste endlich einzudämmen! Wiederbelebungen - oder nennen wir es in diesem Fall lieber Reanimation - ist eine Kunst die exklusiv der Schattenmagie zuzuschreiben ist - und erstens haben wir zwar Magiebegabte aller Schulen, außer der Schattenschule bei uns, und zweitens haben Reanimierte nichts mehr mit der Persönlichkeit gemein, die sie ursprünglich waren. Sie werden im Grunde nur noch von einer nicht-stillbaren Gier nach Gehirnen angetrieben... und auf derartige Mittel hat selbst ein Garathos nur in sehr begrenztem Maße zurückgegriffen..." gab Alan missmutig von sich "Ja, nur einige mächtigere Götter haben überhaupt die Fähigkeit einen Gefallenen mitsamt seiner Identität neues Leben einzuhauchen... und selbst das hat bei ihnen den Preis dauerhaft ein Stück ihrer Macht aufzugeben... deswegen kommt das wenn überhaupt nur als Gabe für die mächtigsten Anhänger eines entsprechenden Gottes... die meisten verlassen sich auf einfache Beseelung oder sogar lediglich Reanimation... wobei dies in diesem Bereich wohl die einzige Errungenschaft der Menschheit ist... die Forschung nach ewigem Leben in der Akademie Crystialis hat nach wie vor keinen Fortschritt gebracht... Manipulationen der Anima Mundi in der Erd- und Wassermagie, Refugiumssegen in der Lichtmagie. Da die Feuer- und Luftmagieschulen selber nur extrem begrenzte Ansätze zur Heilung kennt, natürlich keine Antworten... und wer erzielt die einzigen Ergebnisse?! Die Schule der Schatten... die Herkunft der Affinität und Macht unserer aktuellen Gegenspielers!" "Moritz, mir ist klar, dass du als der heilige Erzmagier und aktuelle Lichtwächter gewisse Vorurteile gegen die Schule der Schatten hast... aber wir benötigen alle Sechs Hauptdisziplinen der Magie, um uns den künftigen Herausforderungen stellen zu können... ein geeintes Lumenia! Und niemand bietet so gute Fähigkeiten für das Verhören wie Schattenmagier - Vergiss nicht, dass Gedankenlesen oder - für besonders schwierige Fälle - eine Gedankenschmelze die Informationen geradeso aus betreffenden hinausreißt!" "Natürlich, mein Gebieter! Natürlich..."
Der nächste Tag wurde generell von einer düsteren Stimmung angegangen... irgendwie wurde der nächste Angriff des Todesboten erwartet, auch ist der Himmel von grauen Wolken verhangen. Erwartungsgemäß war nach den extrem hohen Verlusten gegen Sekte, Banditen, Revolution und Blacksmith die Moral beim Fußvolk knapp über dem Nullpunkt... und der Offiziersstab – sehr gemischt: Tolga und Lisa nach dem feucht-fröhlichen Gelage bei Santos ziemlich angeheitert, Simone trotz ihrer positiven Grundeinstellung unsicher, Moritz und Alan nach den nächtlichen Besprechungen extrem zwiegespalten und Ahmet... naja Ahmet denkt wie immer nur an das Gleiche!
"Hört zu, ich weiß wir sehnen uns alle nur noch nach einer Pause... aber wir müssen jetzt den Todesboten anlocken... mit einer neugestarteten Ausgrabung! Aber dieses Mal sind wir alle vor Ort... und bringen dieses Ding zu Fall! Dann ist es endlich vorbei... zumindest fast!" "Das hören wir seit Wochen..." "Ja, aber jetzt ist dann wirklich vorbei..." "Das ebenfalls..." "Seis drum, Tolga - zieh einige Arbeiter zusammen und errichtet einige Befestigungsanlagen um die Ausgrabungsstätte. Hier ist das Geld für einen Transporthelikopter - und mit dem Rest kannst du machen was du willst!" "Ja... es soll gut genutzt sein!" "Mein König, wir haben einige der Blacksmithrohstofflager geplündert und wie angewiesen einige Waffen daraus geschmiedet. Darunter dieses Zweihandschwert..." ertönte die Stimme eines Arbeiters. "Zeig mal her" Alan betrachtete das mächtige, schwere aus schwarzem Metall geschmiedete Schwert und ergriff es mit beiden Händen. "Ein wenig umwuchtig, aber ich kann es kaum erwarten, irgendetwas damit zu erschlagen! Ausgezeichnete Arbeit. Da Tolga derzeit nicht präsent ist, kann ich ihn leider nicht beurteilen lassen, ob das Blacksmithmetall für die Herstellung von Schusswaffen brauchbar ist, oder ob wir bei unseren sich langsam erschöpfenden Kalekrystreserven bleiben sollten... aber stellt für meine Offiziere ein weiteres Zweihandschwert – und falls möglich zwei Stäbe und einen Streitkolben..." "Das Metall leitet magische Kräfte nicht übermäßig gut, Alan" unterbrach Simone ihn "Okay... dann nur noch ein weiteres Zweihandschwert für Timo – und einen Streitkolben für Ahmet" "AHMET MAG SCHWARZKOLBEN NICHT!!!" "Gut... nur ein Zweihandschwert – Rüstet danach die Kommandanten nach eigenem Bedarf aus – Fußvolk wird später nachgerüstet!" "In Ordnung, mein König!"
Die Schattenschmiede ist ein wirklich beeindruckendes Stück Technologie, welches hier erobert wurde und vermag es tatsächlich in nur einigen wenigen Stunden die verbleibenden Kommandanten mit ihren neuen Waffen ausstaffiert. "Rüstungen müssten wir bei Gelegenheit auch produzieren... es mangelt einfach nur an Leuten -wenn der Todesbote erledigt ist, haben wir genug Zeit die Armee aufzustocken! Simone – kannst du uns nach Schergralt teleportieren?" "Natürlich..." und ehe man sich versah, standen Alan, seine Offiziere und ein vollständiger Trupp Soldaten samt Kommandanten stand neben einem ziemlich großen Loch auf Schergralt. "Okay – Soldaten... ihr besetzt die Türme zunächst einmal – ich will bei diesem Kampf keine Verluste zu beklagen haben. Außer mir und meinen Offizieren lässt sich niemand auf einen direkten Kampf mit diesem Ding ein." Innerhalb einiger weniger Minuten waren die von Tolga bereits errichteteten Türme besetzt - bereit das Feuer auf alles zu eröffnen, was hier nun hervorkommen könnte! "Gut, alle bereit? Wir schreiten nun hinab und beginnen die Ausgrabung" "Dassss wird nicht nötig sein, Paragon!" "Wer spricht da?!" "Ha... Ha... Ha... Dein Untergang Paragon – und der Untergang einessssss jeden, der es wagt die Geheimnisssse Schergraltsss lüften zu wollen" und plötzlich materialisierte sich direkt vor Alan eine vermummte Gestalt, die von einem bläulichen Schimmer umgeben scheint und ein mit Saphiren und Smaragden besetztes Schwert, welches überall mit Schädeln verziert ist trägt. In der gleichen durchdringenden Stimme gab sie ein "Ich denke wir ersssparen unsss dasss Vorssstellen... Paragon!" und stürmte los. Alan konnte nicht mehr ausweichen und stieß die Gestalt mit einem Heiligen Schock von sich und zog nun ebenfalls sein Schwert und ließ sich und die Gestalt in einem gleißenden Licht baden. "Netter Versssuch Paragon! Aber um den Todesssboten aufzuhalten braucht esss mehr alsss nur die Macht des Lichtsss!" "Was steht ihr hier alle nur so rum? ANGRIFF!!!" und plötzlich brach über den Zweikampf die Hölle herein. Überall schlugen Projektile aller Art ein und der Kampf bewegte sich immer weiter aus der Grube hinaus. Je länger der Kampf andauerte desto fanatischer begann der Todesbote mit seinem Schwert um sich zu schlagen - bis dieses plötzlich zerbrach und er von der daraus resultierenden Explosion der Seelen weggestoßen wurde. "Ich kann sssie nicht mehr in mir halten!!! Esss issst zu viel... zu viel um meine Wunden zu regenerieren, meine Macht zu kanalisssieren.... Aaaaargh!" und löse sich plötzlich auf - und Fragmente seiner Rüstung und Waffe schlugen überall in der näheren Umgebung ein und verursachten massive Schäden an allem, was ihnen zu nahe stand. "ICH... GEBE... NICHT... AUF!!!" und während überall Seelen auf- und abstiegen und sich endlich nach überfälliger Zeit auflösen, materialisieren sich einige Seelensplitter wieder über die Ausrüstungsfragmente – und griffen erneut an. "Wir können diese Kreatur nicht auf diese Weise besiegen!" schrie Moritz "Ich werde einen Bannfluch in diesen Fragmenten wirken müssen. Seht nur zu dass keines von ihnen an mich herantreten kann, ich werde euch auch nicht mit heilenden Kräften beistehen können!" "Ihr habt ihn gehört, Barriere bilden! Versucht diese Dinger zu splitten, Timo du bleibst als letzter Schutz vor Ort. Haltet sie einfach unter Kontrolle!"
Die Schlacht begann von neuem und tatsächlichen versuchten die Fragmente sich direkt einen Weg zu Moritz zu bahnen, doch wurden auf jedem erdenklichen Weg zunächst aufgehalten. Als eines der Fragmente einen Soldaten einfach in zwei Teile riss, begann die Verteidigung zu wanken und die Soldaten begannen panisch hin- und herzurennen. Einer der anwesenden Kommandanten begann rasend Befehle zu schreien, doch "NEU FORMIEREN VERDAMMT! ES GEHT NICHT HIER ZU ENDE!" und tatsächlich begannen die Soldaten irgendwie wieder zusammenzufinden. "SCHILDE ERHEBEN! LASST SIE EINFACH NICHT MEHR AN EUCH HERAN!" und relativ zügig stand eine metallerne Barriere da. Und sie blieb auch stehen, als Befehlsschreie und schmerzerfüllte Todesschreie übergingen, als der Kommandant von einigen Fragmenten attackiert wurde. "WIE LANGE NOCH MORITZ?! WIR HALTEN DAS NICHT MEHR LANGE DURCH!" "ICH BRAUCHE NOCH! UND JETZT LASST MICH AUF MEINE BESCHWÖRUNGEN KONZENTRIEREN!" "DIE SCHLACHTEN UNS HIER AB VERDAMMT! BEEIL DICH!!!"
Immer mehr Soldaten brachen aus der Barriere hinaus und die Schlacht wurde immer weiter in Richtung Moritz zurückgedrängt als dieser aufsah und in Explosion des Lichts alle Todesboten-Fragmente gebannt wurden.
"Zum Glück ist das jetzt vorbei – aber hättest du dich nicht ein wenig beeilen können?!" "Ist doch nichts passiert" "NICHTS PASSIERT?! MEINE ARMEE IST DEZIMIERT, DAMIT BESIEGEN WIR DIE REVOLUTION NICHT MEHR!" "Nun... wird sollten erstmal in die Hauptstadt zurückkehren... es war ein langer, langer Tag!"
Kapitel 6 – Das Auge des Sturms
"Die Blacksmith sind zerschlagen, Sekruhls Seele wurde durch Einschmelzung vernichtet, die Stadt ist von Banditen, Revolutionären und Sektenspinnern befreit, der Todesbote ist Geschichte, die Revolution ist in ihr letztes Lager zurückgedrängt worden... und wir haben keine verdammten Truppen mehr?!" Alans Groll war kaum überhörbar. "Nun gut, die Revolution ist auch Handlungsunfähig. Tolga zieh in das umliegende Beirisch-Land und hol Nachschub in wie auch immer gearteter Hinsicht – Einmal wird unser Land doch endlich Frieden haben können oder etwa nicht?!" "Aber wäre das nicht Diebstahl? Das Volk wird doch nicht angenehm darauf reagieren!" "Nennen wir es... requirieren... und womit hat Garathos wohl seine wesentlich gewaltigere Streimacht aufrechthalten können... sobald dieser Konflikt vorbei ist... werde ich Lumenia endlich einen! Und als erstes werde ich bessere Nachschubwege in die bewaldeten Ostmarken errichten lassen. Sollte jemals wieder ein direkter Stoß in das Herzen unseres Reiches stattfinden, müssen wir Verstärkungen und Rohstoffe direkt heranziehen können!" "Selbstverständlich, ich nehme mir einen kleinen Trupp und werde in ein paar Tagen mit neuen Truppen zurück sein." Alan sah nur noch Tolga, Lisa und einem kleinen Trupp Soldaten zu, wie sie über die Brücke auf die ursprünglich einzige von Alan kontrollierte Halbinsel zogen, um einen Weg in Richtung Festland zu nehmen. "Alan, wie gedenkt ihr künftig Nachschub in solchen Situationen zu beschaffen?" fragte Moritz mit gerunzelter Miene. "Ganz einfach, wir werden im seichten Übergang zwischen den östlichen Halbinseln eine befestigte Landezone schaffen, die wir dauerhaft unter Kontrolle halten müssen. Der Schergralt-Inselgürtel soll diese von südlichen Invasionen vollständig abschirmen und wird mit einer kompletten Hafenanlage austaffiert. Eine weitere Hafenanlage wird in den Ostmarken geschaffen, dass wir in der Lage sein werden schnelle Eingriffstruppen innerhalb weniger Stunden zur Landezone schaffen können. Der Hauptteil dieser Streitkräfte jedoch, wird innerhalb einiger Tage über den Landweg durch Beirisch-Land ziehen und mit den dortigen Reservisten vereint werden. Aus Beirisch-Land können wir auch wunderbar Nahrung hinzuziehen, da es mit Abstand die besten Weidegründe sind, die unser Gebiet zu bieten hat. Ich bezweifel, dass der Landezone aus Norden eine Gefahr drohen wird, da wir einerseits die Blacksmithinsel ebenfalls befestigen werden und andererseits – was soll aus dem Norden noch kommen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die gefrorenen Weiten bewohnt sind... und dafür muss die Befestigung an der Landezone reichen! Auf der anderen Seite haben wir mit der ES-Karte inzwischen eine Maßnahme um einen derartig unerwarteten Banditenangriff vorhersehen zu können. Auch wenn dieser nur ein Ablenkungsmanöver der Blacksmith war, hat dieser erst zur Revolution geführt. Und das nächste mal sehen wir so etwas zumindest kommen! "Ja... da ist etwas dran..." "Wir müssten nun nur noch wissen, was die Revolution vor hat... aber solange sie dort eingesperrt sind... werden wir sie zermalmen, sobald der Nachschub da ist!" "Es gibt da aber ein Problem..." "Was?" "Die versuchen auszubrechen und mit letzter Gewalt einen Großangriff zu starten..."
Und ein Blick auf die ES-Karte zeigte auch das Problem auf: Überall auf der Karte wird eine immer größer werdende Anzahl violetter Punkte dargestellt, die gegen den Absperrposten drängen. Auf der anderen Seite scheinen sich überall in Beirisch-Land Truppen zu formieren. "Die werden nicht hier sein, bis alles überrannt ist! Kommandanten, schnappt euch jeweils ein Battailion und schwärmt aus. Fangt von den Revolutionären ab, was ihr irgendwo in die Finger kriegt! Wenn sie kämpfen, richtet sie auf der Stelle hin! Aber André gehört mir..." Tatsächlich zeigte das Ausschwärmen Wirkung, auch wenn die Revolutionären versuchten, nach ihrem Durchbruch sich wieder überall in der Stadt zu verteilen, wurden sie quasi überall erfolgreich abgefangen und Kämpfe entbrannten, wobei keine Seite bereit war zurückzuweichen und sich auch nirgends eine Entscheidung anbahnte. Tatsächlich zeigten die Revolutionären Offiziere ähnliches Geschick im rechzeitigen Eingreifen, wie Simone, Moritz oder Timo. Ahmet hingegen brach auf bestimmte revolutionäre Gruppierungen immer und immer wieder ein - und tatsächlich begann sich eine Bresche zu öffnen. "Hindurch - wir versuchen nun deren Offiziere abzufangen! Der Kampf sollte dann beendet sein!" Ein kurzer Blick auf die ES-Karte zeigt, dass sich eine große Streitmacht inzwischen in Beirisch-Land versammelt hat und sich langsam in Richtung Hauptstadt begab! "Nun... es wird sich wohl wenden! Lasst uns nun auf die Suche gehen... da ich gerade keinen ihrer Anführer auf der Karte sehe, werden sie sich wohl irgendwo auf ihrer Halbinsel verkrochen haben!"
"Wenn ich das hier sehe – die Stadt liegt in Ruinen und die vielen Opfer... bin ich irgendwie für die neuen Maßnahmen ganz dankbar" "Ja, ich versteh das, Moritz. Es ist alles einfach nur unnötig. Ich werde André für all das mit meiner Klinge läutern... Ich denke durch das Licht zu sterben, wird die größte Strafe für jemanden wie ihn sein!" "An sich sollte man ihn leiden lassen" unterbrach Simone den Dialog zwischen Alan und Moritz. "Nein, es wird einfach besser sein, wenn er sauber entfernt wird!" "Wahrscheinlich schon... was ist das?!" Simones Aufschrei lies Alan, Timo und Moritz das Gebilde, das sich auf der Halbinsel der Revolution abzeichnete genauer ansehen. "Sieht mir nach einer Apperatur aus, mit der man die Energien der Nacht kanalisieren kann... das ist fortgeschrittenste Schattenmagie, ich habe Schnaps Konzepte in der Akademie Crystialis dazu gelesen... und dieser Irre hat sie fertig gestellt... deswegen auch die Waffenruhe bisher... hätte er mit seinem Angriff gewartet, wären wir untergegangen! Aber so... sind wir rechtzeitig darauf aufmerksam geworden! Alan, wir müssen dieses Ding zerstören, bevor die Nacht einbricht!" "Schon verstanden! Wir kriegen aber keine weiteren Truppen hier durch, bis die Verstärkung aus Beirisch-Land da ist. Wir müssen das nun zu fünft lösen!" "Wir stehen an deiner Seite..."
Das komplette Lager der Revolution war verlassen, scheinbar ist wirklich jeder einzelne irgendwo in der Stadt am kämpfen! Und auch als der Trupp sich dem schwarzen Turm nähert, tauchte tatsächlich nichts auf. "Natürlich ist der Turm abgeschlossen! Wir haben jetzt keine Zeit für so etwas. Ahmet - schlag die Tür ein!" knurrte Alan und Ahmet entgegnete ein "Ohkaaaay!" und rammte mehrmals dagegen, bis der Eingang frei war. In der Eingangshalle des Turms standen die Michelle, Deniz, Stefan, Franz in einer Art Trance – und kanalisierten Energie in das Gerät. André stand etwas erhöht und schien über die Präsenz seiner Feinde rasend zu werden "ES... KANN... NICHT... SEIN... DASS... ICH... SCHON... WIEDER... SCHEITER!!!" und begann sich wie ein irrer Berserker auf Alan zu stürzen und das Gerät begann die Energie in ihn umzuleiten. "Zerstört dieses verdammte Ding - oder deaktiviert es!" rief Alan als Befehle zu und begann mit seinem Zweihandschwert Andrés Axtschläge zu parieren. "Ich verstehe nicht ganz wie das Gerät funktioniert..." "Ich dachte du hasts Schnaps Pläne gelesen" "Glaubst du ich habe sie auswendig gelernt?" "VERDAMMT, DANN LASST AHMET AN DAS GERÄT RAN! DIESER TYP IST GERADE DER REINSTE BERSERKER!!!" schrie Alan urplötzlich auf und blendete André mit einem kurzen Lichtblitz, der jedoch nur für einige Sekunden Wirkung zeigt und André seinen Angriff aufs neue begann. Ahmet währenddessen begann auf den Schattentransformator einzuschlagen, wodurch der Energiefluss anfängt gestört zu werden und auch die anderen Revolutionären aus ihrer Trance erwachten! "Was geht hier vor?!" "Zerstört die Eindringlinge... es ist nicht vorbei!" und wenn auch etwas zögerlich ging Franz in einen Zweikampf mit Timo, Michelle lieferte sich ein Gefecht mit Simone und Deniz und Stefan versuchten Ahmet davon abzuhalten die Maschine weiter zu beschädigen! Dieser lies sich nicht wirklich davon beirren und holt zwar mit ausufernderen Schlägen aus, mit denen seine Angreifer auf Distanz gehalten werden, hält jedoch seinen engstirnigen Fokus weiterhin auf der Maschine aufrecht... bis diese plötzlich in taussende Teile zerbrach, explodierte und massive Schäden an allen Anwesenden verursachte. "Moritz, bring uns bitte schnell wieder auf Vordermann! Ich halte die anderen derweil auf Distanz!" befahl Alan und eröffnete auf die angeschlagenen Revolutionären das Feuer mit einer Kaskade von Bolzen aus Licht. Moritz derweil sprach wiederholt sehr schnelle Heilzauber und konnte so den Trupp schnell wieder Kampfbereit machen. "André, es ist vorbei! Meine Verstärkungen aus Beirisch-Land werden bald da sein und den kläglichen Rest deiner Revolution überwältigen!" "Niemals du Narr! Es wird niemals vorbei sein..." "Wie du willst..." Alan feuerte ein Projektil aus Licht auf André, welches direkt sein Herz traf und ihn leblos zusammenbrechen lies. "Nun, als Mitzieher dieses gewaltigen Aufstandes, kann ich euch alle nicht davonkommen lassen... aber Timo – sie gehören alle dir..." "Meine ersten Hinrichtungen seit Garathos Sturz... aber was sein muss, muss sein!" Alan wandte sich der Szenerie ab, lief in Richtung Landübergang und sah die verbleibenden Krieger der Revolution unerbitterlich weiterkämpfen... als auch auf einmal der gewaltige Trupp an Rekrutierten eintrafen und den Kampf innerhalb einer halben Stunde entschieden!
Einige Monate später erinnerte in der Hauptstadt, die als Mahnmal an diese gewaltigen Schlachten in Legatum umbeannt wurde (es war ohnehin ein wenig verwunderlich, dass sie bisher keinen Namen trug), nichts mehr an den Zustand, der davor herrschte. Auch wenn alles neu aufgebaut und nach den Plänen Tolgas und Alan entsprechend befestigt wurde, hängt dennoch ein Schatten über dieser Stadt. Ein Schatten des Blutes, den sie niemals wieder loswerden kann!
"Wir haben unsere Position in Nord-Lumenia endlich gefestigt! Mit Hilfe des Großen Geschützes, von Geräten wie der ES-Karte, dem Beamer-Kampfwagen, unseren Errungenschaften der Infanteriewaffentechnik und dem Bündnis mit der Akademie Crystialis kontrollieren wir tatsächlich fast den gesamten Kontinent! Unsere nächsten Ziele müssen eine Union mit den Ureinwohnern von Shelmar im Leydensmoor und den Zwergen in Khalyngral sein. Ich denke gerade letztere sollten dankbar dafür sein, dass wir ihren Verräterkönig besiegt und für sie hingerichtet haben!" Tolgas Stimme donnerte geradewegs im Konferenzsaal der Königshallen, ein Schloss, welches nach der Schlacht um Legatum einige Kilometer von Legatum entfernt auf einem Hügel errichtet wurde und von seinen Türmen aus Ausblick in weite Teile von Beirisch-Land und den Ostmarken bietet. "Und doch... hat irgendetwas die Wasserversorgung in den Ostmarken verseucht! Scheinbar wird jeder, der davon trinkt nur noch von Phonomanie angetrieben!" Man konnte Tolga während dieser Worte eine zunehmende Anspannung ansehen. "Unser König wünscht, dass mit dieser Bedrohung angemessen umgegangen wird! Und daher werden wir dieses Gebiet genau unter die Lupe nehmen müssen! Wenn dieser verfluchte Schnaps nicht meine 'Vollstrecker' vernichtet hätte, würde ich das mit denen alleine in die Hand nehmen!" Die letzten Worte kamen nur gedrückt hervor, wodurch der heilige Erzmagier Moritz die Gelegenheit ergriff seine eigene Worte an die Anwesenden im Saal zu richten. Im Konferenzsaal war ein langer Marmortisch direkt im Boden eingelassen an dessem Ende der königliche Majordomus Tolga saß. Einige Meter hinter Tolgas Platz befindet sich ein diamantener Thron, der normalerweise für König Alan gedacht war. Da dieser jedoch derzeit mit der Gründung des Außenpostens 'Himmelsthür' direkt im Zugang der Westmarken zu den Gefrorenen Weiten beschäftigt ist, ist dieser derzeit unbesetzt. An der - vom Thron und Tolga aus - linken Seite sitzen der heilige Erzmagier Moritz, die Scharfschützin Lisa und die Meisterin der arkanen Macht Simone. Ihnen gegenüber sitzen der Scharfrichter Timo - und Ahmet, welche jedoch beide mit dem König derzeit unterwegs sind.
Moritz: Nun... aus heilerischer Sicht ist diese Seuche mit nichts zu vergleichen was wir bisher gesehen haben... es wirkt viel mehr wie ein Gemisch aus verschiedenen Krankheitsquellen, die von einem mächtigen Anhänger der Schatten vermengt wurden! Es ist irgendwie wie ein Carnisbiss, es ist irgendwie wie die Krankheiten des Leydensmoor, aber irgendwie haben wir auch Bestandteile, die ich nie in dieser Form gesehen habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der alte Schattentransformator in Legatum dazu missbraucht wurde... aber ausschließen können wir das auch nicht! Wir müssen die Überreste beseitigen lassen! Und wenn nur aus dem Grund Legatum wieder vollständig nutzen zu können!"
Tolga: Gut dargestellt, Moritz! Ich werde sofort nach der Konferenz einen Arbeitertrupp abordern!"
Simone räusperte sich und zog die Aufmerksamkeit der anderen Anwesenden unter verwunderten Blicken auf sich.
Simone: Aus magischer Sicht gibt es hier tatsächlich eine Anomalie: Einige Anzeichen deuten auf den Einsatz von Todesstaub hin - einer Substanz, die von den weltlichen Herrschern des Schattens dazu verwendet wird ihre Gegenspieler auszuschalten. Der letzte uns bekannte, der den Staub verwendet hat war Garathos. Wir haben es unter Umständen mit einem seiner Lakaien zu tun! Tolga: Schnaps kann es mal zumindest nicht sein! Ich habe ihm eigenhändig 'ne Kugel verpasst! Nachdem diese Magistrix des Lichts ihn in zwei Teile gehackt hatte!
Lisa: In Nord-Lumenia sind nach wie vor viele Garathostreue vorhanden! Wir können nicht erwarten in drei Jahren dieses Gedankengut auszumerzen. Und wir haben bereits neben einigen kleineren Aufständen mittlerweile mit der Revolution Andrés und Schnaps Übergriffen gegen unsere Minen bereits zwei große Bedrohungen gegen unsere Staatsintegrität abwehren können. Aber wenn die Anhänger des Schattens eins können... ist es sich zu verstecken!
Tolga: Ja... aber wir werden dieses Schwein erwischen! Die Konferenz ist beendet! Simone und Moritz, ich brauche euch als Spezialisten für die Untersuchung! Lisa - du musst nach Himmelsthür. Der König muss informiert werden... und die Akademie Crystialis in Nawyn. Ab jetzt!
Lisa: Sofort... Simone - kannst du mich nach Nawyn teleportieren?
Simone nickte, richtete ihren Stab auf Lisa und lenkte arkane Energie in einer zirkulierenden Bewegung auf sie. Lisa schloss die Augen und fühlte wie die Kreise der Energiekugel immer enger an ihr vorbei zogen und sie allmählich die landschaftlichen Details der einzelnen Regionen Nord-Lumenias an ihr vorbeiziehen sah. Für die anderen sah es so aus, als ob Lisa immer mehr verblasst und am Ende sich ganz auflöste.
Tolga: Okay, ich würde mal sagen... die Konferenz ist beendet. Ich will euch in einer halben Stunde im Fahrzeuglager sehen... und zwar kampfbereit! Ich werde selber schnell einen Arbeitertrupp nach Legatum abordern und einen Beamer für den Einsatz herrichten!
Der Beamer MK II ist das direkte Nachfolgemodells des von Tolga vor knapp sechs Monaten entwickelten Kampffahrzeugs. Die wesentlichen Hauptunterschiede sind eine von fünf auf drei reduzierte Mannschaftsgröße und der Ausstattung mit einer anpassbaren Küche, die in Tolgas eigenem Beamer durch eine Dönerbude ersetzt wurde, und einem für bestimmte Missionen anpassbaren Freiraum. Für diese Missionen wird ein kleines Alchemielabor benötigt, welches die Analyse des verseuchten Wassers erlaubt. Die Bewaffnung des neuen Beamers besteht ebenfalls aus leicht austauschbaren Modulen für das Hauptgeschützes und den Sekundärgeschützen. Tolga erwartete keine großen Kampfhandlungen für diesen Einsatz und montierte das Hauptgeschütz einfach ab, um das Gewicht zugunsten höherer Geschwindigkeit gering zu halten. Zum Abschluss schaffte Tolga noch die schwere Muntion aus dem Beamer, als Simone und Moritz eintrafen. Moritz warf ihm sein Sturmgewehr zu.
Tolga: Danke... ich brauche nur noch einen leichten Kampfanzug, steigt einfach schon mal ein!
Vollstrecker und ähnliche Einheiten werden seit dem Desaster gegen den abtrünnigen Magier Schnaps mit zwei verschiedenen Arten von Kampfanzug ausstaffiert. Die Standardedition, welche guten Schutz gegen Projektile und schlitzende und stechende Angriffe bietet, jedoch auch die Beweglichkeit des Trägers einschränkt und einer leichten Fassung, die die Beweglichkeit nicht einschränkt und eine Menge Informationstools bietet, jedoch in der Schutzwirkung nur auf magische Angriffe und stumpfe Schlagwaffen beschränkt ist. Tolga griff sich sein Exemplar und zwängte sich ohne Unterschweife in das elastische Material.
Tolga kehrte in das Fahrzeuglager zurück, stieg in den Beamer ein, setzte sich ans Steuer und bretterte mit dem Fahrzeug in die Nacht hinaus...
...
Während es in Beirisch-Land und den Ostmarken Ende Oktober erfahrungsgemäß in den Nächten die Temperaturen unter den Nullpunkt fallen, hat Nawyn sogar im Winter ein eher mildes Klima und Lisa materialisierte sich unter klarem Himmel in einer lauen Nacht. Als sie sich umsah und irgendwo in der Ferne die Spitzen der Akademie Crystialis sah, fluchte sie leise.
Lisa: Das müssen mehrere Kilometer falsch teleportiert sein! Nun gut... ich wollte eigentlich heute noch in Himmelsthür ankommen!
Als Lisa einige Zeit später in der im Herzen Nawyns den Bonsaisee erreichte, in dessen Mitte die Akademie Crystialis errichtet war, sah sie, dass das Portal bereits geschlossen war. Abermals fluchte sie, entschloss sich jedoch dazu, mittels Glocke auf sich aufmerksam zu machen. Als keine Reaktion erfolgte, griff sie zu ihrem und brachte das Portal mit Hilfe eines Lunarschusses zum bersten. Wütend stieg sie über die Trümmer und sah sich in den verlassenen Gängen der Akademie um. Leicht erstaunt versuchte sie das Zimmer des Großarkanisten zu erreichen, ohne zu wissen, wo sich dieses genau befindet.
...
Zur gleichen Zeit erreichten Tolga, Simone und Moritz die Ostmarken und Moritz versuchte mit Hilfe der Einrichtung des Beamers die Quelle der Verderbnis ausfindig zu machen, während das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit an dem Seitenarm der Lhine entlangfuhr. Die Quelle direkt konnten sie nicht ausfindig machen, jedoch wurde die Anzahl der ziellos durch die Gegend schlurfenden Infizierten flussabwärts immer größer. Wider Erwarten griffen diese sich nicht selbst an, sondern stürmten beim Anblick des Beamers sofort los - und wurden jedes mal erfolgreich mit einer Salve der sekundären Geschütze abgewehrt.
Moritz: Verdammt Tolga! Wir sollten diese armen Menschen kurieren und nicht niederschießen!
Tolga: Diese Spinner haben mir eine Delle in den Beamer geschlagen! Denen kann man nicht mehr helfen!
Simone: Wartet... ich habe da vorne etwas!
Tolga: Ja... und ein ganzes Rudel dieser Infizierten! Ich lade eben die Geschütze nach... Simone übernimm du das Steuer!
Simone hat wesentlich weniger Erfahrung in der Bedienung derartiger Fahrzeuge und fuhr den Beamer in leichten Schlangenlinien, wodurch das Feuer weit gestreut wurde und nur wenige Infizierte erfolgreich niedermähte.
Tolga: HALT DAS VERDAMMTE DING GERADE! ICH KANN SO NICHT FEUERN! Oder halt! Wir werden diese Dinger jetzt einfach niederfahren! Und dann steuerst du schön die Quelle an!
Simone tat wie geheißen und ließ den Beamer alles plattrollen, was ihm vor die Ketten kam. Als sie eine geeignete Position fand, hielt sie das Fahrzeug an und ließ die Energie in das Labor umleiten.
Tolga: Das wird wieder eine Arbeit, das Baby hier sauber zu machen... zumindest ist es so sexy wie mein Mädel... und ein gutes Stück netter! Lasst uns mal aussteigen!
Simone: (Wenn er doch einfach mal nur die Klappe halten könnte!) Tolga... wir kümmern uns jetzt um die Forschung - und du sorgst dafür, dass uns hier nichts attackieren kann!
Die Ostmarken sind ähnlich wie Beirisch-Land Weidegründe, die den Menschen Nord-Lumenias jederzeit genug Nahrung bietet. Sie sind zwar normalerweise sogar im Sommer leicht vernebelt, jedoch ein generell lebenswerter Ort. Jedoch wurde in den letzten Monaten die Nebelbrühe immer dichter, sodass jetzt ohne Hilfsmittel lediglich eine Sichtweite von einigen wenigen Metern möglich ist.
Tolga: Ich sollte dringend irgendetwas entwickeln, was uns bessere Sicht in solchen Situationen erlaubt...
Er nahm irgendwo im Nebel ein schlurfendes Geräusch wahr, zielte mit seinem Gewehr, eröffnete das Feuer und hörte das Wesen gurgelnd sterben.
Tolga: Wenn ich jemals herausfinden sollte, wer dafür verantwortlich ist... er wird dafür bluten! Dafür, dass diese Dinger meinen Beamer versaut haben... ich in diesem widerlichen Zeug herumlatschen darf... und ich jetzt nicht im Schloss bei Döner und Vodka den Abend mit meiner Lisa ausklingen lassen kann!
Als Tolga sich immer weiter vom Beamer entfernte, sah er in einem Gebüsch orangefarbene Augen herausleuchten. Verächtlich spuckte er aus, legte sein Gewehr an und hörte das Klingen von Metall, als seine Patronen etwas trafen!
Tolga: Tragen diese Infizierten etwa schon Rüstungen?! Oder ist das doch etwas ganz anderes? Es ist mal zumindest weg...
Simone: TOLGA! WIR HABEN HIER EIN PROBLEM!
Tolga: Verdammt auch...
...
Einige Stunden später befand sich Lisa auf dem Weg nach Himmelsthür - mit einer unterirdischen Laune. Nicht nur musste sie eine halbe Ewigkeit den Großarkanisten suchen, ihm die Vorkommnisse schildern und einen königlichen Pfandbrief für die zerstörte Pforte ausstellen, nein er hat sich auch direkt sonstwohin teleportiert und sie mitten in Nawyn stehen lassen! Als sie die Grenze zu den Westmarken überschritt, kam sie irgendwann an einem Krater vorbei und betrachtete seufzend die nähere Umgebung, die aus Gesteinsbrocken und zerstörten Gebäuden bestand.
Lisa: Ich hätte nicht erwartet, jemals wieder meine alte Heimat zu sehen... Michelle... warum musstest du dich gegen uns stellen... warum gegen mich?!
Lisa wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und beschleunigte ihre Schritte um die Verwüstung hinter sich zu lassen. Anhand der Sterne versuchte sie ihre Position auszumachen und konnte die Position von Himmelsthür irgendwo nördlich von ihr feststellen. Die Westmarken gehören zu den am wenigsten besiedelten Gebieten Nord-Lumenias. Fast die komplette Region ist von einem massiven Wald überzogen und so sind die meisten Siedlungen an den Waldesrändern Holzfällerlager, die früher einen stetigen Bedarf an Holz zu decken versuchten. Heutzutage werden als Brenn- und Baustoffe meistens andere Materialien verwendet, sodass die meisten dieser Lager verlassen wurden. Kjemav war eines der wenigen echten Dörfer, welches im Wald selber errichtet wurde und einen tatsächlichen Lebensraum bieten soll, jedoch vor fast fünf Jahren durch das Zerbrechen des Mondes Ukaleya und dessen einschlagenden Fragementen zerstört wurde. Auch die meisten Tiere halten sich sogar noch heute von dem Krater fern und Lisa eilte wachsam durch den Wald.
...
Himmelsthür ist ein befestiger Außenposten, der ganz sehr eindeutig Tolgas Konzepten entsprungen ist. Eine schnell einsatzbereite Garanision, welche über eine eigene Werkstatt zur Konstruktion von Feuerwaffen und Kampffahrzeugen verfügt. Der Außenposten ist hauptsächlich von Einwohnern der Westmarken errichtet worden, die sich in den Gefrorenen Weiten ein neues Leben schaffen wollen. Himmelsthür soll nicht nur einen der wenigen Zugänge in die Eiswüste überwachen, die den kompletten Norden von Nord-Lumenia bedeckt, sondern auch der Rohstoffförderung und -verarbeitung dienen, da reiche Mithril- und Adamantvorkommen ausgemacht wurden. Die Nahrungsversorgung wird über begrenzte Landwirtschaft und Lieferungen aus Nawyn, den Westmarken und Beirisch-Land sichergestellt. Die Akademie Crystialis will weiterhin in den nächsten Wochen ein Portalsystem implementieren, um Reservisten schnell an alle wichtigen Ecken des Königreichs transferieren zu können.
Vorarbeiter: Die Dönerbude ist einsatzbereit, mein Gebieter!
Alan: Sehr schön... dann schafft mal schnell jemand hinter den Tresen! Nach den letzten Tagen könnte ich jetzt eine Stärkung verkraften!
Ahmet: SAUCE NICHT GUT! NIX AUS FRÜCHTEN!
Timo: Wir müssen die Sauce hier leider synthetisch herstellen... außer Tolga ist niemand bisher wahnsinnig genug gewesen in den Dschüngel vorzudringen... und die die es waren sind nicht zurückgekehrt.
Alan: Dönersaucenfrüchte lassen sich leider auch nirgends in Nord-Lumenia anbauen... es ist einfach überall zu kalt für die. Aber wir werden die nächsten Wochen uns in den Dschüngel vorarbeiten - und eine Versorgungsstrecke für die Früchte errichten.
Arbeiter: Massa Alan! Eine junge Mädchen will mit dir sprechen! Sie sagt es sei wichtig!
Lisa: Lass mich vorbei du Idiot!
Alan: Oh... ich nehme an es ist wichtig, wenn du mich hier persönlich aufsuchst und nicht von Tolga einen Boten schicken lässt!
Lisa: Dieser Hornochse hat MICH als Boten losgeschickt! Die Sache ist die...
Lisa erläutert in den nächsten Stunden Alan alle Vorkommnisse in den Königshallen und der Akademie Crystialis
Alan: Eigeninitiative ist zwar toll... aber Tolga ist ernsthaft ohne Nachschub in eines der derzeitig gefährlichsten Gebiete unserer bekannten Welt gegangen? Tote Offiziere nützen mir nichts! Wir müssen diesen Esel hier sofort rausholen! Und die beiden anderen, die er irrsinnig in die Gefahr gerissen hat... ich habe eine ganz böse Vorahnung wer dahinterstecken könnte!
Lisa: Doch nicht etwa?
Alan: Doch... genau der! Der Magier der Garnison hat uns sofort in die Ostmarken zu schaffen! Die Errichtung von Himmelsthür muss nicht weiter überwacht werden!
...
Tolga, Simone und Moritz haben zunächst wacker gekämpft und als die Anzahl der Infizierten immer größer wurde, haben sie sich in den Beamer zurückgezogen!
Tolga: Habt ihr eure Proben?
Simone: Ja... aber du erwartest nicht, dass wir in dieser Situation forschen?!
Tolga: Doch... ich werde diese Drecksviecher hier jetzt erledigen! Lasst mich mal ans Steuer... Moritz so viel Energie wie nötig in die Forschungseinrichtung - der Rest in die Triebwerke!
Aufgrund der etwas geringen Energiezufuhr und einigen teilweise erheblichen Beschädigungen kam der Beamer nur langsam in Gang! Tolga versuchte den Schwung so gut es geht auszunutzen, um die näheren Infizierten zu überrollen und eröffnete gleichzeitig mit den schwindenden Munitionsvorräten das Feuer auf die weiter entfernten.
Tolga: Habt ihr es bald? Wir müssen hier raus!
Simone: Ja... es ist wirklich ein Gemisch aus verschiedenen Reagenzien, die mit einem mir unbekannten Katalysator zu einer tödlichen Masse vermengt wurden!
Moritz: Das muss das Gefallene Blut der Göttin Elortha no Shadra sein... ihr eigener Lebenssaft, der in den Adern ihres Champions fließt... oh nein! Wir haben einen schweren Fehler gemacht... Tolga volle Energie auf die Triebwerke - wir müssen hier raus! SOFORT!
Tolga: Nun... dann werden wir das Baby mal überladen... ist ohnehin schrottreif!
Simone kanalisierte in die Energiezufuhr immense Mengen an arkaner Energie und Moritz lenkte die verfügbare Energie vollständig um, wodurch der Beamer sich in rasender Geschwindigkeit in Richtung Königshallen fortbewegte, jedoch plötzlich wieder angehalten wurde. Auch brach der Beamer aufgrund seiner Belastungen auseinander und Tolga sah eine gepanzerte Gestalt, die ihn aus orangefarbenen Augen anfunkelte!
Moritz: André... natürlich hat dich deine 'Dunkle Göttin' am Leben erhalten...
André: Heute ist ein großer Tag! Ich kann nicht nur einige meiner Feinde vernichten! Ich brauche nicht einmal meine Armee dafür... ein bisschen Seuche hat gereicht euch anzulocken!
Tolga: Armee?! Nach dem Sturz der Revolution kann es doch gar nicht mehr so viele Idioten in Nord-Lumenia geben, die noch einmal auf dich und deine Lügen hereinfallen...
André: In Nord-Lumenia nicht... aber Süd-Lumenia bietet eine Menge Söldner... aber wieso erzähle ich dir das überhaupt? Du wirst deinem König ohnehin nicht davon berichten können! Du wirst sogar bald nur noch eine leere, gefühlslose Menschenhülle sein, die nur mir dienen wird! Vielleicht werde ich auch Klone von dir anfertigen. Mein Klon von Ahmet war ja damals leider nicht gerade zufriedenstellend... aber nun... sterbt!
André murmelte etwas vor sich hin und Moritz, Simone und Tolga wurden von schattenhaften Ranken gefesselt. Als er mit seiner Axt einen Zirkel um die Gefangenen ziehen wollte, wurde er von einer Lichtsäule niedergestreckt, bevor er ihn abschließen konnte. Durch die gebrochene Konzentration, lösten sich auch die Ranken wieder auf und André drehte sich zähneknirschend um.
André: Das werdet ihr büßen... schon früher als ihr erwartet... du hast das letzte Mal meine Pläne sabotiert!
Moritz: Das bezweifel ich! Alan... das Gefallene Blut fließt nach seiner Wiederbelebung nicht mehr in seinen Adern... wir können ihn hier und jetzt vernichten. Konzentrieren wir die Macht des Lichts auf ihn!
Während Alan erneut versuchte André mit einer Lichtsäule in die Knie zu zwingen, versucht Moritz ihn in Ketten aus Licht zu binden. Nach einer kurzen Weile verpuffte in dem Effektgewitter eine violette Essenz und André schüttelte wütend die Ketten ab und kehrte die Säule in Schatten um.
André: JETZT REICHTS! Ich bin jetzt ECHT SAUER! Wir werden uns wieder sehen... und dann werde ich mich rächen!
André verblasste und lies die erstaunten Helden zurück.
Alan: Wenn die Anhänger des Schattens eins können... dann ist es weglaufen!
Tolga: Wir haben ein Problem! Laut der ES-Karte sind an der Küste der Ostmarken feindliche Truppen gelandet.
Alan: Wir müssen in die Königshallen zurück! Hier sind keine Truppen stationiert und die einzige befestigte Stellung ist Port Yanea.
Tolga: ...Er hat etwas von Süd-Lumenia gesagt! Wir müssen die Invasion zurückschlagen und von Port Yanea aus André folgen... die ES-Karte sagt, dass er sich nicht mehr in Nord-Lumenia befindet.
Moritz: Er muss wirklich extrem mächtig geworden sein, wenn er ohne weiteres sich über eine so große Distanz verflüchtigen konnte!
Alan: Wir müssen vom schlimmsten ausgehen... Andrés Zorn hat uns hinterrücks getroffen. Dieser Dunkle Zorn ist erst der Anfang... aber nun müssen wir zurück, wir brauchen unsere Reservisten aus Legatum, Beirisch-Land und Nawyn! Himmelsthür ist wegen diesem Eingriff noch immer nicht einsatzbereit!
In den Königshallen wieder angekommen aktivierte Tolga im Militärraum die große ES-Konsole, visierte verschiedene Militärposten an und orderte sie in die Ostmarken ab. Sofort setzte sich eine große Anzahl blauer Punkte in Bewegung und eine etwas kleinere Einheit teleportierte sich von der Akademie Crystialis direkt nach Port Yanea, welcher sich bereits in Belagerung befand. Standhaft wurden die violetten Punkte leicht zurückgedrängt, jedoch zogen sie sich nicht zurück, bis Stunden später die restlichen Reservisten eintrafen, eine Schlacht ausbrach und die Invasoren letzlich überwältigt werden konnten, sich auflösten und zu teilen flohen oder gefangen genommen wurden.
Alan: Wir werden die Gefangenen in einen Kerker schaffen... wir brauchen Informationen. Und dann wird Port Yanea ausgebaut, um eine ausreichend große Flotte aussenden zu können! Wir werden nicht warten, bis André einen weiteren Schlag gegen uns führen kann! Es ist Zeit den Konflikt nach Süd-Lumenia zu tragen... es ist Zeit für den Lumenianischen Kreuzzug!
3. Lumenianischer Kreuzzug I: Die Seuche des Südens <WIP>:
„Gewalt ist nur dann in Ordnung, wenn dein Staat dich in den Krieg schickt, um Leute umzubringen mit denen du eigentlich keine Probleme hast!“
Unbekannter Verfasser
Kapitel 1 - Landung
Drei Wochen sind seit Andrés ersten Invasionsversuch in Nord-Lumenia vergangen... und seit des Ausrufens des Lumenianischen Kreuzzuges und die Kriegsvorbereitungen sind noch immer in vollem Gange. Port Yanea - eigentlich ein größeres, befestigtes Fischerdorf - wurde in Rekordzeit zu einem gewaltigen Militärhafen ausgebaut. Niemals zuvor hat ein Herrscher Nord-Lumenias auf die Bereitstellung einer mächtigen Seestreitmacht wert gelegt, Kämpfe wurden meistens auf dem Land ausgetragen. Süd-Lumenia hingegen ist nur auf dem Seeweg zu erreichen. Es besteht zwar eine dünne Landzunge, welche jedoch vollständig von einem unbezwingbaren Urwald, dem Dschüngel, überwuchert ist. Eine vollständig ausgerüstete Militäreinheit wurde bereits ausgesendet, um einerseits eine Schneise nach Süd-Lumenia für zukünftigen Nachschub zu treiben, andererseits sollen die besonderen Rohstoffe des Dschüngels erschlossen werden: Dönersaucenfrüchte, die den ansässigen Affenmenschen, den Almans, als Nahrung dient und in Nord-Lumenia ein Luxus für diejenigen ist, die ihn sich leisten können. Die weißen Früchte, welche einen eher milden Geschmack haben, können synthetisch hergestellt werden, die scharfen, roten hingegen nicht. Auf jeden Fall war die Expedition erfolglos und ging irgendwo in der nördlichsten Region, dem Kiez, verloren.
Andere Kriegsvorbereitungen war das Rekrutieren und Ausbilden einer großen Streitmacht, die in den Kampfhandlungen in Süd-Lumenia eingesetzt werden kann. Für eine erste Landung ist die allgemeine Armee vorgesehen, aus der 5.000 Fußsoldaten herangezogen und von den Marinesoldaten unterstützt werden sollen. Diese sind generell eher schwach ausgestattet und verfügen über kaum echte Kampferfahrung, können jedoch leicht ersetzt werden, da eine große Anzahl Reservisten in Nord-Lumenia verbleibt. Das primäre Ziel dieser Einheit ist die Eroberung einer Landezone und Errichtung eines Basislagers. Die zweite Welle wird aus könglichen Eliteeinheiten bestehen: Westmark-Waldläufer und Ritter von Lumenia, welche normalerweise als Garde der Königshallen fungieren, jedoch durch ihre unglaubliche Kampfkraft und Vielseitigkeit die wichtigsten Nah- und Fernkämpfer im Vormarsch durch Süd-Lumenia darstellen werden. In beiden Wellen dabei sind erste ‚CommLink‘-Einheiten, welche die elementaren Kommunikationssysteme bereitstellen und warten sollen. Die dritte Welle wird aus Tolgas Spezialeinheiten, der Belagerungsbrigade und dem restlichen ‚CommLink‘-Team bestehen. Bei der Belagerungsbrigade handelt es sich um erfahrene Fahrzeugpiloten, welche für Belagerungen an befestigten Positionen eingesetzt werden. Hierbei wird ‚CommLink‘ dann vollständige Systeme, wie in Nord-Lumenia einrichten! Die vierte und letzte Welle wird die Einheiten der Bündnispartner in das Kampfgebiet schaffen: Magier der Akademie Crystialis, Jäger aus Shelmar und die Khalyngralische Elite. Die Magier sind allesamt handverlesene Kämpfer und Heiler aller sechs Schulen, welche von Lady Amelia angeführt werden. Jäger aus Shelmar sind erfahren im Kampf in unwegsamen und feindlichen Gelände und können effektiv im Kampf in Sümpfen, unter Wasser oder weit hinter den feindlichen Linien zum Einsatz gebracht werden. Auch wenn derzeit noch kein Bündnis mit Khalyngral besteht, stellt das Volk der Zwerge diese Einheit als Dank für die Exekution ihres Verräterkönigs Franz bereit, sollen jedoch sich zu einem späteren Zeitpunkt von der Hauptarmee absplittern, um einen Außenposten zu errichten und Rohstoffe zu erschließen. Alle Wellen werden weiterhin genutzt, um weitere Ausrüstung und Reservisten zu transportieren. Die vierte Welle soll mit der Errichtung eines dauerhaften Portalkanales enden, der zum Transport weiterer Einheiten und Versorgungsgüter dient.
Die letzten Wochen dienten auch der Kontrolle der Tauglichkeit vorhandenen Kriegsgerätes und einer intensiven Ausbilung der Truppen: Belagerungsfahrzeuge besteht natürlich primär aus den beiden Baureihen des Beamers, wird jedoch auch mit 'Dampfhammer'-Fahrzeugen und noch älterem Belagerungsgerät aus Garathos Restbeständen, die halbwegs gut in Schuss gehalten wurden und ebenfalls auf eine letzte Reise nach Süd-Lumenia gehen werden, aufgestockt. Infanterieausrüstungen sehen hierbei wesentlich problematischer aus: Die Herstellung von Seelenstahlegierungen aus Blacksmithpanzerstahl und Cobalt erstellt sich als äußerst problematisch und erlaubt nur eine extrem geringe Austattungsdichte für Waffen- und Rüstungen für die Offiziere. Auch die Blacksmithpanzerstahlvorräte selber, schrumpfen immer weiter zusammen, sodass nur die Eliteeinheiten vollständig damit ausgestattet werden können. Kalekryst ist in ausreichenden Mengen als Energieträger für Fahrzeus, Munition für Schusswaffen und leichten Rüstungen vorhanden. Die wichtigsten Einheiten können damit austaffiert werden. Das einfache Fußvolk kann jedoch nur noch mit Lederrüstungen oder Metallrüstungen aus Mithril oder von noch geringerer Qualität ausgestattet werden.
Alan blickte von dem Situationsbericht des Quartiermeisters auf und betrachtete die neue Seelenstahlausrüstung im Arsenal: Ein geringer Satz Schwerter und Rüstungen. Seelenstahl ist tatsächlich noch robuster als Blacksmithpanzerstahl, jedoch auch ein gutes Stück leichter. Allerdings ist es für die Herstellung von feineren Gelenkelementen für leichtere Rüstungen oder Kampfanzüge ungeeignet und wird deswegen nur für Plattenrüstungen genutzt. Ein für ihn reserviertes Zweihandschwert lag imposant auf dem Tisch: Ähnlich wie Blacksmithwaffen entworfen, wird das Schwert von kleineren Rassen eher zum Schmettern als Schlitzen verwendet.
Nach ausführlicher Inspektion des Berichts und der ausgewählten Waffen verließ Alan das Büro des Quartiermeisters und warf seinen Blick auf die Werften von Port Yanea und sah an jedem Dock Arbeiter an den Kanonenbooten arbeiten - Eine Seestreitmacht muss schließlich in geraumer Zeit aus dem Boden gestampft werden. Im Hintergrund erhebt sich majestätisch die Lady Nawyn - mit einer Besatzung von 250 Mann und einer Transportkapazität 500 Mann und drei Stück schweres Belagerungsgerät das größte Schlachtschiff in der Geschichte Lumenias - welches als das Flaggschiff des Lumenianischen Kreuzzugs dienen soll. Auch einsatzbereit sind die unbewaffneten Transportschiffe, die jeweils 100 Mann oder ein Stück schweres Belagerungsgerät mit sich führen kann. Der Verbund wird von einigen Kanonenbooten eskortiert, die kleinere feindliche Boote außer Gefecht setzen sollen und von Marinesoldaten bemannt werden, die den gesamten Verbund (mit Ausnahme der Lady Nawyn) für die folgenden Wellen nach Nord-Lumenia geleiten sollen. Sobald der sichere Portalzugang erbaut wurde, werden die Marinesoldaten endgültig nach Nord-Lumenia zurückkehren und die Küste verteidigen.
„Die Flotte ist einsatzbereit, Gebieter!“ Die Stimme des Vorarbeiters riss Alan aus seinen Planungen heraus. „Sehr gut! Wir werden heute noch auslaufen! André wird seinen Untergang nicht kommen sehen…“
„Diese verdammten Tunefische!“ grollte Tolga. „Wieso muss jedes verdammte Drecksvieh auf diesem Planeten mir aufn Sack gehen?“ Tolga feuerte mit einer Handharpune blind in die Wellen und zog beim Einholen einen großen Fisch aus dem Wasser, der seine Speziesbezeichnung durch ein extrem lautes und extrem nerviges Geräusch erhalten hatte. „Wir sollten froh sein, dass unsere Schiffe aus Metall gebaut sind… die Schlagbohrerhaie der See sind noch viel schlimmer. Nichts, was nur aus Holz besteht, widersteht ihren Schnauzen!“ Verdutzt, wer es wagte ihn in seinem Koller zu unterbrechen richtete Tolga seinen Blick auf den Shelmar-Jäger, der durch seinen rauchigen Akzent und eine schleimige, graue Haut hervorstach. „Ihr seid doch so gut im Unterwasserkampf! Können nicht ein paar von euch neben den Schiffen schwimmen und alles an Meeresfauna beseitigen, was unseren Weg kreuzt?“ Der Jäger schüttelte den Kopf „Ihr solltet lernen die Natur zu respektieren, denn all deine Technik erlaubt dir kein Überleben in unseren Sümpfen!“ Tolga dachte einige Sekunden über diese Worte nach und nickte dann widerwillig, aber dennoch zustimmend.
Mit dem derzeitigen Flottenverbund dauert eine Reise zwischen Port Yanea und den nördlichen Gebieten Süd-Lumenias ungefähr einen Monat, ohne die Last der Lady Nawyn lässt sich diese Strecke dann in zwei Wochen zurücklegen. Bis auf das andauernde Heulen der Tunefische und einigen unbedeutenden Seeschlachten mit Piraten und Söldern, die der überlegenen Feuerkraft des Flottenverbundes nichts entgegenzusetzen hatten, ist die Reise bis zum Erreichen der Steilküsten Süd-Lumenias ereignislos verlaufen. Da die Küste wie in Nord-Lumenia sich nicht erklimmen lässt - und erst recht nicht mit schwerem Gerät – verblieb noch die Suche einer geeigneten Landezone, die die Expeditionsflotte jedoch innerhalb einiger weniger Tage ausfinden machen konnte. Offensichtlich erkannte André die taktische Schwäche offener Landezonen, gerade in Hinblick einer Großinvasion, und hat sie zumindest leicht befestigt und mehrere Geschütztürme verhinderten eine Annäherung auf mehrere hundert Meter. Tolga wies die Kapitäne der begleitenden Kanonenboote das Feuer auf den Strand zu eröffnen, jedoch konnten von beiden Seiten aufgrund der zu hohen Distanz keine zuverlässigen Treffer gelandet werden.
Alan: So kommen wir nicht weiter!
Tolga: Das Große Geschütz kann ich hier auch nicht anfordern, wir sind einfach schon zu weit weg! Und wir haben hier auch nicht die notwendigen Spezialeinheiten!
Alan: Verstehe... mit mehr Shelmar-Jäger hätten wir sie sich hinter die feindlichen Linien schleichen lassen können und die Magier der Akademie Crystialis hätten mehr als genügend Tricks gekannt.
Tolga: Kennen wir doch auch! Wir müssten nur unser schweres Kriegsgerät an Land schaffen... die Lady Nawyn müsste bereits drei fertig konstruierte Beamer mit sich führen!
Alan: Beamer schwimmen aber nicht! Oder wie willst du die hier zum Einsatz bringen?
Tolga: Das ist etwas was ich mir mal am Zeichenbrett überlegen sollte... schweres Kampfgerät auf See. Aber fürs erste müssen Schiffe ausreichen! LASST DIE LADY NAWYN ANKERN!
Tolga stürmte an Alan vorbei in das Innere der Lady Nawyn und aktivierte mehrere Plattformen, die überall auf dem Deck hochfuhren und dabei verschiedene Arten schwerer Geschütze offenbarten.
Tolga: Darf ich vorstellen? Das ist das Große Geschütz zu See... und naja in klein!
Alan: Beeindruckend... und weiter?
Tolga: Schau zu!
Die Lady Nawyn wurde ursprünglich von gewöhnlichen Ingenieuren als das Flaggschiff Nord-Lumenias konzipiert, jedoch hat Tolga einige Modifikationen an ihr vorgenommen, sodass sie nun den Prototypen eines Schlachtkreuzers darstellte. Tolga rief Befehle aus, die kleineren Geschütze zu besetzen, während er selber das Hauptgeschütz bemannte.
Tolga: Und nun... FEUER!
Die Reichweite der kleineren Geschütze der Lady Nawyn war höher, als die der Geschütztürme am Strand, jedoch konnten aufgrund der hohen Distanz nur wenige Treffer gelandet werden und es wurde nur einer der drei Türme zerstört, bis ein Nachladen erforderlich wurde. Tolga grinste zufrieden und gab mehrere Salven mit dem Hauptgeschütz ab, welche die beiden verbleibenden Türme zerstörten und am Strand einige Krater hinterließen.
Tolga: Und nun... errichten wir einen Brückenkopf! Stranden und zum Angriff!
Alan und Tolga stürmten in die Ladebucht der Lady Nawyn und besetzten mit einigen Reservisten die bereitstenden Landeboote, die einfach nur in gerader Linie auf den Strand gefeuert werden.
Tolga (ES-Gerät): An die restliche Flotte: Kanonenboote anrücken und Feuerunterstützung geben, die anderen Frachtschiffe ebenfalls landen! Festhalten es geht los!
Eine Luke an der Frontseite der Lady Nawyn öffnete sich und die 15 besetzten Landeboote schossen hervor, kamen jedoch aufgrund der hohen Geschwindigkeit relativ unsanft am Strand auf. Ein Blick aufs Meer zeigte weitere Landeboote anfliegen, sowie die etwas größeren Transportschiffe sich nähern.
Tolga: Formation einnehmen! Wir müssen unser Überraschungsmoment ausnutzen!
Ein erster Anblick offenbarte die geringe Kampferfahrung der hier eingesetzten Einheiten, die tatsächlich einige Minuten benötigten um ihre in der Kaserne eingeübte Formation einzunehmen.
Tolga: Losstürmen! Zweite Einheit wiederholen! Verstärkung kommt noch nach!
Die Verteidiger des Strandes begriffen allmählich, dass der Feind schon gestrandet ist, wurden jedoch sehr schnell von der schieren Masse überwältigt und zogen sich teilweise zurück oder ergaben sich kampflos. Alan schritt auf einen der Hügel und rammte die Fahne Nord-Lumenias direkt hinein.
Alan: Sind schon die ersten Arbeiter gelandet?
Tolga: Noch nicht, aber sollte nicht mehr lange dauern!
Alan: In Ordnung! Befestigt den Strand... wir suchen derweil eine geeignete Operationsbasis! Die Schiffe sollen die zweite Welle einfahren, sobald alle Truppen gelandet sind! Reservisten müssen wir zum Glück ja noch keine ersetzen!
Ein wenig unkoordiniert eilten die Soldaten zu den Landebooten und verwerteten das Material, um neue Barrikaden und leichte Befestigungen zu errichten. Alans Expeditionstrupp fand eine geeignete Stelle in der Nähe der Landezone, die genügend Holz und Stein zur Verfügung stellen kann, um Schäden direkt beheben zu können. Auch hierbei kam eine Erfindung Tolgas zu tragen: Die mobile Burg ist eine Beamermodifikation, bei der auf Waffensysteme aller Art verzichtet und die Antriebssysteme auf ein Minimum reduziert wurden, um eine voll funktionsfähige Ausstattung eines kleinen Außenpostens gewährleisten zu können. Die Burg wird an eine geeigente Stelle gefahren und kann dann stationiert werden. Fehlende Basiselemente müssen jedoch weiterhin manuell hergestellt werden, jedoch waren in der ersten Welle keine spezialisierten Arbeitertrupps eingeteilt.
Alan: Sieht doch schon mal gar nicht schlecht aus unsere Burg! Sieh zu, dass die Burg bald zum Schloss ausgebaut wird und wir ein ES-Netz hier reinkriegen! Die Landezone mag ja sicher sein... aber wir hier in dieser Lichtung - eher nicht!
Tolga: Selbstverständlich... wir müssen auch auf jeden Fall Teile von diesem Wald roden... ansonsten können wir hier nicht das Große Geschütz einrichten! Vergiss nicht, dass wir hier erstmals in feindlichem Gebiet kämpfen, wir werden jedes bisschen Feuerunterstützung brauchen, die wir kriegen können!
Alan: Ich will das Ding aber auch nur im Notfall einsetzen! Es ist teuer und wir werden hier vermutlich kaum die Munition dafür angeliefert kriegen!
Tolga nickte nur und man konnte ihm die Enttäuschung ansehen, nur sehr begrenzt auf dem Schlachtfeld für Verwüstung sorgen zu können! Aber insgesamt war die erste Landung in Süd-Lumenia ein voller Erfolg: Eine gesicherte Landezone und Teile von Thopial, der nördlichsten Zone Süd-Lumenias unter Kontrolle!
Kapitel 2 - In einem fremden Land
Während Nord-Lumenia hauptsächlich von Grasländern und Wäldern überzogen ist, stellt Thopial eine Fläche die hauptsächlich aus trockenem Brachland besteht, die jedoch auch durch größere Flecken dunkler Hartholzhaine unterbrochen wird, dar. In der Lichtung eines dieser Haine ist Alans erste Operationsbasis ‚Fort Laer‘ mittlerweile errichtet worden und deckt den Zugang zum Dschüngel im Norden und der Strandlandezone einige hundert Meter östlich ab. Da ein großes Vorrücken ohne Expertentruppen auf diesem unbekannten Kontinent kaum möglich ist, hat sich die Expedition der Erschließung von Bodenschätzen verschrieben.
Tolga: Süd-Lumenia ist einfach nur ein widerliches Loch! Zwar ordentliche Vorkommen an Kupfer, Silber, Gold und Edelsteinen, aber ich habe hier noch keine einzige Ader für Kriegsmetalle gefunden. Mag ja sein, dass Magier damit glücklich werden, aber Gold allein wird keinen Beamer in Bewegung setzen! Außerdem schafft mich dieser Tag-Nacht-Wechsel. Sechs Uhr morgens ist die Sonne sofort da, zwölf Stunden später auf einen Schlag weg! Ich hoffe das wird auf unserem Vormarsch dann besser! Und es ist schon lange an der Zeit, dass bald mein CommLink-Team eintrifft… mit Informationssystemen kommt man hier weiter!
Alan: Ich kann dich voll verstehen, ich bin mir hier auch nicht sicher, ob wir jetzt zwei Wochen oder ein paar Tage mehr oder weniger schon hier sind! Es ist auch einfach zu ruhig… André hat bisher weder unseren Brückenkopf, noch Fort Laer direkt angegriffen!
Tolga: Soll er ruhig kommen, ich würde mal zu gerne die Substanzen testen, die hier aus manchen der Bäumen rausfließen: Das Zeug klebt, ist leicht entzündbar, lässt sich quasi mit Wasser allein nicht mehr löschen oder auch nur abwaschen! Mir schwebt da gerade ein neues Beamer-Geschützmodul durch den Kopf! Und für das Große Geschütz sollten wir es auch verwenden können! Was er auch schicken wird… ich werde es rösten!
Pläne wie diese sollten jedoch noch für die nächsten zwei Wochen Wunschdenken bleiben, da Fort Laer noch nicht über die nötige technische Ausrüstung verfügte, das Baumöl entsprechend anzureichern oder größere Modifikationen an den vorhandenen Beamerfahrzeugen vorzunehmen. Als Tolga endlich eine ES-Nachricht erhielt, dass die zweite Welle in wenigen Stunden ankommt, zogen er und Alan an die Küste und beobachteten, wie dieses Mal reguläre Transportschiffe anlegten und eine große Anzahl Ritter und Waldläufer sich auf den Strand verteilten.
Alan: Lisa und Timo sollten nun auch hier sein. Ich hoffe, dass mein Regent da oben keinen Mist baut!
Tolga: Wir haben doch ES-Systeme dann, um das von hier aus zu überprüfen! CommLink ZU MIR! BAUT DIE ANLAGE AUF!
Lisa: Ruhig, ruhig, Tolga! Wir waren zwei Wochen auf hoher See, lass die Jungs sich hier kurz akklimatisieren!
Tolga: Mir ist wohler, wenn ich weiß was André hier unten macht! Können die Waldläufer autark agieren?
Lisa: Natürlich… das sind Profis!
Tolga: Gut… dann sollen sie auf Aufklärungsmission gehen! Und sobald wir wissen wo André sich verschanzt hat, nehmen wir ihn aus!
Einen Tag später war die komplette ES-Anlage in Fort Laer errichtet und die Späher kehrten zurück, um den nötigen Input zu liefern: Die Region südlich von Thopial wird die Ebenen von Chamur genannt und stellt ein weitläufiges Brachland dar. Der südliche Teil der Ebenen ist hingegen wieder eine finstere Waldzone, in deren Mitte ein Berg herausragt, in dem André seine Hauptfestung hineingehauen hat. In Thopial sind insgesamt drei militärische Stützpunkte und ein gewaltiges Kolosseum, welches zur Unterhaltung der Anwohner und Truppen dienen soll, errichtet worden.
Anführer der Späher: Der Großteil seiner Streitmacht jedoch ist in den Ebenen stationiert und kann sich binnen weniger Tage hierher verlegen lassen!
Alan: Ich hoffe mal, er hat euch nicht bemerkt! Natürlich werden wir zunächst Thopial vollständig erobern. Wir wollen ja vermeiden, dass uns vor seiner Bergfestung dann irgendwas in den Rücken fällt! Gab es sonst noch irgendwelche Besonderheiten?
Anführer der Späher: Ja… einige Kilometer westlich von hier sind Portale aus dem Boden gewachsen und aus ihnen marschieren dämonische Wesen hervor.
Tolga: Sehr schön… wenn es die gleichen sind, die wir damals in Legatum zurückgeschlagen haben, werden wir unsere Truppen mit hochwertiger Ausrüstung ausstaffieren können! In Ordnung… einige von euch werden sich geeignete Positionen aussuchen, damit unsere ES-Daten synchron bleiben! Geht Konflikten aus dem Weg… lasst euch nicht erwischen!
Alan warf einen Blick auf die ES-Karte, zoomte zunächst Süd-Lumenia, dann Thopial an und stellte fest, dass die Ingenieure eine neue Version entwickelt haben, welche nicht nur wie der Vorgänger zwischen Freund und Feind unterscheiden kann, sondern auch fraktionsabhängig die Punkte einfärbt. Während im nördlichen Teil Fort Laer und die Landezone blau markiert sind, werden Andrés Befestigungslager als drei große Punktkonzentrationen im Süden und Osten violett eingefärbt und die Invasionsstreitmacht der Blacksmith in einem großen Flecken rot!
Tolga: Da setzt sich irgendwas aus dem südöstlichsten Lager in Bewegung. Sind die Brenn‑Beamer einsatzbereit?
Ingenieur: Nun… der erste Geschützturm ja, weitere sind noch in Konstruktion! Im Lager sind auch nur noch fünf Schwere Türme und drei für Schnellfeuer!
Tolga: Dann seht zu, dass die Dinger einsatzbereit sind! Montiert sie auf! Ich will hier nicht wehrlos aufgefunden werden! Los, los, los!
Alan: Ritter von Lumenia! Defensive Formation einnehmen! Ihr schützt die Beamer und hört auf Tolgas Kommando!
Auf Tolgas Befehle brach im kompletten Lager ein Gewimmel aus, Soldaten schwärmten auf die Palisaden des Forts, Ingenieure versuchten die Beamer aufzumontieren, andere Krieger sammelten sich bei Tolga.
Tolga: Lisa - zu mir! Einige Fußsoldaten ebenfalls! Alan, Timo –verhindert, dass irgendwer einen anderen Weg ins Fort findet! Hier sind noch genug untätige Truppen!
Alan: (Unglaublich mir als König Befehle erteilen zu lassen! Aber ich habe ihn nicht umsonst als Majordomus gewählt…) Krieger! Spürt den Segen des Lichts und vernichtet die Anhänger der Schatten!
Einige Minuten später waren alle Posten besetzt und von einem der entfernteren Waldläufer ging eine ES-Meldung ein, dass es sich bei der anrückenden Einheit um ‚Elerka Arthona‘, Andrés persönlicher Spezialeinheit handelt. Weitere Minuten vergingen und auf der ES-Karte rückten die violetten Punkte immer näher und schließlich auch in Sichtweite…
Tolga: Der Kerl sieht ja fast aus wie ich! Nur schlechter…
Alan: Vermutlich versucht André es mal wieder mit der Klon-Schiene. Ist doch schon in Legatum schief gegangen….
Tolga: Ich hab euch allen gesagt, dass dieser Kerl nichts im Schädel hat! Und diese Scheiße bestätigt das nur… wie kann er nur glauben, mit einer Kopie das Original schlagen zu können…
Lisa: Ich denke er will mit uns reden!
Tolga: Gut… hören wir ihn uns an, einäschern können wir den danach noch immer! Ich will endlich unser Öl mal im Kampf testen!
Klon: Ich bin Oberst Schadenfreude und ihr befindet euch auf dem Grund unseres göttlichen Führers!
Tolga: Ach echt? Das hier ist ja auch eine Invasion!
Schadenfreude: Verschwindet umgehend oder ihr werdet meinen Zorn zu spüren kriegen!
Tolga: Ich hätte direkt Lust dir deinen unförmigen Mistkörper zu brechen! Aber ich habe eine bessere Idee… friss Flamme!
Tolga stürmte zum bereitstehenden Beamer, stieg ein, lies das Tor öffnen und fuhr geradewegs auf den Oberst und seinen Geleittrupp zu.
Tolga: Vom Feuer werdet erleuchtet… heute bin ich wirklich poetisch!
Als der Trupp den Beamer angreifen wollte, lies Tolga Flamme auf die Umgebung gießen und hinterließ nur verkohlte Überreste. Tolga sprang aus dem Fahrzeug und stellte fest, dass der Oberst noch am Leben war. Er platzierte seinen Fuß auf dessen Brust und hörte sich die letzten Worte seines blutspuckenden Klons an.
Schadenfreude: Mein Meister wird mich rächen… ich bin nicht der einzige…
Tolga: Toll… ey klasse! Das war nicht nur ein Klon! Das war der Klon eines Klons!
Alan: Nun… wir sind entdeckt – und wir werden hier mal ein wenig Schwung in die Sache bringen müssen! Sobald der nächste Verstärkungstrupp da ist, wird der Großteil unserer Elitetruppen in Richtung Blacksmith mobilisiert... Fort Laer muss in der Zeit von einem unserer Offiziere und einer Restgarnison gehalten werden!
Tolga feuerte eine weitere Flammensalve auf seinen Klon, stieg aus dem Beamer aus und kehrte in das Lager zurück und lies seinen König bei den verkohlten Überresten seines Klones stehen. Zufrieden inspizierte er die bereitstehenden Beamer, bis er an ein Exemplar geriet, bei dem der Turm irgendwie schief aufmontiert war.
Tolga: Ey wer hat denn den Scheiß zusammengeschraubt, eine Frau?!
Lisa: Du Arsch!
Tolga betrachtete den Beamer unzufrieden und schaute schließlich mit sich entspannenden Gesichtszügen zu Lisa.
Tolga: War doch nicht so gemeint! Wie dem auch sei… die Brennbeamer gefallen mir sehr gut! Wenn ich wieder mal Zeit hab, wird ich am Zeichenbrett die Anti-Alles-280mm-Kanone für den Mk. III entwerfen! Und ehrlich… so viele Feinde wie wir hier unten haben, müssen wir wirklich nach einem ganz einfachen Ansatz gehen: Alles Scheiße, alles Dreck! Eine Bombe, alle weg!
Tolga griff sein ES-Gerät und erteilte Befehle, in der Umgebung von Fort Laer Gräben und Fallen auszuheben und gab den Bau eines Turmes in Auftrag, auf dessen Spitze zu einem späteren Zeitpunkt das Große Geschütz montiert werden soll.
Tolga: Und jetzt erstmal ein Döner! Und Vodka!
3.3 Charakterepisoden (Vermächtnis) (in Abfolge ihres Erscheinens):
Charakterepisoden behandeln meistens 1-2 Hauptcharaktere, deren Hintergründe genauer beleuchtet werden sollen. Hierbei liegt der Fokus eher auf den Beschreibungen, wobei auch Handlungen mit eher geringem Einfluss behandelt werden. Sie stellen Parallelhandlungen zu den angegebenen Haupthandlungsgeschichten dar und erweitern diesen mit zusätzlichen Informationen.
Die Handlung in dieser Charakterepisode spielt parallel zu den ersten zwei Kapiteln der Ahmet-Saga.
Prelude – Nächte in Lumenia:
Lumenia hat nachts und insbesondere in den Winternächten einen ganz besonderen Reiz. Auch wenn Garathos Reich normalerweise ein sehr gemäßigtes Klima hat und es auch relativ dunkel und trist wirkt, ist es wunderlicherweise im Winter meistens heller. Auch wenn es merklich abkühlt, bricht keine klirrende Kälte herein. Durch das Schauspiel des Mondes Ukaleya, welches vor einigen Jahrhunderten die Machtbasis des damaligen Luna-Bauern-Clans darstellte, wird die komplette gefrorene Szenerie in ein bläulich schimmerndes Licht getaucht. Nicht nur ist dies wundervoll anzusehen, sondern hat Wandeln in diesem Mondschein auch noch entspannende und regenerative Effekte. Zumindest war dies der Fall, bis der Mond in einer Nacht ohne ersichtlichen Grund zerbrach und seine Fragmente in Lumenia einschlugen und massive Schäden verursachten.
Kapitel 1 – Spannungen
Fünf Tage zuvor…
„Dieser Tyrann Garathos scheint allmählich wirklich den Verstand zu verlieren… 200.000 Goldstücke Steuerzahlungen?!“ Die Stimme gehört dem Bürgermeister von Kjemav einer Stadt die sich in den westlichen Randgebieten des Reichs befindet.
Garathos ist Herrscher geworden, als er vor über 10 Jahren seinen relativ schwachen, aber gutherzigen Vorgänger bezwungen hat. Nur, dass Garathos nun das gleiche Problem hat und einer seiner aufstrebenden Lords versucht ihn wieder zu stürzen. Vermutlich wird dieser bei Erfolg nach einer kurzen Weile selber wieder jemandem gegenüberstehen. Das Reich ist zwar wirklich recht groß, jedoch macht seine geringe Besiedelungsdichte es zu einem Alptraum es zu verteidigen. Aber selbst wenn ein Herrscher es schaffen sollte sich langfristig durchzusetzen, beginnt spätestens mit dessen Tod der Zyklus von neuem. Vermutlich war die Clanherrschaft der Helios- und Lunaclans wohl wirklich besser. Auch wenn sie sich in ihren endlosen von den jeweiligen Göttern getriebenen Kriegen dann gegenseitig zerstört hatten, hat sich als Nachwirkung direkt der erste König selbst ernannt und wurde direkt von jemandem wieder abgesetzt. Und so läuft das seit Jahrhunderten…
„Nun, ich halte es derzeit für sinnvoller uns der Gegenfraktion anzuschließen, sobald sie hier auftaucht, auch wenn mir gerade sein Name nicht einfällt...“ Diese Stimme gehört der Bogenschützin Lisa. „Garathos wird an sich ohnehin nicht übermäßig erfreut sein, dass sein Steuereintreiber nicht zurückkommen wird.“ Betreffender Mann liegt am Boden, sein Gesicht durch einen Lunarschuss zerschmolzen und noch immer Funken sprühend. Lunarschüsse sind eine uralte Kampftechnik, die nur von einigen wenigen Bogenschützen beherrscht wird. Sie werden mit einem gewissen geistigen Aufwand aus reiner Energie erschaffen und zeichnen sich durch ihren eher… unberechenbaren Schaden aus: Manche dieser Geschosse verpuffen quasi wirkungslos, andere haben auf einmal wirklich verheerende Effekte. Lisa ist in Kjemav und vermutlich im ganzen Reich die einzige Bogenschützin, die den Lunarschuss beherrscht und nicht vom König oder seinem Gegenspieler „akquiriert“ wurde. Auch wenn Lisa zunächst ihre Sympathien grundsätzlich dem Gegenspieler entgegenbringt, da Garathos sein Reich in 10 Jahren Herrschaft heruntergewirtschaftet hat, jedoch bevorzugt, jedoch bevorzugt sie ganz klar ihre Unabhängigkeit von irgendeinem Herrscher. In Kjemav arbeitet sie normalerweise als Vollstreckerin oder Jägerin direkt dem Bürgermeister unterstellt. Durch ihre kühle Art sorgt ihre erste Funktion dafür, dass Verbrechen ziemlich selten vorkommen. Externe Angriffe und Übergriffe werden von ihr auf eine extrem abschreckende und teilweise recht brutale Weise abgewehrt.
„Ganz ehrlich, man muss irgendwann ein Zeichen setzen“ meinte Lisa und griff zu ihrem aus Eibe gefertigten und mit Runen verzierten Bogen. „Natürlich, aber gegen Garathos wird unsere bewaffnete Bürgerwehr nicht lange standhalten können… oder wie wirst du es dir vorstellen mit ein paar kampfwilligen Milizionären gegen ein mehrere tausend Mann starkes Heer zu kämpfen?!“ „Wir müssen uns selber Hilfe suchen, ich bin mir sicher bevor die Nachricht Garathos erreicht, wird sie den Aufstand erreichen… und der wird garantiert erfahrene Kämpfer schicken…“ „Wir werden das Dorf für den Fall der Fälle befestigen“ entgegnete der Bürgermeister.
Der Dorfseher kam angestürmt und schrie: „Ich sehe, dass Garathos viele Krieger gegen uns entsenden wird und ich sehe die Zerstörung von Kjemav durch etwas anderes…“ „Wissen wir!“ knurrte Lisa „Und lass das! Wir können es nicht gebrauchen, dass das Dorf unnötig in Panik versetzt wird!“ Sie ignorierend zog der Seher von dannen und begann weiter irgendwelche Deutungen und Prophezeiungen von sich zu geben… Der Bürgermeister murmelte: „Um den müssen wir uns später kümmern, aber langsam sollte die Arbeit in Gang kommen. Es wird langsam Abend…“
Kapitel 2 – Eine Allianz wider Willen
Und wieder einmal mehr bricht die Nacht herein. Doch da die dauerhaften Deutungen des Dorfsehers, dass die gewaltsame Übernahme und darauffolgende Geldeintreibung unmittelbar bevorsteht, weiterhin im allgemeinen Geist lebt, ist das Treiben auch noch nachts präsent und der in den wenigen Abendstunden hochgezogene Schutzwall ist voll besetzt. Da der Wald im Norden und Osten so dicht gewachsen ist, dass nur einige wenige Soldaten gleichzeitig passieren können, wurde der Großteil der Miliz im offenen Süden versammelt. Lisa und ihre Schwester Michelle haben zusammen mit einigen wenigen weiteren Freiwilligen den Westwall übernommen. Wäre die Situation nicht so bedrohlich, würde wahrscheinlich jeder im bläulichen Schimmern der Nacht, durch die nun auch eine angenehm kühle Brise zieht, einschlafen. Aber ein lauernder Schatten hängt mit der Bedrohung über dem Dorf.
Die Stunden zogen ereignislos vorüber, als im Morgengrauen plötzlich eine kleine Truppe bewaffneter Krieger auftauchte. „Garathos kann das nicht sein, seine Kriegsführung sieht immer zahlenmäßige Überlegenheit vor.“ murmelte Michelle. Lisa erwiderte: „Mag sein, aber ich traue Garathos grundsätzlich Geschick zu, auch wenn er es bisher nicht gezeigt hat. Er ist zumindest in der Lage gewesen, dieses Reich 10 Jahre lang zu führen. Und wir wissen beide, dass dies schon fast einzigartig ist. Ist das nicht irgendwie ironisch, dass sein „Masse statt Klasse“-Prinzip tatsächlich aufgeht?“ Als die sich nähernde Truppe auf einige hundert Meter genähert hatte, gab Lisa Lunarschüsse ab, die bei ihrem Einschlag einige Felsen zerbersten liesen. „Keinen Schritt weiter!“ knurrte sie und die Truppe hielt an. „Wir gehören nicht zu Garathos! Mein Name ist Tolga, ich bin der Majordomus unseres künftigen Königs. Schließt euch uns an! Wir werden die Gesellschaft und das Reich an sich reformieren und dadurch ewigen Frieden bringen. Und ich denke, den Kampf zu Garathos zu tragen, wird wohl auch in eurem Interesse sein, unsere Spione in der Hauptstadt melden, dass er bereits über den Tod seines Steuereintreibers informiert wurde und über das Ausbleiben eurer Steuergelder nicht erfreut ist.“ Tolga ist ein Mann mittlerer Größe, der von Lord Alan mit einem Prototypen einer neuartigen Schnellfeuerwaffe und einem ebenso experimentellen gepanzerten Kampfanzug. Und er strahlt Befehlsgewalt aus… und davon viel! „Wie sieht es jetzt aus? Alleine Widerstand leisten oder Teil einer größeren Sache werden?“ „Das wird wohl alleine an unserem Bürgermeister liegen“ entgegnet Lisa „Ich werde ihn rufen lassen!“ Fünf Minuten später ist dieser auch schon am Wall „Majordomus Tolga, folgen Sie mir! Lisa, Michelle – ihr werdet ein wenig im Wald nach feindlichen Truppen – wie auch immer geartet – Ausschau halten.“ Beide bestätigten, griffen zu ihren Bögen, sprangen den Wall herab und zogen in den Wald hinaus.
„Der Wald ist mir nachts einfach nicht geheuer… es ist einfach nur so still! Und ich kann mir auch einfach nicht vorstellen, dass irgendwer der sich hier nicht auskennt überhaupt – und vor allem nicht mit schwerem Kriegsgerät – hier fortbewegen wird“ wisperte Michelle. „Nun das nicht, aber Garathos müsste auch Elitetruppen haben die für so etwas besser gerüstet sind…“ entgegnete Lisa. „Das ist wohl so richtig ihr elendigen Aufständischen!“ kam von einer schrillen Stimme, nicht erkennbar von wo kommend, als plötzlich ein Blitzschlag in Lisas Richtung abgefeuert wurde. Diese konnte dem gerade noch durch einen Sprung zur Seite ausweichen, woraufhin stattdessen ein Baum getroffen wurde, dieser gespaltet wurde und irgendwo mit einem lauten Quietschen weiter hinten etwas abgefackelt wurde. „Also wirklich, warum müssen stärkere Gegner die Sache immer unnötig schwer machen?! Ihr hab einfach trotzdem keine Chance.“ fluchte die Magierin und trat ins Zwielicht. Sie ist etwas kleiner gewachsen als Lisa, hat blaues Haar und funkelnde bernsteinfarbene Augen. Sie setzte ein bösartiges Lächeln auf und feuerte einen weiteren Blitzschlag in Lisas Richtung – und obwohl dieser knapp einen halben Meter daneben ging, konnte Lisa noch immer die intensive Hitze spüren und ging selber mit einer Salve an verschiedenen Schüssen zum Gegenangriff über – wirkungslos. Die normalen Pfeile trafen zwar alle und durchschlugen die Magierin, jedoch regenerierte sie sich schneller wieder, als ihr der Schaden zugefügt wurde. Die Lunarschüsse hingegen waren einfach nur wirkungslos. „Das ist wohl einfach nur Pech…“ dachte Lisa und wurde in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit durch einen dritten Blitzschlag von den Beinen gerissen. Und blieb liegen! Michelle – noch immer im Schatten verborgen – war von diesem Anblick schockiert und spannte nun selber die Sehne ihres Bogens um genau das richtige für magiebasierende Gegner abzufeuern: Feedbackschüsse! An sich nur eine Modifikation eines normalen Pfeiles, der nicht nur physischen Schaden verursacht, sondern auch bei Treffern eventuell vorhandene magische Energie im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur verbrennt.
Mit arkanem Klang schlug aufeinanderfolgend ein Geschoss nach dem anderen in der Magierin ein, bis diese durch ihre magische Energie in aquamarinfarbene Flammen gehüllt war und in einer Mischung aus Schmerz, Wut und Verzweiflung aufschrie. Sie versuchte noch Michelle mit gezielten Energieschlägen auszuschalten – aber es war einfach keine Energie mehr dafür da. „Dafür wirst du büßen“ schreit sie und zog eine Phiole mit violetter Flüssigkeit, die jedoch sofort von Michelle zerschossen wurde und in einem Knall explodierte. Erschöpft bricht die Magierin zusammen und Michelle eilte zu Lisa – die zwar von ihrem erlittenen Treffer stark versengt wurde und leicht blutete, ansonsten aber unversehrt wirkt, - und half ihr wieder auf die Beine. „Was sollen wir mit ihr machen?“ stöhnte Lisa und Michelle schlug vor die Magierin in Kjemav verhören zu lassen. Als die beiden im Lauf der nächsten Stunde wieder in das Dorf zurückkehrten, sind Lisas Verletzungen durch den heilsamen Wintermondschein schon fast wieder abgeheilt, während Michelle durch vereinzelte weitere Feedbackschüsse sichergestellt hatte, dass die Magierin nicht vorzeitig wieder erwachte.
„Lisa, Michelle – wir sind jetzt Teil von Lord Alans Aufstand…“
Kapitel 3 - Eklipse
„Das ist jetzt egal, wir haben ein Problem und zwar ein gewaltiges!“ knurrte Lisa. „Wir hatten einen Kampf mit einer extrem mächtigen Arkanistin von Garathos.“ Diese liegt noch immer bewusstlos da und die wiederholte Anwendung von Feedbackschüssen lässt ihr allmählich jede Farbe aus dem Gesicht weichen. Ihre ehemals dunkelblaue Robe ist beschädigt, versengt und teilweise mit Blut vollgesogen. „Wir sollten sie aufwecken und verhören!“ entgegnete der Bürgermeister und drückte einem Milizsoldaten einen Eimer und einen Pickel in die Hand. „Geh zum Brunnen und hol Wasser.“
Fünf Minuten später kehrt dieser bereits wieder zurück und die Arkanistin wurde zwischenzeitlich an einen Stuhl gefesselt. „Lisa, Michelle – wenn sie irgendetwas komisches machen sollte – jagt sie zur Hölle!“ sagte der Bürgermeister bestimmt, nahm den Eimer und lies einen Schwall wieder vereisenden Wassers auf die Magierin herabregnen, woraufhin diese aufschreckte, gefesselt jedoch nicht aufspringen konnte. „Wo bin ich?! Was wollt ihr?!“ stöhnte sie verwirrt. „Wie heißt du?“ fragte der Bürgermeister und zog eine Phiole mit einer grünlich leuchtenden Flüssigkeit aus seiner Robe. Böse grinsend fuhr er fort: „Ja das ist ein Arkandisruptor – und ich lass dich das schlucken, wenn du mir nicht meine Fragen beantwortest!“ Ihre bernsteinfarbenen Augen schreckgeweitet fing die Magierin an zu reden: „Mein Name ist Alessandra und ich bin die oberste Arkanistin des großen Garathos. Mein Auftrag war es… euer gesamtes elendiges Dorf einzuebnen – und hätte es wohl geschafft…“ sie spuckte verächtlich Blut in Michelles Richtung „… wenn die nicht zu zweit gewesen wären… aber das tut nichts zur Sache – Garathos Armee wird bald hier sein und wird mich röchen…“ Sie kippte erneut in die Bewusstlosigkeit. „Nun ich denke es wäre das beste sie unschädlich zu machen!“ grinste der Bürgermeister bösartig, ging zu Alessandra, zwang ihr den Mund auf und kippte den Inhalt der Phiole hinein. Sofort wurde ihr Körper von einem grünen Leuchten erfüllt, welches sich immer weiter in sie zurückzog und schwächer wurde bis sie sich plötzlich in einem Knall weiß verfärbte, wodurch ihre Fesseln gesprengt und der Bürgermeister einige Meter zurückgestoßen wurde, bevor ihr ohnehin schon schwer lädierter Stuhl zersplitterte und sie in sich zusammensackte. „Die muss einiges an Macht in sich getragen haben – aber nun ist sie für immer weg!“ merkte der Bürgermeister nüchtern an. „Werft sie einfach ins Gefängnis!“
Da die nächsten drei Tage und Nächte relativ ereignislos verliefen, wurde Kjemav in der Zwischenzeit weiter befestigt und stand fast rechtzeitig zur Ankunft von Garathos Armee bereit dar… fast zumindest – Die Südebene ist total überlaufen! „Ist der Mann irgendwie wahnsinnig – Das muss mehr als die Hälfte seiner Armee sein. Wie will er so verhindern, dass Banditen oder Aufständische vorerst machen was ihnen passt?!“ keuchte der Bürgermeister hervor. „Kjemav wird so auf jeden Fall nicht lange halten. Michelle – zieht in Richtung Osten und holt Verstärkung von wo es nur irgendwie möglich ist! Wir halten derweil die Stellung! Lisa wir brauchen dich am dringendsten am Südwall – Die ersten rücken an!!!“ Michelle zog zügig in Richtung des Ostwalls, übersprang ihn und ist im Wald verschwunden. Lisa hingegen lies einen Pfeilregen auf die anrückenden Feinde niedergehen.
Und auch wenn die anderen Milizsoldaten wacker kämpften, rückten Garathos Truppen immer weiter vor. Als der Abend angebrochen war, haben sie das Tor erreicht – und dann geschah die Katastrophe: Der Mond zerbricht und auch wenn einige seiner Fragmente in die Tiefen der Leere verschwinden, hagelten andere überall in der Gegend herab, entwurzelten Bäume, hinterließen Krater und sorgten insgesamt für massive Schäden. Lisa sah nur noch einen besonders großen Brocken direkt auf Kjemav zufliegen, griff zu einer herumliegenden Panzerplatte, sprang in den Graben unter dem Wall und legte die Platte zum Schutz über sich… und plötzlich wurde alles weiß um Lisa…
Epilog – Nachwirkungen
Als Lisa wieder erwacht, war bereits ein neuer Tag angebrochen. Sie schüttelt das ganze Geröll und den Schutt von sich ab und sah sich um. Überall liegen weiß glimmernde Felsen herum. Überall lagen Tote herum – von beiden Fraktionen. Überall war die Zerstörung zu sehen, entwurzelte und zersplitterte Bäume, Krater, Ödnis. Und Kjemav ist verschwunden… Es ist einfach alles verschwunden. Die Gebäude, die Einwohner – abgesehen von irgendwelchen zerschlagenen Überresten – Magierin Alessandra, dieser elendige sadistische Bürgermeister – einfach alles…
„Und jetzt?!“ murmelte Lisa und entschloss sich nach langem Zögern dazu selber in Richtung Osten zu ziehen und traf irgendwann auf eine von Lord Alan kontrollierte Stadt und schloss sich diesem an, da dies vorerst die beste Lösung zu sein scheint. Doch wird es auf Dauer in ihrem Sinne sein…?
Die Handlung in dieser Charakterepisode spielt kurz vor dem Beginn von Dunkler Zorn und beeinhaltet diverse bereits vergangene Ereignisse.
Kapitel 1: Zurückgekehrt
Auf einer Klippe am südlichsten Punkt des nördlichen Kontinents von Lumenia steht eine Gestalt in einer düsteren Rüstung und abgenommenen Helm und blickt mit hasserfülltem Blick auf das Meer hinaus. Nur einige wenige Kilometer in diese Richtung befindet sich bereits der südliche Kontinent... und die Armee der Gestalt. Auch wenn sie an sich regungslos verbleibt, flackern ihre Augen hin und wieder in einem ungesunden Orange auf. Vermutlich das Wissen, die Armee nicht nach Norden bringen zu können, da Lumenias Kontinent nur durch eine schmale bewaldete Landzunge, dem Dschüngel, miteinander verbunden sind – und dort bringt man keine Armee intakt durch. Für den Seeweg stehen der Gestalt einerseits nicht genügend Schiffe zur Verfügung, andererseits hat der alte Rivale und derzeitige Herrscher den Fehler seiner Vorgänger kompensiert und alle möglichen Landezonen zumindest rudimentär abgesichert.
Die Gestalt beginnt zu grollen: "Zerschlagen... doch nicht besiegt... verloren... nur um eine Sicht auf Sieg zu haben... und jetzt wieder an etwas scheitern zu müssen... Ich brauche einen Plan. Den Banditenangriff auf dieses lächerliche... Legatum auszunutzen, eine Revolution anzustacheln, hineinzustürmen und alles zu töten was sich bewegt, hätte fast funktionieren können! Ich bevorzuge Takiken wie diese... aber dieses mal bekommen ich keine Revolution angestachelt... und ohne Armee... ich muss reflektieren!"
"Es geht einfach noch nicht... der aktuelle König mag zwar ein genialer Taktiker sein... aber ohne seine Offiziere ist er nichts. Sei es dieser Tolga, der im vergangen Jahr die komplette militärische Ausstattung auf ein Niveau gebracht hat, das tatsächlich für Stabilität in den vier Lumenianischen Nordstaaten, die immer mehr oder weniger unter der Kontrolle eines bestimmten Königs standen, sorgt! Es ist nur eine Frage der Zeit bis auch der letzte auch noch erobert wird... und ich durch diese elendige ES-Karte auffliege! Chatoyant mag ein genialer Wissenschaftler und Überwachungsfanatiker gewesen sein, aber es hat das arkane Wissen dieser Hexe Simone und Tolgas Ingenieursfähigkeiten benötigt, um sie tatsächlich umzusetzen... sei verflucht Chatoyant... in welcher Knochenmühle deine Seele auch zerstört wurde! Auf der anderen Seite ist auch für rohe Gewalt durch diesen Verräter Timo und... diese Kampfbestie, die schon Garathos zu Fall gebracht hat gesorgt. Diese Ex-Rebellin Lisa und diese Brut des Lichts Moritz runden das Aufgebot durch überwältigende Macht im Fernkampf und unvergleichbare Heilkräfte ab..."
"Gerüchten zufolge hat er sich sogar selber jetzt Schattenmagier zu Nutze gemacht... Interessanter Aspekt eigentlich: Bisher hat jeder Herrscher peinlichst darauf geachtet nur Magier bestimmter Elemente sich zu Nutzen zu machen und die anderen aufs Blut zu jagen. Wobei die meisten immer in der Akademie Crystialis einen Zufluchtsort gefunden hatten! Aber es hat noch nie jemand gewagt, Magier aller Richtungen zu beschäftigen. Wobei er die entsprechenden Götter nach wie vor nicht unterstützt. Überall dieser elendige A'khazar! Hydrax und Roktal-Karnesh werden akzeptiert, Flemmdar und Donneraak zumindest toleriert! Aber überzeugte Anhänger von Elortha no Shadra werden überall gejagt. Aber auch wenn diese Magier ihrer Göttin nicht folgen... wandeln sie noch immer auf dunklen Pfaden! Könnte gefährlich werden, wenn ich erwischt werde und mir mit einer Gedankenschmelze alles entrissen wird... könnte sich aber auch als eine Chance herausstellen... wenn ich sie nur erreichen und manipulieren kann!"
Die Gestalt wendet ihren Blick vom Meer ab und begann sich das umliegende Gebiet anzusehen. "Der vermutlich widerlichste Sumpf von Nord-Lumenia: Das Leydensmoor! Auch wenn die Westmark über kleinere Sumpfgebiete verfügen mag, sind diese bei weitem nicht so tödlich. Ein falscher Schritt im Leydensmoor und man wird - wenn man Glück hat - von einem der Sumpfmonster in Stücke gerissen. Und wenn man Pech hat... wird man in dieser Plörre einfach langsam absaufen und ein qualvolles Ende finden! In den wenigen Waldstücken, in denen fester Boden vorhanden ist, lauern die Ureinwohner, die sich noch nie einem König unterwerfen wollten, blos dieser könnte es jetzt schaffen... Tolga ist neben seinen anderen Fähigkeiten auch ein ziemlich guter Diplomat! Kein Wunder, dass er nun der Majordomus ist! Aber trotz Diplomatie wird es viel Arbeit erfordern, dieses Gebiet tatsächlich zu zähmen!"
"Dieser ehemalige Schattenmagie- und Alchemielehrer Schnaps in der Akademie Crystialis hatte einmal von einer mächtigen Waffe erzählt, die aus diesem Sumpf hergestellt werden kann, ich muss mich nur erinnern, was es genau war, und in welcher Etappe meiner kläglichen Existenz dies erwähnt wurde... und sobald ich die Information habe... werde ich die Waffe herstellen und dieses Land in einem zweiten Versuch für mich beanspruchen... Schnaps war schon ein genialer Mensch... wer weiß, was er noch alles hätte vollbringen können... aber nun... reflektieren..."
Die Gestalt schloss die Augen und wurde von einer schimmernden rötlich-violetten Aura umgeben...
Kapitel 2 - Der Abstieg beginnt!
"Schau mal was ich hier gefunden habe!" ertönte die Stimme eines in etwa sechsjährigen Jungen und hält eine zappelnde Fledermaus von sich. "Voll krass man! Lass mal Ritual damit machen! Yo!" kam als Antwort von einem ungepflegtem, stinkenden Jugendlichen. "Nein... ich werde etwas machen, was noch nie jemand zuvor gemacht hat!" Der Junge führte das zappelnde Tier zu seinem Mund und biss ihm den Kopf ab! "Boar fett!" "Das war noch nicht alles..." und schlang die verbleibenden Überreste ebenfalls hinunter! "Beeindruckend..." wisperte plötzlich eine dunkle Stimme. "Der Großinquisitor... was macht der denn hier?" "Sag Junge, wie ist dein Name?" "André, mein Herr!" "Interessant... ich denke du wirst für die Dunkle Göttin eines Tages ein mächtiger Kriegsfürst werden... ich sehe zwar nur geringe magische Begabungen in dir, aber Kampfgeist und das Mal der Schatten in deiner Seele! Ich möchte dich bei dieser Gelegenheit mit Graf Garathos bekannt machen... schon sehr bald König über Nord-Lumenia" "Ich verstehe... ihr wollt den König stürzen" "Nein du Narr! Wir werden ihn - wie es sich für vernünftige Diener der Schatten gehört - ihn zunächst manipulieren - und dann erst beseitigen! Er ist schwach und führt nicht Elortha no Shadra als die Hauptgottheit in diesem Reich!" André starrte abwechselnd den Grafen und den Großinquisitor an. Auch wenn seine Seele bereits jetzt verdorben war, war er noch zum Teil über das konspirative Vorgehen seiner Gesinnungsbrüder erstaunt - und wohl zum Teil - auch noch angewidert.
Dass aber tatsächlich der Großinquisitor Kwahl auf André aufmerksam wurde, erstaunte ihn aber mächtig. In seiner Eigenschaft als der Anführer aller Anhänger Elortha no Shadras auf Lumenia, ist dieser normalerweise damit beschäftigt Anhänger der anderen Hohen Göttern zu jagen oder zu verhören. Verhören meistens durch Einsatz der Gedankenschmelze - einem Zauber, der seine Zielobjekte unter unvorstellbaren Schmerzen dazu zwingt, ihre innersten Geheimnisse auf den Geist des Durchführenden zu übertragen - eine sehr unangenehme Erfahrung für beide Beteiligten! Seltsamerweise scheint Kwahl dies jedoch zu geniesen. Weiterhin verfügt er auch über einen gewissen Grad an kämpferischer Begabung, nutzt diese jedoch auch nur dazu, seinen Gegnern im Kampf Schmerzen zu bereiten. Seine Waffen - Replikationen des Schwertes Malice und der Sichel Sacé als die Waffen der Dunklen Göttin - haben auch lediglich zeremoniellen Charakter. Im magischen Kampf zeigt er sich als durchaus begabt, aber gefährlichere Kämpfe lässt er lieber seine Lakeien durchführen. Generell eine Person, die irgendwann einem Auftragsmord zum Opfer fallen wird! Entweder durch einen anderen Anhänger der Göttin, der auf seine Position aus ist - oder durch Anhänger anderer Götter aus Rachsucht!
Garathos hingegen... eine relativ hohle, blutrünstige Dampfwalze. Wenn der tatsächlich den aktuellen König beerben wird, wird natürlich Kwahl effektiv regieren... falls er bis dahin noch lebt! Ein Mann fürs Grobe und an sich auch ein relativ fähiger Anführer. "Garathos Führungsstil sollte ich mir irgendwann aneignen" dachte André. "Gibt es noch irgendetwas zu klären" ertönte die Stimme des Inquisitors "Nein? Dachte ich mir!" Er zog seine Schädelmaske über und zog erhaben von dannen. Garathos folgte ihm zunächst, drehte sich dann um und sagte André "Halte dich bereit! Ich brauche irgendwann mal Offiziere mit dem Segen der Dunklen Göttin!"
André zog sich in aller Ruhe aus dem Kultistenkeller der Stadt Saryn-Snowenia in den Ostmarken in sein heruntergekommenes Heim zurück. Nachdem seine Eltern bereits sich zu Bett gelegt hatte, zog er sich in sein Zimmer zurück, nahm sein Tagebuch hervor, zog seine Feder und da sich seine Familie keine Tinte leisten konnte, schlitzte er sich selbst seinen Arm auf, um mit seinem eigenen Blut die Erinnerungen des Vortages nieder zu schreiben. Der Weg der Schatten wird steinig... sehr steinig! Die Ostmarken sind zwar direkt an Beirisch-Land und der Hauptstadt angrenzend, jedoch auch ein perfektes Sammelbecken für die Anhänger der Schatten, da es zwar - neben den großen Waldlächen - ein ähnliches Weideland wie sein Nachbar bietet, jedoch fast immer von einem leichten Nebel durchhangen ist. Doch der König Edward II stammt zwar aus einer starken Linie, ist selbst aber ein extrem schwacher Herrscher, der seinen Vater erst vor einigen wenigen Jahren beerbt hat. Er traut sich nicht gegen diese Vorkommnisse vorzugehen - und das wird ihm schon bald zunächst den Thron und dann das Leben kosten. Andrés Eltern sind im Grunde Systemkonformisten, auch wenn ihr sozialer Stand zu wünschen übrig lässt. André hingegen strebt nach höherem und geht deswegen auch immer zu den Treffen der Dunklen Göttin.
"Das ist nicht was ich Suche... nicht was ich Suche..."
Einige Jahre sind in das Land gezogen, und Kwahl hatte seinen Plan in die Tat umgesetzt. Generell wurde die Stimmung durch Garathos eiserne Hand wesentlich gedämmt, jedoch wagte niemand gegen ihn aufzubegehren. Und natürlich hat auch er keinen Einfluss auf die Akademie Crystialis, aber er war zumindest fest entschlossen ihn durchzudrücken! Da Kwahl als sein Berater dies nicht für die beste Entscheidung hält, sondern lieber dies über einen verdeckten Mittelsmann durchführen lassen will. Schnaps kann dies leider nicht mehr sein, da seine finsteren Pläne vor kurzem von einer Schülerin der Akademie aufgedeckt wurden und er kurzerhand verstoßen wurde.
"André, Kwahl will dich sofort auf Burg Garathos sprechen!" "Nun denn, lassen wir ihn lieber nicht warten..."
"Da fehlt irgendwas?!"
"Die Dunkle Göttin hat beschlossen, dass du ihr neuer Kriegsfürst in Zukunft werden sollst. Aber noch ist die Zeit nicht gekommen! Lerne unter Garathos alles wichtige, ich gebe dir den Segen der Dunklen Göttin – und mein Blut! Das Gefallene Blut! Ich erwarte von dir, dass du dieses Geschenk nicht verschwendest! Es ist kostbar!" sprach der Großinquisitor und zog seine Sacé hervor. "Moment einmal, das geht mir gerade ein wenig zu schnell! Du willst dich hier und jetzt in einem Ritual opfern?! Aber wer wird die Anhänger danach leiten?" entgegnete André in gehetzten Sätzen. "Nun, der neue Großinquisitor wird Schnaps werden... nun da er nicht im Verborgenen agieren kann! Aber nun - lass den Segen der Dunklen Göttin über dich herabregnen!" Kwahl setzte die sichelförmige Klinge der Sacé an seinen Hals an, drückte dagegen und lies sein Blut auf André fließen. Dieser war zwar zunächst davon angewidert... schloss jedoch bald die Augen und genoss es regelrecht!
"Natürlich, das Gefallene Blut und der damit verbundene Segen hat mich wiederkehren lassen... untot zumindest, aber meine Seele wurde bewahrt! Und es ist die erste Schlüsselzutat für die Waffe..."
André verfiel für eine Zeit nach dem Empfangen des Blutes in eine Art Trance. Doch nach seinem erneuten Erwachen begegnete er seinen Gegnern mit einem regelrechten von den Schatten getriebenen Zorn. Und die Dunkle Göttin hat noch einiges für ihren neuen Champion bereit... das Leben und die Seele ihres Großinquisitors geopfert - um in irgendeiner Zukunft beides des Champions retten zu können... Sie ist intrigrant und vorherschauend... vermutlich mehr als jedes andere Mitglied des Pantheons - oder überhaupt irgendein anderer Gott!
"Es ist ein Teil des Puzzles... ich muss die anderen in späteren Epochen finden!"
Kapitel 3 – Haemolacria
"Ja, die Dunkle Göttin hat mich mit unheimlicher Macht erfüllt! Aber zu welchem Preis?! Ich vergieße immer wieder Tränen... Tränen aus Blut! Auch jetzt in diesem Unleben noch... aber jetzt sind sie endlich einmal nützlich. Ich darf die Dunkle Göttin nicht enttäuschen! Ist es Kwahl wohl genauso ergangen bevor er diesen Fluch und Segen auf mich übertragen hatte..."
In den wenigen Jahren die Garathos bereits an der Macht ist, hat sich insbesondere an der Militärstruktur einiges geändert. Einerseits wurde massiv aufgestockt, andererseits wurden sogenannte "lebende Schutzschilde" eingeführt. Generell eigentlich überflüssige Ausgaben, da es seit den großen Kriegen der Helios- und Lunastämme seit Jahrhunderten keinen echten Krieg mehr in Nord-Lumenia gab, sondern nur intern um die Königsherrschaft mit Morden und Aufständen gearbeitet wurde! Defintiv keine Anschaffung, die sich in absehbarer Zeit amortisieren wird. Wobei tatsächlich Garathos ausbeuterischer Herrschaftsstil wahrscheinlich in absehbarer Zeit eine Revolte oder etwas ähnliches hervorbringen wird.
Die wichtigsten Personen nach Garathos sind der neue Großinquisitor Schnaps, der jedoch häufig für Wochen und teilweise sogar Monate verschwindet, um seinen eigenen Plänen nachzugehen und als eher weltlicher Aspekt Garathos Minister. Auch wenn die meisten eher unauffällig sind, gibt es hierbei eine Person, die sehr auffällig in Erscheinung tritt: Überwachungsminister Chatoyant!
"BRING IHN DOCH EINFACH UM DU NARR!!!"
Chatoyant selber ist wesentlich älter als irgendjemand sonst am Hof. Auch wenn er kein direkter Anhänger der Dunklen Göttin ist, ist er äußerst grausam... und er hat eine extrem ausgeprägte Leidenschaft andere zu kontrollieren und zu überwachen. Garathos hat ihn sogar damit beauftragt, ein Gerät zu entwickeln, welches in der Lage ist, die Aktivität jeder einzelnen Person im kompletten Gebiet nachvollziehen zu können. Doch da Garathos weder über fähige Arkanisten, noch Techniker verfügt, kommt Chatoyant nicht wirklich mit der Entwicklung weiter!
"Die Dunkle Göttin spricht in Visionen zu mir... ihre Gestalt gleicht einem jungen Mädchen... nur hat er kein Gesicht und ihre Arme sehen unnatürlich verstümmelt aus... ob ich Schnaps davon berichten sollte? Hat Kwahl all dies durchgemacht?!" dachte André als er wieder einmal mehr aus einem seiner Träume erwachte. "Ich hoffe, dass es sich irgendwann auszahlen wird... Champion der Schatten zu sein ist entsetzlich..." André reißt die in seinem Zimmer stehende Lavendelpflanze heraus, zerstößt in seinem Mörser und vermengt die Überreste mit verschiedenen Ölen und einem Kohlebrocken. "Ich hasse dieses Zeug... aber es bietet mir kurzfristig Entspannung... und die Möglichkeit des Vergessens..." Blut lief ihm das Gesicht hinunter, als er den Anzünder griff und das Gemisch in bläulichen Flammen hochgehen lässt und nach einigen Minuten alles schwarz wurde.
"Ist dieser Pfad tatsächlich der richtige gewesen? Nicht dass ich jetzt an dieser Stelle noch eine Wahl hätte... Ich habe gesehen wie dieser Speer aus Licht mein Herz durchbohrt hat! Und dennoch lebe ich... Fluch? Oder vielleicht doch Segen?"
Am nächsten Morgen erwachte André mit brummendem Schädel und sah als erstes einen Brief auf dem Tisch: "Von Garathos... hmm er will mich in seinem neuen Trainingslager sehen... von dem Ding hab ich schon einiges gehört. Einerseits sollen Rekruten zu gewaltbereiten Kampfmaschinen, die nicht in der Lage sind irgendeine Form von Emotionen zu empfinden, ausgebildet werden, ihnen wird jegliche Form der Menschlichkeit dabei genommen und danach werden sie irgendwohin in den Kampf geschickt. Auch werden hierbei einige gefangene Karnis abgerichtet und aggressiv gemacht. Ich frage mich an sich wozu... die Viecher sind ohnehin absolut hirnlos und zerfleischen alles, was nicht bei drei aufm Baum ist! Ich schätze mal aber einfach dass das nicht klappen wird und er die Viecher irgendwann wieder fallen lässt... naja hilft nix anschauen sollte man es sich mal!"
Im Trainingslager angekommen, betrachtet André zunächst einmal die Kisten mit Stachelwürgern und schaute sich dann auf dem Hof um. Als er Großinquisitor Schnaps erblickte, lief er auf ihn zu, hielt jedoch inne als er den mit Adamant verstärkten Zwinger betrachtete, aus dem sich die Karnis zu befreien versuchen. "Also jetzt mal ehrlich, wofür sind die Viecher hier? Die kann man unmöglich im Kampf einsetzen!" "Als Großinquisitor Elortha no Shadras muss ich mich natürlich mit der Herstellung von Giften auskennen... wie du siehst ist ein Karnis eine in etwa vierzig Kilo schwere Kampfbestie. Einerseits haben diese Kreaturen eine unvorstellbare Beißkraft und können selbst in unseren gewöhnlichen Stahlrüstungen ziemliche Dellen hinterlassen, aber das wirklich interessante ist ihr Speichel... dieses Zeug ist an sich nicht tödlich, jedoch verliert ein Mensch nach einem unbehandelten Biss immer mehr seine Identität. Zunächst verliert er in zunehmenden Ausmaß seine Intelligenz. Ich habe schon von Menschen gehört, die Spendenaufrufe für die Herstellung von Kartoffelsuppe gestartet haben... und welche, die dafür dann auch tatsächlich Geld gespendet haben... keine Ahnung wer schlimmer vom Virus betroffen wurde... aber richtig interessant wird es dann, wenn das Gehirn abgestorben ist... diese Kreaturen werden nur noch von ungebändigter Wut angetrieben und stürzen sich wie wahnsinnige Berserker auf alles, was ihnen zu nahe kommt... genau wie die Karnis! Und genau dieses Sekret will ich für... kontrollierteres Ausschalten gegnerischer Anführer gewinnen..." Schnaps setzt ein wirklich fieses Grinsen auf.
"Das könnte funktionieren... dieses Sekret... mit dem Gefallenen Blut kombiniert... sollte an sich kein Problem sein einen Karnis dann zu fangen!"
"Wofür habt ihr mich hierher beordert?!" begann André plötzlich, als Schnaps wieder seine Aufmerksamkeit auf andere Dinge richten wollte. "Achja, richtig! Überall in unseren kontrollierten Gebieten sind Aufstände ausgebrochen, wir wissen noch nicht wer dahinter steckt, aber sie arbeiten irre koordiniert... kümmer dich darum!"
"Daran will ich mich nicht erinnern... ich hatte versagt!"
"Katastrophe! Timo, André! Der Großinquisitor ist beim Versuch Kjemav zurückzuerobern umgekommen!" Garathos Stimme war von Hass und Zorn erfüllt. André betrachtete ihn stutzig und setzte zu einem "Wie konnte das sein? Ich dachte er wollte diese Rebellen ausrotten!" an, wurde jedoch von Garathos wieder unterbrochen. "Sie haben Unterstützung erhalten... von diesem abtrünnigen Lord Alan... und scheinbar wurde die komplette Gegend durch einen Meteoritenhagel verwüstet... wir haben durch diesen massiven Truppenverlust die kompletten Westmarken und Teile der Ostmarken und von Beirisch-Land verloren... Alan marschiert geradewegs auf unser Schloss zu... er erwartet wohl, dass wir nicht Bescheid wissen! Aber für eine direkte Konfrontation sollten wir noch genügend Truppen haben!" "Natürlich, mein Gebieter!" "Timo, es gibt hier einige Hinrichtungen zu vollziehen!" "Nein... Garathos es ist vorbei! Genau das hat zu unserer Situation geführt..." "WIE KANNST DU ES WAGEN?! IN DEN KERKER MIT IHM!" "Mit Vergnüngen... mein König!"
...
"André, es ist vorbei! Nimm bitte den Siegelring der Dunklen Göttin... es ist noch ein bisschen Todesstaub enthalten... fülle ihn bei Gelegenheit nach! Ich werde diesem Aufstand jetzt einen letzten Kampf liefern... wenn wir gewinnen sollten kriege ich den zurück!"
"Natürlich weiß ich wie man Todesstaub herstellt... und ich weiß auch, mit was ich ihn zu kombinieren habe..."
Kapitel 4 – Im Herzen der Revolution
"Es ist einfach unfassbar! Ich verfüge über die MACHT DER DUNKLEN GÖTTIN und es will nichts und einfach nichts gelingen! Sei es unter der Herrschaft Garathos oder unter meinem ersten eigenen Versuch mit der Revolution!"
Natürlich ist es das offensichtlichste gewesen direkt nach dem Fall Garathos direkt einige Leute zusammenzujagen... und dann einen guten Moment in der Aufbauphase eines neuen Regimes abwarten... und den Gegner mit Dolchstoß zu erledigen!
Der beste Moment war selbstverständlich ein Invasion aus einer anderen Welt, die mit einem überwältigenden Schlag von Banditen gegen die Hauptstadt gekoppelt war... Tatsächlich sah der Angriff auf die Hauptstadt, als innerhalb dieser von genannten Banditen zunächst alles übernommen wurde, nicht einmal so schlecht aus. Leider ließen sich diese, genausowenig wie die Anhänger der Sekte nicht für die Ziele der Revolution gewinnen. Während diese beiden Parteien im Sinne der Blacksmith eine völlige Vernichtung anstrebten und die Revolution die Stadt für sich erobern wollte, konnte Alan, der immer und immer wieder Kämpfe zwischen seinen Kontrahenten abgewartet hatte, ein Lager nach dem anderen aushebeln... und errung sogar einen Sieg über die Blacksmith! Aber tatsächlich lief es noch ungefähr nach Plan, Plan B zumindest. Da ein direkter Sieg über die Anhänger des Lichts nicht mehr möglich ist, werden die Anhänger des Schattens ein bisschen unfairer...
"Der Schattentransformator ist vollkommen einsatzbereit... wir müssen für Ablenkung sorgen während ich Dunkle Energie direkt in mich hineinkanalisiere... da der König wohl nun auch den Todesboten bezwungen hat, müssen wir aufs Ganze gehen um die nötige Ablenkung zu erreichen! Generäle, ihr folgt mir in den Transformator! Truppen, es gibt hier nur einen einzigen Befehl! Ausströmen was das Zeug hält, die Macht der Schatten wird euch bald erfüllen!"
"Oh, wie ich diese Macht genossen hatte! Direkt aus den Herzen meiner Generäle! Und doch war das Licht des Feindes noch stärker!"
"Eine dunkle Trance... jede Sekunde spürte ich reine Energie in jede einzelne Zelle meines Körpers fließen! Einige wenige Stunden noch... und die Dunkle Göttin wird durch mich auf Lumenia wandeln können! Doch was ist das?! Ein Licht... ein Licht in den Schatten der Zerstörung! Er ist hier!" André erwachte, erblickte den königlichen Trupp, ergriff die Hirnhacke und stürzte sich mit irrem Blick und Schaum vorm Mund auf den König. Und dann plötzlich ein aufblitzen des Lichts... und danach Leere...
"Ob noch Reste des Schattentransformators zur Verfügung stehen könnten? Der Legatum-Inselkomplex wurde nie vollständig besiedelt... und dem König fehlen die Truppen um jederzeit, überall bereit stehen zu können!"
"Die Tannen sind rot und die Erdbeertorte blau!"
"Wo bin ich?"
Kapitel 5 - Totenreich
"Die Knochenmühlen des Zerstörers... eine Entität, vor der sogar die Dunkle Göttin Respekt hat... und in genau diesen Ort wird jede Seele nach ihrem Ableben gesendet... und vernichtet... wobei von ganz vernichten nicht die Rede sein kann! Hohe Götter können einen Teil ihrer Macht dauerhaft opfern, um eine bestimmte Seele wiederherstellen zu können... nur dazu sind diese Götter eben normal nie bereit! Elortha no Shadra ist hier ein wenig trickreicher vorgegangen... sie hatte ursprünglich vor Jahrhunderten einen ausgewählten Menschen mit ihrem eigenen Blut verdorben - und genau dieses Blut ermöglicht dem entsprechenden Wesen eine Chance - keine Garantie - aus dem Totenreich zu entkommen! Wenn der derzeitige Champion Elortha no Shadras spürt, dass seine Zeit gekommen ist, kann er sich ritualisiert töten und das Gefallene Blut auf den neuen Champion ergießen lassen! Genau wie Großinquisitor Kwahl es mit mir gemacht hat... ich frage mich nur ob es seine eigene Wahl war... oder tatsächlich die der Dunklen Göttin! Tatsache ist, dass die Wirkung des Gefallenen Blutes nun in meinem untoten Körper verpufft ist... aber im untoten Zustand verfüge ich über wesentlich mehr Macht als im Leben... und ich bin nicht als hirnloser Zombie oder niederes Skelett geendet!"
...
"Ich frage mich wann es hier weiter geht... und wann ich hier raus kann! Seit Stunden werde ich in dieser Anlage von einem Ort zum nächsten geschickt. Abteilung I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII und wieder zurück, ohne Ziel, ohne irgendwas. Für einen Passierschein A-38, G-1337-33/B, BF-17 und ich habe keinen Durchblick mehr wie sie sonst noch heißen... und natürlich Genehmigungen um überhaupt in diesem Gebäude mehr als eine Eingangshalle zu sehen! Und obwohl es die nur IM Gebäude zu erhalten ist, war sie zumindest noch am einfachsten zu bekommen! Einfach eine Seele, die diese nach jahrelanger Wartezeit erhalten hat, vorzeitig zerstören, ihre diese Abnehmen und an ihrer Stelle vorranschreiten! Vielleicht sollte ich das auch mit einem dieser Wiedergänger im Amt machen... sie haben ihre erbärmliche Existenz ohnehin nur durch diesen Dienst gerettet - und sind dadurch der Knochenmühle entgangen..."
"Dafür bin ich nicht zuständig... gehen sie zu Abteilung I" stöhnte die Seele an Schalter III. "Nein! ES REICHT MIR! Ich bin jetzt bereits zum 42. Mal durch dieses ganze Gebäude gehetzt worden, nur weil sich niemand für diese verdammte Sache verantwortlich sieht... entweder ich komme hier jetzt weiter... ODER ICH WERDE DIESEN LADEN AUSEINANDERNEHMEN!!! UND JETZT MELD MICH HIER AN! SOFORT!!!" "Also ich mache das sicher nicht!" "MELDE MICH AN!!!" "Nur über meine Leiche!" "Sehr gern... jetzt bin ich nämlich ECHT SAUER!"
Da in der Totenwelt mangels Körper bewaffneter Kampf nicht möglich ist eröffneten die Kontrahenten - und einige weiter hinzustoßende Schalterseelen - mit verschiedenen Geschossen, das Feuer aufeinander, wobei niemand wirklich die Oberhand gewinnt und Teile der Einrichtung zu Bruch gingen. Auch wenn einige der wild umherspringenden Seelen von André getroffen wurden und sich sofort in einem schmerzerfüllten Stöhnen auflösten, wurde der Kampf von einer zornerfüllten Stimme unterbrochen... und plötzlich löste sich die komplette Umgebung um André auf.
"Soso... der Champion Elortha no Shadras wagt es, meine Knochenmühle zu demolieren! Du kannst dankbar sein, dass deine Herrin ihren Bluttribut für dich bezahlt hat... normalerweise würde ich Unruhestiftern wie dir nicht den SEGEN der ewigen Leere gewähren... auch die ewige Verdammnis wäre noch zu milde! Aber reden wir nicht davon... davor hätte sogar deine erbärmliche Göttin Angst... solange ihre Pläne meinen förderlich sind... will ich dich sogar dabei unterstützen! Ich webe einen winzigkleinen Bruchteil meiner eigenen Essenz - und damit der Macht des mächtigsten Wesens überhaupt - in dich ein... und ich warne dich hiermit: Dieses Gespräch bleibt unter uns! Niemand, Aber auch wirklich niemand, darf von meinen Plänen erfahren! Vor allem mein Gegenaspekt... und deine Existenz endet in dem Moment, in dem du dich dazu entscheidest, irgendwem davon zu erzählen! Aber mit Spezialprogramm... und nun verschwinde!"
"Schmerzen... unerträgliche Schmerzen... aber ich lebe!"
Epilog - Schatten über Lumenia, mal wieder...
Die violette Aura flackerte zunächst leicht, dann immer heftiger und verblasste schließlich. André schlug die Augen auf und starrte über die Klippe erneut nach Süd-Lumenia. "Ich brauche meine Truppen nicht... noch nicht! Ich werde sie zurücklassen... und sobald mein Gegenspieler erkennt, was hier passiert... kehre ich zurück!" grollte seine Stimme hasserfüllt.
Die nächsten Tage verbrachte er damit bestimmte Reagenzien für sein tödliches Gebräu zu sammeln. Die Basis stelle das Sumpfwasser des Leydensmoor dar, welches schnell abgeschöpft wurde. André betrachtete die Phiole, zog ein Messer - und schnitt sich selbst den Unterarm auf. Zögernd hielt er die Phiole unter die Wunde und ließ Tropfen für Tropfen das nun in seinem untoten Körper unnötige Gefallene Blut hineintropfen. Die meisten anderen Lebewesen wären alleine schon durch das Einatmen dieser Dämpfe gestorben, aber André benötigt etwas noch potenteres...
Karnis sind - gerade mal sechs Jahre, nachdem André einige dieser Exemplare in einem Trainingslager eingepfercht gesehen hat - eine inzwischen fast ausgerottete Spezies. Tatsächlich gibt es einige domestizierte Fassungen, diese sondern aber nicht mehr den Speichel ab, der für das kleine Tränkchen notwendig gewesen wäre, ab. Wild leben sie nur noch in den tiefsten Wäldern der Westmarken, in unmittelbarer Nähe zu den unbesiedelbaren Gefrorenen Weiten. Und selbst in diesen unwirtlichen Orten musste André eine Zeit lang suchen bis er ein geiferndes Exemplar gefunden hatte, ihm mit einem schnell Axthieb den Schädel eingeschlagen hat, und das Sekret dem Gemisch hinzugefügt hat.
Todesstaub ist eine Essenz, die die weltlichen Herrscher der Schatten gerne verwendet hatten, um unliebsame Nebenbuhler auszuschalten. Garathos leerer Siegelring steht genau dafür als Beweis. Die Herstellung ist - obwohl sie sogar von den unerfahrensten Alchemisten durchgeführt werden kann - ein sehr gut gehütetes Geheimnis. Bedauerlicherweise hat Garathos nicht mehr bedacht, dass hierfür der an sich heilsame Schein des Mondes Ukaleya notwendig ist, dieser aber zerbrochen ist... Aber womöglich könnte es ein Fragment des Mondes auch tun... und so beschaffte sich André eines von diesen in der Nähe der verlassenen Ruinen des Dorfes Kjemav... und tatsächlich reagierte der zermahlene Stein mit den anderen Reagenzien und lies nach Hinzufügen in Andrés Gebräu dieses grell erleuchten
Der Schattentransformator lag tatsächlich unbewacht in den Ruinen des Revolutionslagers in Legatum. "Wenn dieser Narr wüsste, dass ich ihm so nahe bin... gerade so nahe am Ort meines Todes... würde er sich nicht mehr sicher fühlen!" dachte André hämisch grinsend und fügte Splitter der zerbrochenen Energiekugel hinzu, wodurch dem Trank jegliche Farbe entzogen wurde... und so wirkt, als ob er auch seiner Umwelt die Farbe entziehen würde...
"Ich würde ja die Quelle der Lhine vergiften... doch der Ursprung dieses Flusses liegt tief in den Gefrorenen Weiten... und jeden einzelnen Seitenarm dieses Flusses zu verseuchen ist zu aufwendig! Dazu fächert er schon in den Weiten noch zu weit auf. Nur im Westen zuzuschlagen wäre zu riskant! Das würde sofort die Magier der Akademie Crystialis auf den Plan rufen - und bis auf ein paar Tote wäre alles umsonst gewesen! Direkt in Beirisch-Land zuzuschlagen bringt auch nichts... Der König würde es innerhalb von wenigen Tagen eingedämmt kriegen... deshalb wird das südöstliche Randgebiet... die Ostmarken... meine Herkunft daran glauben müssen! Und wenn der König sich das ansehen wird... und das wird er! Werde ich ihm und seinen elendigen Offizieren auflauern..."
Auf einer entfernten Welt starrte ein dunkles Wesen, in der Gestalt eines schemenhaften, kleinen Mädchens ohne Gesicht und zerrissenen Armen in einen Teich... die Dunkle Göttin beobachtet ihren Champion, wie er ihr in blindem Glauben folgt - nicht wissend, dass auch sie in einem Plan eines weitaus mächtigeren Wesens nur einen weiteren Spielstein darstellt, einen Plan, der die bekannte Welt - und vermutlich sogar das gesamte Universum verändern wird! Ein Schatten liegt über Lumenia... doch was lauert jenseits des Schattens?
"Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er niemandem zeigt."
- Mark Twain
Die Handlung in dieser Charakterepisode spielt ungefähr 15 Jahre vor den Ereignissen von 'Rächer des Lichts'.
Kapitel 1: Kristalin
Der Anfang des zehnten Mondzykluses eines jeden Jahres stellt in Nord-Lumenia den Zeitpunkt des Initiationsrituals für neue Schüler an der Akademie Crystialis dar und beendet gleichzeitig die Ausbildung älterer Jahrgänge, welche normalerweise für eine einfache Arkanistenausbildung drei Jahre andauert. Da zumindest ebenfalls grundlegender Umgang mit zumindest einer Elementarmagie ebenfalls Bestandteil ist, wird diese für durchschnittlich Begabte auf fünf Jahre verlängert. Unterdurchschnittlich begabte hingegen werden nach sehr kurzer Zeit jedoch wieder aus der Akademie entfernt. Eine weitere Besonderheit der Akademie ist der fehlende Einfluss des könglichen Herrschers von Nord-Lumenia, wodurch der Akademie ermöglicht wird friedlich alle sechs Hauptschulen der Magie in den Grasländern von Nawyn südlich der Westmarken zu unterrichten. Die Akademie selbst liegt auf ein großen Insel inmitten eines Bonsaisees, welcher von einem Seitenarm der Lhine gespeist wird. Diese Einigkeit wird durch das Wappen der Akademie symbolisiert. In diesem befindet sich in einem Zirkel das Elementare Sextett, welches in sechs Kugeln die verschiedenen Elemente darstellt: Eine gelbe Sonne, eine dunkelblaue Welle, eine braunen Felsen, eine grau-weißen Wolke, eine roten Flamme und ein schwarz-violetter Mond. Diese Elementarkugeln sind jeweils einander gegenübergestellt und umgeben eine größere, violett leuchtende Kugel mit einem Zauberstab für das Arkane in der Mitte. Neben den sechs Hauptschulen der Magie werden weiterhin für Talentierte bestimmte Zusatzkurse wie verschiedene Formen der Teleportation oder die Kunst der Alchemie angeboten.
Natürlich ist die Akademie Crystialis nicht das einzige Institut in Nord-Lumenia, welches die Kunst der Magie lehrt, jedoch sind diese meist auf eine oder zwei Schulen spezialisiert und können nicht das vollständige Spektrum an dualen Mächten abdecken. Der Vorteil für den Einsatz dualer Mächte ist nicht nur ein massiv erweitertes Magie-Repertoire, sondern lassen sich derartige Zauber im Kampf auch wesentlich schwerer abwehren, da Resistenzen für beide Grundbestandteile notwendig sind. Weiterhin sind in der Akademie Crystialis die besten Hersteller für die mächtigsten Stäbe und die etwas handlicheren und schnelleren Zauberstäbe zugegen.
Im Jahr 1299 fanden sich wieder mehrere hundert Neuankömmlinge ein, darauf hoffend einen Platz in der begehrten Akademie zu erhalten. Bereits zum Anfang müssen die Schüler sich im klaren sein, welcher Hauptdisziplin sie neben dem Arkanen folgen wollen, da dies für die äußerst begabten die Wahl einer dualen Macht einschränken wird, da diese ihr Element beeinhalten muss. Schüler von Licht oder Schatten hingegen können überhaupt keine duale Macht erlernen und müssen sich auf ihr Gebiet spezialisieren. Dies alles führt dazu, dass viele der Anwesenden in der Kristallkammer aufgeregt miteinander schnatterten, während sie von den sechs Meistern, sowie dem Großarkanisten gemustert werden, damit diese ihre ersten Einschätzungen vornehmen können.
Während die Magistrix des Lichts, Lady Amelia eine weißgoldene Plattenrüstung mit dazugehörigem gepanzerten Rock trägt, ein rubin- und diamantenbesetztes, gleißendes Schwert stets einsatzbereit hält, offenes blondes Haar hat und freundlich, aber mit strengem Blick in den Saal sieht, stellt Schnaps als der Hexenmeister der Akademie und Meister der Schatten einen ganz anderen Stil dar: Frei nach dem Motto "Schwarz gerät nie aus der Mode" trägt er eine nachtschwarze Robe und hat äußerst fettiges, schwarzes Haar und starrt missmutig die Anwärter mit dunklen Augen an. Hydromanin Lenaia und Pyromane Fhaemar stellen einen ähnlichen Gegensatz dar: Während sie mit türkisem, gebundenem Haar in einer schlichten cyanfarbenen Robe darsteht und einen einfachen Eibenstab mit einem an der Spitze befestigten Aquamarin führt, lässt er sein flammend rotes Haar wild wuchern, trägt dekadente, komplex verzierte golden-purpurne Gewänder und einen aufwändig gefertigten Korallenstab. Sturmreiterin Esmaralix und Erdwächter Netharik hingegen haben einen relativ ähnlichen und unauffälligen Stil: Schlichte Graue bzw. Braune Roben, sie einen einfachen grauen Zauberstab mit einer in grellem weiß leuchtenden Kugel, er einen Stab aus versteinertem Holz. Zu guter Letzt sticht der Großarkanist mit seiner violett leuchtenden Robe und einem aus reiner Energie geformten Stab aus allen Anwesenden hervor.
Der Initiationsritus zog sich über mehrere Stunden und auch wenn viele der Anwärter einen einfachen Eichenstab mit Kristallspitze als Zeichen der Aufnahme verliehen bekamen, wurden auf der anderen Seiten ebensoviele abgelehnt. So war es nur wenig verwunderlich, dass die späteren Anwärter immer aufgeregter warteten und als der Name 'Simone' ausgerufen wurde, das junge, rotblonde Mädchen aufgeregt zum Podium hetzte und dabei fast stolperte. Wie auch sie die Details zu den anderen Anwärtern nicht hören konnte, vernahm auch nur sie, das Gemurmel des Großarkanisten: "Eine Affinität zu Wasser, generell magisch hoch begabt... ich denke es gibt hier keine weiteren Fragen - aufgenommen, du solltest dir die Zeit nehmen ob du wirklich deiner Affinität entsprechend Wassermagie erlernen willst - oder sogar etwas ganz anderes?"
Als ein an diesem Ort seltsam kriegerisch wirkender Zwerg namens Franz davor aufgenommen wurde, jedoch irgendwie deplaziert wird, sah dies ganz anders aus: "Hrm... Erdaffinität... aber wirklich ein Magier? Ich kann nur wenig Aura feststellen... wir sollten es zumindest probieren..." murmelte der Großarkanist. "Also gut, wir nehmen dich vorläufig hier auf!" "Ich danke vielmals! Ich werde diese Chance nutzen..." erwiderte Franz, griff sich einen Stab und gesellte sich zu den anderen Initianten.
Als einige weitere Stunden später alle Anwärter entweder aufgenommen oder abgelehnt wurden, verließen die sechs Elementarlehrmeister mit den Abgelehnten den Raum und der Großarkanist veränderte auf magische Weise die Kristallkammer in einen Lehrsaal! Als die Veränderungen abgeschlossen waren, nahm er tief Luft und begann seine Rede:
"Die wichtigste Regel für einen Magier ist der Einsatz eines magischen Fokus: Wir können ganz klassisch einen beidhändig geführten Stab tragen..." der Großarkanist hält kurz inne um seine Schüler zu betrachten "...oder einen Zauberstab! Generell wie Magistrix Amelia eindrucksvoll unter Beweis stellt, kann auch eine andere Waffe - wie ein Schwert - als Fokus verwendet werden. Es ist generell eine Sache der indivuellen Präferenz: Jeder Magier erziehlt mit einem anderen Gegenstand bessere Resultate. Haltet euch an die Grundregel: Ein Zauberstab lässt euch Zauber in hoher Geschwindigkeit wirken - und hält nebenbei die Schildhand für andere Gegenstände frei, während ein Zweihandstab wesentlich mehr Energie in euren Zauber kanalisieren lässt... am besten ihr sehr das hier in der Praxis..." Der Großarkanist kanalisiert eine gewaltige Menge Energie in seinen Stab - um sie in einer verheerenden Salve an violetten Geschossen über aufploppende Zielscheiben regnen zu lassen. Der Großarkanist schaut in die erstaunten Gesichter seiner Schüler und führt seinen Vortrag fort: "Dies ist arkane Energie... Energie über die jeder Magier gebieten können muss, bevor er oder sie diese mit Elementarkraft anreichen kann. Nur wenige folgen dem Pfad des Arkanen... es kann wirklich jeder Magier über diese Energie gebieten... aber nur die wenigsten finden eine Meisterschaft!" Abermals hält der Großarkanist inne und einer seiner Schüler wollte die genauen Einsatzgebiete von Arkanmagie wissen, woraufhin die Erläuterungen fortgesetzt wurden: "Wie ich gerade schon erwähnt habe, ist arkane Energie die Grundlage für jeden Elementarzauber - und stellt im wesentlichen einen mächtigen Satz an Zaubern dar, welche schweren direkten Schaden, Betäubungen und Verwirrungen hervorrufen können, aber auch als die Basis für Telekinese und Teleportation dient. Kreative Magier können die Energie auch ganz anderen Zwecken zuführen... keine Elementarschule lebt so sehr von Kreativität wie die Arkanschule..." Eine der Schülerinnen stellt aufgeregt die Frage, wie man herausfinden könne, welche das ideale Element darstellt.
"Grundsätzlich, gibt es Schüler unter euch die eine Affinität besitzen - und welche die eben nicht affin sind! Eine Affinität gibt eine ganz grundsätzliche Präferenz an: Es wird Schülern leichter fallen, das entsprechende Element und die beiden verwandten Elemente zu erlernen, jedoch stehen nach wie vor alle sechs Schulen offen. Verwandt sind Licht, Wasser und Erde, sowie auf der anderen Seite Luft, Feuer und Schatten! Auch wenn es nicht empfehlenswert ist, können lichtaffine Menschen Schattenmagie erlernen - aber es wird ihnen extrem schwer fallen! Ansonsten muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Art von Zauber er oder sie erlernen will: Die Schule des Lichts bietet ein breites Spektrum an Heilzaubern, Schutzzaubern und begrenzten Kampfzaubern, welche auf dämonische und untote Gegner äußerst verheerend wirken, lebendige Gegner meistens jedoch nur blenden, betäuben oder verwirren. Die Schule des Wassers findet ein breites Einsatzgebiet außerhalb des Kampfes und erlaubt ebenfalls einen wesentlich kreativeren Einsatz als andere Elemente. Im Kampf glänzt sie eher mit Heilzaubern, da direkte Zauber meistens nur von mächtigen Magiern verheerende Wirkung zeigen. Erdmagie ist aus Kampfsicht die ausgeglichenste Schule: Es kann fast jede Art von Zauber gewirkt werden, jedoch glänzt Erdmagie nur, wenn es um das Verstärken von Panzerungen oder das Betäuben von Gegnern geht. Luftmagie erlaubt es viele Vorgänge zu beschleunigen oder zu verlangsamen und erlaubt es Gegner bei mittlerer Durchschlagskraft regelrecht durch die Gegend zu werfen! Feuermagie bietet so gut wie gar nichts außer Zerstörung... aber in diesem Bereich ist es jeder anderen einfachen Disziplin weit überlegen, aber es obliegt einmal mehr der Kreativität des Wirkenden weitere Einsatzgebiete zu finden! Zu guter Letzt die Schattenmagie: Die Funktionsweise dieser Zauber ist mit der Lichtmagie erstaunlich ähnlich... sie ist nur generell offensiver. Weiterhin kann jedes Element mittels Beschwörungszauber in eine bestimmte Form animiert und als Diener kontrolliert werden... wobei sich Wasser hierbei am einfachsten kontrollieren lässt und Schatten in seiner intrigranten Natur beunruhigend viel Kontrolle erfordert!" An dieser Stelle hielt der Großarkanist inne, um sicherzustellen, dass alle Schüler sich entsprechende Notizen machen konnten.
"Eine letzte Sache... die wenigsten Magier sind in der Lage mehrere Elementarmagien zu erlernen... und wir werden etwas derartiges auch nicht an der Akademie Crystialis vermitteln wollen. Wir legen mehr wert darauf, dass unsere Schüler das Beste aus ihrem Pfad rausholen können und dies erreichen wir mit dualen Magien: Nur wenige Sterbliche... und vermutlich die wenigsten hier in diesem Raum werden eine derartige Meisterschaft in einem Element erreichen, dass sie dieses mit einem weiteren kombinieren können! Licht und Schatten wird keine Verbindung mit etwas anderem eingehen, hier wird die Meisterschaft durch Spezialisierung erlangt - diese beiden Schulen sind wesentlich umfangreicher als jedes andere Grundelement! Ich werde hier auch nur die möglichen Verbindungen nennen, jedoch nicht deren Stärken - der Kurs ist einfach noch nicht weit genug! Luft in Verbindung mit Erde ergibt Staub, in Verbindung mit Wasser Eis und in Verbindung mit Feuer Blitz - oder fachsprachlich Funke genannt. Feuer in Verbindung mit Erde ergibt Lava und in Verbindung mit Wasser Dampf. Und Wasser in Verbindung mit Erde ergibt schlussendlich Schlamm! In der Theorie sind Zusammensetzungen mit drei Elementen gleichzeitig möglicht... jedoch sind dies Mächte, über die bisher kein Sterblicher effektiv gebieten konnte! Geysir ist eine Zusammensetzung aus Luft, Feuer und Wasser, Pyroklasmus eine aus Luft, Erde und Feuer, Sandsturm besteht aus Luft, Wasser und Erde und Vulkan besteht aus Erde, Feuer und Wasser! Ich denke, das war für heute eine Menge Information, ich denke ihr habt vor euren nächsten Kursen ein wenig Pause verdient!" Der Großarkanist verbeugt sich vor seinen Schülern und teleportiert sich in einem kleinen Feuerwerk aus violetten Funken aus dem Zimmer.
Während die meisten Lehrräume über der Erde in kristallinen Kuppeln angelegt wurden, liegt Schnaps sog. "Reich" für die Lehren der Schattenmagie und seinem einzigen Nebenkurs in der Alchemie in den unterirdischen Gewölben der Akademie. Auch im Alchemiekurs finden sich sehr viele Studenten ein, unter anderem auch welche aus höheren Jahrgängen - da Nebenkurse davon unabhängig sind und einen Einstieg jederzeit zu den Anfangszyklen erlauben. Als alle sich auf passenden Plätzen eingefunden hatten, war Schnaps noch nicht anwesend - bis er plötzlich in einer schwarzen Wolke auf dem Podium erschien und direkt dramatisch eine Rede begann: "Die Alchemie ist eine eine hohe Kunst, die sich in zwei spezialisierte Gebiete unterteilen lässt: Trankbrauerei und Transmutation. Natürlich können sogar die Affenmenschen im Dschüngel einfache Heiltränke zusammenmischen..." Schnaps unterbrach seine Rede, wischte einen Klumpen fettiges, schwarzes Haar aus seinem Gesicht und setzte ein äußerst dreckiges Grinsen auf "... wobei ich sagen muss, dass ich manchen in diesem Kurs auch das nicht zutraue! Wo wir schon dabei sind... HARALD! WAS ZUR HÖLLE MACHST DU DA?!" Harald, ein hagerer, hochgewachsener, braunhaariger Schüler sprang entsetzt auf und mied den Blickkontakt mit Schnaps und versuchte das Gemisch, welches er aus verschiedenen Reagenzien zusammengemischt hatte und ihm dabei überlaufen ist, aufzuwischen. "DU ELENDIGER TROTTEL! In den Trank der Manaquelle gehört eine Blitzessenz, keine Feueressenz hinein! Du solltest mittlerweile wissen dass die Feueressenz für einen Trank des Heldentums gedacht ist... aber der hat eine andere Basis! Natürlich lernst du nichts... ich frage mich, warum ich dich überhaupt zum Nachsitzen in den Einsteigerkurs gesetzt habe! MACH DASS DU HIER RAUS KOMMST!" Interessanterweise besitzt Schnaps eine gewisse Gabe sein wütendes Gekeife innerhalb von Sekunden in gefährliches Geflüster zu verwandeln... "Dein Glück, dass dies kein Hauptkurs ist... ich hätte dich ohne Rücksprache mit dem Großarkanisten ausgewiesen..." Zufrieden starrte er seinem ehemaligen Schüler hinterher, der bedrückt den Raum verlies. "Der Kurs ist für heute beendet... wir setzen die Einweisung in der nächsten Stunde fort!" Als eine der Schülerinnen ein bedrücktes "Aber" entgegnen wollte, keifte er lediglich ein "In der nächsten Stunde!" und marschierte aus dem Raum. Und als besonders dramatische Untermalung löste er sich danach in einer Schattenwolke auf, nur um einige Meter weiter erneut zu erscheinen.
Simones Fazit dieser Stunde war, als sie sich abends erschöpft in einem Schlafsaal, der ähnlich wie die Kristallkammer in einer runden Form angelegt wurde, jedoch über eine etwas kleinere kristalline Kuppel verfügte, schlafen legte: "Anstrengende Erfahrung... aber immer gut zu wissen..."
Kapitel 2 - Eine Synthese aus Frost und Flamme
"Ihr habt in den letzten Monaten einiges über die wichtigsten Regeln der arkanen Magie und weiterführend über Magie im allgemeinen gelernt!" stellte der Großarkanist eines Tages zufrieden in einer Stude fest. "Ihr wisst, wie ihr Energie in bestimmte Formen lenkt und eurem Willen untertan machen könnt... natürlich nur in absoluten Grundlagen, Unterricht in einer spezialisierten Schule hattet ihr natürlich nicht! Aber ihr wisst natürlich nicht, wie man sich schützen kann, wenn diese Energie - in arkaner Form oder als direktes Element - gegen euch verwendet wird!" Der Ausdruck auf dem Gesicht des Großarkanisten wird zunehmend ernster. Die einfachste Methode ist ausweichen. Natürlich wesentlich einfacher, wenn ein Feind seine Energie in Projektile anstatt einen Strahl leitet. Die Grundregel ist: Was euch nicht trifft, wird auch keinen Schaden anrichten können - zumindest an euch nicht! Wenn ihr jedoch getroffen werden solltet, hängt der erlittene Schaden nicht nur von der Stärke des Gegners ab: Persönliche Eigenarten, die Wahl eurer Kleidung und bestimmte schützende Gegenstände können diesen auch beeinflussen!" Der Großarkanist hält erneut inne um sich zu vergewissern, ob seine Schüler ihm auch folgen können. Als er dies feststellt, fährt er fort: "Menschen, denen Kälte nichts ausmacht, werden sich kaum durch Luft- oder Wasserzauber beeindrucken lassen, jedoch kann ein gezielter, einfacher Feuerball beeindruckende Wirkung zeigen! Bei der Wahl von Kleidung lässt sich grundsätzlich sagen, dass Leder Magie mit Abstand am effektivsten abwehren kann, normale Kleidung oder Stoffroben zumindest in begrenztem Ausmaß schützen kann, jedoch schwere, metallenere Rüstung magische Effekte meistens sogar noch verstärken. Ich habe schon von einem Krieger gehört, der von einem Feuermagier zu einem Schild zusammengeschmolzen wurde... kein übermäßig angenehmes Ende! Und was schützende Gegenstände angeht: Amulette, Ringe oder was auch immer gegen arkane Energie schützt, schützt auch in begrenztem Ausmaß gegen jedes Element. Umgekehrt ist ein elementarspezifischer Schutz nur wirksam gegen das Element selber und gegen dazugehörige Dual-Elemente. Nun... es gibt auch andere Methoden, die jedoch eher riskant sind. Ihr könnt einen Gegenangriff starten und selbst Projektile zum Einsatz bringen. Wenn beide Geschosse in etwa gleich stark sind, werden sie sich einfach auflösen, ein stärkeres Projektil würde das schwächere durchschlagen und mit verminderter Kraft weiterfliegen! Eine defensivere Variante ist es Energie in einer schützenden Kugel um euch herum zu kanalisieren. Da sich diese nicht bewegen muss, verliert sie auch nicht in dem Ausmaß Kraft über die Flugstrecke, wie es ein Projektil oder ein Strahl würde. Bei beiden Variationen besteht eine Möglichkeit elementare Schwächen auszunutzen: Bei arkaner Energie - egal gegen was sie verwendet wird, zählt nur die verbleibende Stärke der Zauber bei zusammentreffen! Elemente hingegen können stärkere Zauber abwehren oder sogar durchschlagen, wenn das jeweilige schwache Element genutzt wird... natürlich nur wenn in dem schwächeren Element nicht wesentlich mehr Energie steckt! Als Faustregel gilt hierbei: Licht schlägt Schatten, Schatten schlägt Wasser, Wasser schlägt Feuer, Feuer schlägt Erde, Erde schlägt Luft und Luft schlägt Licht! Diese Regel solltet ihr vor allem bei beschworenen Kreaturen eines Feindes berücksichtigen! Wenn duale Elemente zum Einsatz kommen wird die Sache richtig komplex... Grundregel ist: Duale Elemente sind einfachen Elementen, mit Ausnahme von Licht und Schatten, immer in einer Weise überlegen, als ob ein starkes einfaches gegen ein schwaches zur Anwendung kommt! Genaue Abfolgen werde ich euch ebenfalls hier nicht lehren, da viele von euch nicht duale Elemente zum Einsatz bringen werden... und was Trielemente angeht... sagen wir es so - wenn ihr jemals einen Kampf mit einem der höheren Götter überleben solltet, könnt ihr mir ja erzählen wie das genau funktioniert..." Der Großarkanist sieht verdutzt die erschrockenen Gesichter seiner Schüler an, schmunzelt und meint, dass dies nur ein Scherz war.
Die Einschreibung für die Elementarkurse zog sich wieder einmal über eine längere Zeitspanne hinweg, da einige der Schüler länger als eine halbe Stunde für die Auswahl benötigten, während andere dafür nach ein paar Minuten durch sind. Als Simone später am Abend zum Großarkanisten schritt rollte er eine große Pergamentrolle aus. "Nun... schon irgendwelche Pläne?" fragte er freundlich. "Ja... ich denke ich will die Kunst der Wassermagie erlernen!" "Gut, gut! Ich werde hier nur noch einige Daten über dich erfassen." "Der Großarkanist richtete seinen Stab auf Simone und ein sanfter violetter Strahl bewegte sich erst auf sie zu, drang in sie ein und wurde dann auf die Pergamentrolle gerichtet, die sich dadurch von selbst auszufüllen begann. "Alles nur für das Archiv, meine Kleine!" Tatsächlich dauerte dieser Vorgang nur einige wenige Minuten, bis der Großarkanist Simone noch ein arkanes Signum abforderte und die Rolle versiegte. Müde schlich sich Simone in ihren Schlafsaal und und beeilte sich damit schnell einschlafen zu können.
Wie zu erwarten ist der Wassermagie-Kurs eher unbeliebt, da Schatten- und Feuermagie um einiges höheres Zerstörungspotential haben und Erd- und Lichtmagie stärkere Heilzauber. Simone hingegen geniest die Ruhe, die sie in diesem Kurs hat, da außer ihr, nur sechs weitere Schüler zu Anfang anwesend waren... beziehungsweise nach kurzer Zeit nur noch fünf. Über den fehlenden reflektierte Simone noch gerne im Nachhinein, da intelligente Menschen aus den Fehlern anderer lernen: "Nein Alois! MACH DAS NICHT!" fauchte Simone einen hageren, schwarzhaarigen, jungen Zauberer in ihrem inneren Auge an "Ich mach das weil ichs kann! WEIL ICHS KANN!!!" Dieser versuchte einen Regenerationszauber auf sich selber zu kanalisieren, jedoch fiel nicht nur Simone auf, dass hierbei irgendetwas schief zu gehen scheint. Als Hydromanin Lenaia entsetzt aufschrie und versuchte eine Gegenformel zu zaubern, ist Alois bereits durch seine 'Liquidation' bereits zerflossen und konnte nicht mehr gerettet werden!
Tatsächlich ist die Anzahl der Neulinge ein halbes Jahr später auf in etwa zwei Drittel zusammengeschrumpft - und dies ist nicht ausschließlich auf letale Experimente zurückzuführen. Auch wenn sich in allen Hauptkursen viele Schüler eingefunden haben, ist der Anteil derer, die von der Akademie verwiesen wurden in der Schattendisziplin am höchsten: Hexenmeister Schnaps ist dafür berüchtigt, nur die besten Schüler in seinen Kursen auszubilden, was auch für seine Alchemieanleitungen gilt, wie sich Simone nur zu gern an Schnaps Ausweisung von Harald erinnert! Tatsächlich ist die erste praktische Alchemiestunde nach einem halben Jahr trockener Theorie für den Großteil der noch Anwesenden eine absolute Katastrophe: Schnaps gab den Auftrag ein Kortex-Elixier zu mischen: Ein Gebräu, welches kurzfristig die geistigen Fähigkeiten massiv erhöht. Simone versucht ihr bei Hydromanin Lenaia erworbenes Wissen einzusetzen und kann hierbei die Zutaten effizienter und sparsamer gebrauchen... wobei konzentriertes Arbeiten bei Schnaps kontinuierlichem Gekeife nicht unbedingt einfach ist: "Das hier ist richtig erbärmlich; das hier ist marginal besserer Müll! Und was soll das hier sein Franz?! Das ist kein Elixier, das ist ein Gift, relativ potent sogar, aber absolut am Ziel vorbei!" Schnaps zog seinen Zauberstab und wirkte Schattenmagie auf den Arbeitsplatz. "Hier, mach nochmal! Und das Material ersetzt du mir!" Simone hörte nur noch Franz knurren und versuchte dann noch in das Wasser mehr Wermut hinzuzufügen und verzauberte das Gemisch wieder mit einem einfachen Wasserzauber, bis sich urplötzlich Schnaps direkt über ihren Tisch beugte und ihn dieses Mal erstmals aus nächster Nähe: Sein schwarzes Haar fettig wie immer, jedoch bemerkte sie erstmals seine extrem gelben Zähne und er starrte sie direkt aus seinen leeren, schwarzen Augen an. "Endlich mal etwas brauchbares! Von gut noch weit entfernt... aber grundsolide! Weitermachen!"
Nach der Stunde zog sich Simone auf den Korridor zurück und pfiff ein "Was für ein bösartiger Mann!" aus und zuckte zusammen, als sich eine gepanzert behandschuhte Hand auf ihre Schulter legte und eine sanfte Stimme mahnend anprangerte, dass sie nicht so von ihren Lehrern reden solle. Simone sprang auf, drehte sich um und keuchte ein erschrockenes "Lady Amelia" aus. Aus nächster Nähe ist Lady Amelia eine wirklich beeindruckende Gesalt: Hochgewachsen, strahlte alles von ihr eine nicht vorstellbare Autorität aus: Ihre smaragdgrünen Augen haben einen durchdringenden Schein und es wirkt, als ob sie von einem leichten, goldenen Schein umgeben ist. Als Simone sich wieder halbwegs gefangen hatte, fuhr Lady Amelia fort: "Jedoch... gibt es bei Schnaps verschiedene Verdachtsfälle, dass wir uns seiner Loyalität nicht absolut sicher sein können! Jeder der sechs Lehrmeister in der Akademie hat geschworen, sein Element auf einer rein wissenschaftlichen Basis zur Anwendung zu bringen... nur haben wir den Verdacht, dass Schnaps noch immer Kontakt zum Großinquisitor Elortha no Shadras hält... einer schemenhaften Gestalt namens Kwahl! Dieser Kerl ist ein Phantom, welches von den Anhängern aller anderen hohen Götter gejagt wird... und ich habe Vermutungen, dass Schnaps sein Mann in der Akademie ist!" Lady Amelia hielt inne, als sie sah, dass Simone immer erstauner "Aber!" stammelte und ging auf die Knie, um ihr direkt in die Augen zu sehen! "Ich weiß, dass es sich im ersten Moment irrsinnig anhört... aber ich brauche jemanden in seinem Kurs, der ihn ein bisschen im Auge behält! Ich werde nach meinen Möglichkeiten versuchen, deine Sicherheit zu gewährleisten... und wenn an meinem Verdacht irgendetwas dran sein sollte... werde ich diese falsche Schlange an Ort und Stelle niederstrecken! Würdest du mir helfen... ich werde nicht alleine in der Lage sein, ihm diese Praktiken nachzuweisen!" "Ich weiß nicht..."
Wenig später stand Simone mit einem Medaillion, in dessem inneren sich eine Flamme laufend gefrierend und wieder tauend windet, alleine auf dem Korridor... Lady Amelia hat wirklich eine überzeugende Art an sich! "Die Synthese aus Frost und Flamme! Ihr Sinn wird sich im Laufe der Zeit dir noch offenbaren!" waren ihre letzten Worte, bevor sie davonschritt. Simone beobachtete fasziniert das Spiel im Medaillion, bevor sie es anlegte und zunächst von einem ekelhaften Gefühl erfüllt wurde: Einerseits wurde sie das Gefühl nicht los, dass ihr Blut gefroren ist. Andererseits wurde ihr unangenehm heiß und musste alle Willenskraft aufwenden, nur um sich zu bewegen. Es dauerte einige Zeit, bis sie sich irgendwie an das Gefühl gewöhnt hat und einen Versuch unternimmt die Halskette wieder abzunehmen – vergeblich! "Dann werde ich sie wohl aufbehalten müssen..." seufzte Simone und ging in den Schlafsaal um den Tag abzuschließen. Sie nahm sich nicht viel Zeit, um über den vergangenen Tag zu reflektieren, sondern fiel schnell in einen tiefen Schlaf.
"Verstehe ich das richtig?! Ich soll mir die Birne weichprügeln lassen, während du in der zweiten Reihe deiner Zauber austestest?!" Die Stimme klang wirklich äußerst aufgebracht. ("Lady Amelia?!") "So in etwa... aber wenn du nicht willst, ich kann mir genauso gut eine hohle Dampfwalze im Dorf anheuern, die wird es auch tun! Aber der Großarkanist wird nicht übermäßig erfreut sein, wenn er hört, dass die liebe Lady Amelia sich nicht kooperativ zeigt!" ("Schnaps ist einfach nur so schmierig... das ist doch Schnaps oder?!") "Ich warne dich Schnaps... wenn dieser Zauber genauso ein Fiasko wie deine Gedankenschmelze vor ein paar Jahren wird..." ("WAS?! Der hat die Gedankenschmelze erfunden?") "Ich weiß gar nicht, was du hast? ich habe aus meinem Testobjekt alles rausgeholt... und meinen eigenen Geist mit Banalitäten überladen!" ("Natürlich... was denn auch sonst?") "Ja - und eine sabbernde Hülle hinterlassen! Nicht gut für unseren Ruf!" (...) "Diese Forschung ist wichtiger als dieser lächerliche Ruf! Wir haben einen Ruf zu verlieren, wenn wir die magische Kunst nicht weiterentwickeln!" Schnaps klang nun sogar noch aufgebrachter als Lady Amelia. "Achja? Ich dachte die Schattenmagie kennt bereits genügend Zauber, die nur dazu gedacht sind, ihren Zielen Schmerzen zuzufügen!" ("Richtig so, lass dich nicht von ihm einschüchtern...") Schnaps kehrte zu seinem schmierigen Normalton zurückt und fügte süffisant "Nun... 'Dunkle Klingen' wird sich vermutlich in diese Kategorie einordnen... lass uns gehen!" hinzu. ("Du widerlicher, mieser...") "Nun... in Ordnung... warte bitte beim Eingang auf mich! Ich habe eben noch etwas zu erledigen..."
Simone schreckte aus ihrem Schlaf und setzte sich schwer atmend und verschwitzt auf...
Kapitel 3 - Gewissensbisse
"Oh... mittlerweile ist tiefste Nacht?" wisperte Simone und sah sich in ihrer Kammer um. Die Schlafkammern der Akademie Crystialis sind jeweils für sechs Studenten ausgelegt - einen pro Element. Durch die Kristallkuppel drang leichter Mondschein und sie fand ihre Mitbewohner friedlich schlafend vor. "Ich kann sie nicht wecken... nur wegen eines Alptraums. Ich sollte mir wohl wirklich besser noch ein wenig die Beine vertreten!" Fast schwebend zog sie sich eine leichte Tunika und einen langen Rock an (beide in dunklem blau), ging sie an den anderen Betten vorbei und starrte kurz den Schattenlehrling Schmacko an, bevor sie die Tür einen Spalt weit öffnete und hinauswich. "Schmacko ist wirklich fast so verachtenswert wie Schnaps... hat wohl einen Grund, dass er im Schattenkurs sein Lieblingsschüler ist... wie kann man sich nur so viel Gel in die Haare schmieren?!" Wie zu erwarten, sind die Gänge nachts absolut verlassen, da die Gangkomplexe durch die wenigen Fenster kaum Licht bieten. Für die meisten Nächte besteht keine Ausgangssperre und auch wenn Nachtwanderungen - solange niemand durch diese gestört wird - geduldet sind, bleiben die meisten Studenten nachts in ihren Betten. "Wozu kann man denn zaubern..." murmelte Simone, flüsterte eine Zauberformel auf und ließ eine kleine Arkankugel ihr violettes Licht strahlen. Zaubern ohne entsprechenden Fokus ist auch wiederum eine Kunst für sich, wodurch die Kugel schwer flackert und ständig zu verlöschen droht. "Das geht so nicht..." Als sie plötzlich irgendwo auf dem Korridor eine Tür hören ging, zwang sie in einem Adrenalinsog die Kugel unter ihre Kontrolle und belegte sich selber mit einem leichten Unsichtbarkeitszauber. "Lange wird der nicht halten... und wirklich unsichtbar bin ich auch nicht! Man kann noch immer meine Umrisse erkennen... hoffentlich reicht das..."
"Hoffentlich mache ich jetzt alles richtig... Man hat mich doch gerufen? Oder etwa nicht?"
Simone blickte erstaunt auf ihre Halskette, welche nun wieder extreme Kälte austrahlt. Und bevor sie irgendetwas unternehmen konnte, wurde sie paralysiert, ihre Arkankugel verlosch und ihre Unsichtbarkeit gebrochen! "Simone, hör mir zu! Wir haben nicht viel Zeit!" "Lady Amelia?! Was ist hier los?" "Schnaps und ich werden morgen nach den Unterrichtstunden einige Stunden Feldforschung an neuen Zaubern betreiben... dein Traum - den ich durch die Synthese auch hatte - war in Wirklichkeit eine Vision. Visionen sind tatsächlich eher selten, treten meistens auch entsprechend trainiert nur zufällig auf... aber ich habe bei diesem Feldforschungsversuch ein extrem ungutes Gefühl! Wie dem auch sei, du musst dich in dieser Zeit in seine Privatgemächer, die du direkt an sein Verlieslehrzimmer angeschlossen finden wirst, schleichen und Informationen über einen möglichen Verrat herausfinden! Wenn du etwas herausfindest, werde ich das auch wissen... und du solltest direkt den Großarkanisten alarmieren! Aber nun solltest du dich ausruhen gehen! Auch ohne Spionageaktionen wird das ein harter Tag!" Als Lady Amelia aus Simones Geist verschwand, kehrte auch ein Gefühl in ihre Glieder zurück und sie schlich sich ohne Umschweife in den Schlafsaal zurück, lies sich in voller Robe auf das Bett fallen und fiel in einen traumlosen Schlaf.
Als Simone einige Stunden später wieder aufwachte, konnte sie einige Gestalten am Bett von Franz sehen. "Der Großarkanist! Was macht er denn hier?!" dachte sie erschrocken. Da ihre anderen Kommilitonen noch schliefen, schlich sie sich zu den Lehrmeistern, um in Erfahrung zu bringen, was gerade vor sich geht. "Franz, so leid es uns tut, wir erwarten gewisse Leistungen von unseren Aspiranten gewisse Leistungen, auch wenn ich immer ein gewissen Potenzial in dir gesehen hatte... und wir haben dir wiederholt Aufschub gegeben!" Der Großarkanist seufzte resigniert und Schnaps, der sich bisher im Schatten gehalten verzog sein Gesicht und fügte mit einem bösartigen Unterton ein "Hättest du versucht, die Kunst der Schatten zu erlernen... wärst du schon lange draußen gewesen! Ich schätze deine Kunst in der Giftbrauerei... aber in der Alchemie gibt es eben nun mal mehr!" Franz der immer fassungsloser dreinblickte biss die Zähne zusammen und atmete tief ein. "Nun... wenn das so ist... kehre ich nach Khalyngral zurück! Mein Volk braucht mich... und es braucht einen neuen König!" Simone kehrte in sich und schluchzte in ihren Umhang, der ein Geschenk von Franz ist, hinein. "Nein, nein, nein, nein! Franz... du darfst mich nicht alleine lassen! Ich muss ihn schnell erwischen!"
Franz schlurfte enttäuscht aus dem Saal und Simone war sich absolut unschlüssig ob sie ihm nun doch folgen sollte. Als sie nach einem kurzen Zögern sich dazu entschloss, stürmte sie Franz hinterher und erwischte ihn als er das Hauptportal passieren wollte, versuchte Simone ihn festzuhalten, jedoch riss er sich mürrisch los. "Franz, jetzt warte doch bitte!" Franz verlangsamte seinen Schritt, hielt jedoch nicht inne und begann zu knurren. "Nein... ich bin hier nicht länger erwünscht, ich muss das Erbe in Khalyngral antreten. Mein Erbe verstehst du?" "Ich weiß, dass der Rauswurf für dich eine extreme Enttäuschung sein muss, aber ich muss dich hier und jetzt um einen letzten Gefallen bitten!" Franz hielt nun endlich inne. "Nun?" "Es ist etwas schwerer zu erklären..." Simone atmete tief durch und versuchte Franz die Ereignisse der letzten Nacht zu schildern. Als sie ihre Erzählung beendete schauete sie Franz tief in die Augen, der ihrem Blick jedoch auswich. "Nein... ich werde mich aus den Angelegenheiten in diesem Land - egal wie auch immer geartet ab sofort raushalten!" Franz zog sich zog seinen Umhang aus und warf ihn Simone zu. "Bitte vergiss mich nicht... dieser Umhang ist von den größten Schneider meines Volkes gewebt worden, ich denke er wird dir nützlich sein!" Trotzig schritt er davon und ließ Simone schluchzend zurück.
Auch wenn der Großteil des Tages ohne bedeutende Ereignisse verlief, zeigte sich in der Alchemiestunde am frühen Nachmittag einmal mehr eine neue Facette der Bösartigkeit von Schnaps. Auch wenn alle rechtzeitig an ihren Plätzen saßen, beschwerte er sich zunächst über die Arbeitsplätze einiger, bevor er in seinem üblich-schmierigen Ton das Thema der Stunde einleitete: "Heute werden wir etwas ganz feines brauen! Kristallmet! Nehmt euch aus dem Reagenzienschrank ein wenig Rauschkraut und folgt den Anweisungen in den Grundlagen der Alchemie II! Und wenn ich irgendjemanden dabei erwische wie er es raucht, brech ich ihm die Flügel und lass ihn danach trotzdem rausfliegen!" Rauschkraut, der inoffizielle Name für das Ceryl-Mondkraut, welches für seine ausgezeichneten Heilfähigkeiten bekannt ist... und bei Verbrennung berauschende Dämpfe freisetzt - der Hauptgrund, warum es in den letzten Jahren immer häufiger zum Erzeugen von 'Visionen' missbraucht wurde und inzwischen relativ verpöhnt ist. Aber kein Alchemist, der irgendetwas auf sicht hält, kommt ohne im Vorratsschrank aus. Simone schlug ihr Buch auf, nahm sich einige Büschel Rauschkraut und schnitt es mit ihrem kleinen Silbermesser in kleinere Stücke. Diese wurden dann in einer Kristallschale zerstoßen und in eine Phiole geschüttet. Diese wurde mit verzaubertem Wasser aufgefüllt und anschließend erhitzt. Sobald das Wasser seinen Siedepunkt erreicht, wird Honig und gewonnener Kirschextrakt hinzugefügt und das Gebräu muss noch einige Zeit ziehen. Als letzter Schritt wird das Zeug mit einem Schuss Alkohol abgerundet. Simone befolgte diese Anweisungen mit äußerster Vorsicht und hielt am gegen Ende der Stunde ein Fläschchen mit einer blau-grauen Flüssigkeit und betrachtete es in aller Ruhe. Schnaps scheint das Zeug wohl gerade absolut dringend zu brauchen, da er am Ende der Stunde relativ wütend im Raum herumkeifte. "Ich hatte nicht mal irgendwelche Erwartungen an euch und ihr habt es trotzdem geschafft mich maßlos zu enttäuschen!" Kristallmet ist eine Substanz, die für kurze Zeit Konzentration und die Sinne schärft, jedoch auch sehr schnell zur Sucht führen kann. Und um sich ihr Fläschchen zu sichern, stecke Simone dieses in ihre Umhangstasche, nahm eine neue Phiole hervor und lies diese mit Hilfe arkaner Energie detonieren. Schnaps schien darauf hereinzufallen, zischte und verließ den Raum wortlos!
Auf dem Weg in die Kristallkammer wurde Simone von Lady Amelia abgefangen. "Simone, hör mir zu wir haben nicht viel Zeit! Schnaps und ich werden hier und jetzt rausgehen, du wirst einige Stunden in Ruhe Zeit haben. Der Großarkanist hat die anderen Elementarmeister in eine Konferenz einberufen, deswegen ist die Akademie Lehrmeistertechnisch verlassen... aber pass einfach auf, dass dich niemand erwischt..." "Aber was ist, wenn ich doch erwischt werde?" Der Klang von Amelias Stimme wurde ernster und sie schaute Simone mit einem durchdringenden Blick an. "Wenn sie dich auf den Gängen erwischen... werde ich dich da rausholen! Wenn du in Schnaps Privatgemächern erwischt wirst... werde ich nichts weiter für dich tun können! Versprich mir einfach, dass du vorsichtig bist. Ich habe einige Unsichtbarkeitstränke für dich noch! Wenn du Beweise für seinen Verrat findest, kontaktiere mich direkt über die Synthese! Ich muss jetzt aber los... Schnaps wartet bereits!" Mit raschen Schritten zog Lady Amelia von dannen und Simone verstaute die Tränke in ihrem Umhang. "Könnte interessant werden..."
Einige Stunden später fand sich Simone vor den Eingängen von Schnaps Privatgemächern, die sich am Ende des Kerkerkomplexes, tief unter der Akademie, befinden. Wie von Amelia prophezeit, waren die Gänge wirklich verlassen und Simone starrte die Tür an. Das Schloss bestand aus einem Mechanismus, in dem in korrekter Reihenfolge Runensteine eingebracht werden müssen. In der Wand ist ein Behälter mit Runensteinen eingelassen. "Seltsame Sicherheitsvorkehrung... er hat ein Schloss, liefert aber gleich den Schlüssel... und mit Runensteinen wird seit langer Zeit nicht mehr gezaubert!" Simone versuchte jedes Detail in ihrem Geist zu vemerken, spürte jedoch, dass irgendetwas sie davon abhielt. "Mein Geist fühlt sich von Minute zu Minute vernebelter an... noch eine Sicherheitsvorkehrung." Ohne zu zögern, nahm Simone ihr Kristallmet hervor, trank die Phiole in einem Zug aus und spürte sofort ein Feuerwerk in ihrem Geist, welches die komplette Wahrnehmung ihrer Umgebung veränderte. Sie erkannte plötzlich Details an der Tür, die zuvor nicht vorhanden waren und konnte die Bedeutung des Türschlosses und der dazugehörigen Runen erschließen: An der Tür sind noch wesentlich ältere Symbole für diese Runen eingeritzt: Wasser-Luft-Schatten. Simone nahm aus der Vorrichtung die entsprechenden Steine heraus und warf sie in dieser Reihenfolge ein, wobei sie wieder in den Behälter zurückfielen.
Nach der Schattenrune hörte Simone ein Klicken, öffnete die Tür und schrie fast auf, als ein Eimer voll Eis auf sie herabgoss. "Das soll eine Herausforderung sein?! ich hätte mehr von einem Meister der Schatten erwartet! Irgendeine gemeine Beschwörung wie... Schattenläuse oder sowas." stieß sie zitternd hervor. "Es soll ja Menschen geben, die sich freiwillig sowas geben!" Schnaps Privatgemächer sind in dem gleichen kalten Steinstil gehalten, wie der restliche Kerker. Es beginnt mit einem Arbeitszimmer, welches mit Fackeln erleuchtet ist und aus einem aparten Obsidiantisch und einer Arbeitsfläche und Regalen aus schwarzem Schiefer besteht. Die Regale sind vollständig mit durchsichtigen Reagenzienbehältern gefüllt, deren Bedeutung Simone nur zum Teil klar ist und auch zum Teil schwarzmagische Relikte enthält. Als Simone einen mit einer schleimigen Masse gefüllten Glasbehälter, der mit 'IQ 30' beschriftet ist, betrachtete, zuckte sie angewidert zusammen und beschloss sich als nächstes den Tisch zu untersuchen: Uralte Folianten mit okkulten Symbolen, verzerrten Darstellungen einiger wildlebender Kreaturen aus Lumenia und sogar anderen Welten und... "Eine magische Allzweckloskugel... der Name von diesem Ding ist wirklich Programm: Es ist zu nichts gut, aber ist dafür teuer! Einfach nur um der Masse zu zeigen, wie viel reicher man sich fühlen kann, wenn man einen schön gearbeiteten Gegenstand mit sich führt!" kommentierte Simone und ging durch die nächste Tür in Schnaps Schlafraum. Als diese hinter ihr wieder zuschlug, unterdrückte sie einen weiteren Schrei, keuchte jedoch auf, als sie in ihrem Geist eine fremde, bösartige Präsenz spürte. "Immer diese dreisten, kleinen Miststücke... ich will gar nicht wissen wer du bist und was du für deine kleinen Experimentchen von meinem Zeug klauen wolltest, aber sie werden deine Leiche niemals finden! Ich werde mich mit dir befassen, sobald ich wieder da bin!" Entsetzt schaute sich Simone um und stellte im Schlafraum lediglich ein Bett mit Satinüberzug und eine Anrichte mit verschiedenen Artefakten und einem Buch fest. Verzweifelt nahm sie es, riss es auf und konnte es als sein Tagebuch feststellen. Die ersten Einträge, die über zwangzig Jahre alt waren, lagen noch als teilweise verblichene Zettel und Papierfetzen im Buch ein. Die jüngsten Einträge sind nur wenige Jahre alt und meistens relativ belanglos. Auch die meisten Einträge des Jahres 1300 scheinen nicht übermäßig interessant zu sein, jedoch waren seine Einträge Anfang Dezember sehr aufschlussreich.
"6. Dezember im ersten Regierungsjahr seiner Hoheit König Garathos
Dieses Jahr ist es mir tatsächlich gelungen die Geheimnisse des finsteren Sekruhls zu lüften... es ist tatsächlich wahr, dass er jedes Jahr für einige wenige Stunden in der Nacht von dem 5. auf den 6. Dezember materialisieren kann. Er hat damals seine Seele in zwei Teile zerissen und hat eines der Fragmente in einen Edelstein eingeschlossen und in der Hauptstadt vergraben, wurde jedoch dann von seinem Erzfeind, dem Exorzisten getötet... aber das andere Seelenfragment kann nur eine spektrale Erscheinung von ihm für wenige Stunde erstellen - und das auch nur in der Nacht seines Todes! Um ihn in seiner vollen Stärke wiederherzustellen, muss ein Ritual aus einem verloren gegangenem Buch an seiner Grabesstätte an genau diesem Tag durchgeführt werden. Um ihn endgültig zu zerstören muss dieses Ritual an irgendeinem anderen Tag durchgeführt werden und seine geschwächte materielle Form wird nicht viel Gegenwehr gegen einen erfahrenen Magier leisten können! Er hat fundamentale Fehler gemacht... wenn ich mein Seelenphylakterium herstelle, darf ich diese nicht wiederholen! Und dafür brauche ich viele magische Reagenzien, die nicht unbedingt einfach aufzutreiben sind... aber für das nötige Blut werde ich sorgen... schon sehr bald!"
"Oh nein! Er wird Lady Amelia in eine Falle locken! Hier und heute! Ich muss hier raus und zwar sofort!" kreischte Simone auf und versuchte sich aus dem verschlossenen Raum zu teleportieren. "Teleport-Block?! Dieser verfluchte Bastard hat wirklich an alles gedacht!" Als sie die Synthese aus Frost und Flamme aktivieren wollte, zeigte diese ebenfalls keine Reaktion! "Egal... er ist entlarvt... ab jetzt muss ich nicht mehr unauffällig sein!" Simone kanalisierte Energie in ihren Stab und riss die Tür mit einem gezielten Wasserstrahl aus den Angeln. "Er hat diese Tür nicht weiter magisch gesichert... seltsam! Das Buch und seine okkulten Aufzeichnungen nehm ich mit! Der Großarkanist muss sich um den restlichen Raum kümmern! Simone stürmte aus Schnaps Privatgemächern, eilte durch die komplette Akademie, platzte in die Konferenz der Elementarmeister, berichtete auf erzürntes Murren von ihren Entdeckungen und begleitete den Großarkanisten und Pyromanen Fhaemar zurück. Als der Großarkanist einen Blick in die Privatgemächer geworfen hatte, wurde er sofort ernst. "Wir wurden von einem Anhänger Elortha no Shadras unterwandert... ich werde hier alles sicherstellen! Fhaemar du musst sofort Lady Amelia ausfindigmachen! Sie schwebt in ernster Gefahr! Simone - du hast noch immer ihre Halskette, mach sie damit ausfindig und begleite Fhaemar!
Vor der Akademie konnte Simone die Synthese wieder aktivieren und zog sie mit rasendem Tempo in Richtung der Berge und Fhaemar konnte ihr kaum folgen. Immer wieder hörte sie Satzfragmente von Schnaps in ihrem Geist aufblitzen. "Katzen sind interessante Lebensformen! Sie gehören zu den wenigen, die tatsächlich aus Spaß töten! Sie töten nicht einfach um zu überleben, sondern weil sie insgeheim das Gefühl genießen ihre Zähne in den Hals eines ahnungslosen Nagetiers zu jagen! Katzen sind nicht niedlich! Sie sind verdammte Tötungsmaschinen, die aus den Schatten auftauchen, Oberkörper aufreißen, Fleisch zerfetzen und dieses ihrer Beute mit unbarmherzigen Angriffen von Zähnen und Krallen von den Rippen abreißen... nur um wieder auf eine Weise in die Schatten zu verschwinden, die sogar die Kunst der erfahrensten Schurken... nun ja... in den Schatten stellt!" Obwohl sie durch das extreme Tempo stark schwitzte, erschauderte sie bei diesen Worten und Fhaemar, der diese ebenfalls zu hören schien, konnte man die Wut in den Augen direkt ansehen.
In den nächsten Minuten hörte Simone immer wieder Phrasen von Schnaps irrem, bösartigen Gebrabbel, jedoch konnte auch das sie nicht auf den Anblick vorbereiten, den sie auf der Lichtung an ihrem Ziel wahrnahm: Schnaps stand mit dem Rücken zu ihnen und weiter hinten lag Amelia blutend und kaum bei Bewusstsein am Boden und ein Klingenzahn, die größte Raubkatze Nord-Lumenias lag schwer verletzt in ihrer Nähe, war aber schon wieder dabei sich aufzurichten. Diese surreal wirkende Szene wurde plötzlich von Schnaps Stimme unterbrochen "Man wird irgendwann irgendwo geboren... und man wird irgendwann irgendwo sterben! Damit die einen leben können, müssen andere sterben! Man spricht immer von einem natürlichen oder unnatürlichen Tod... aber ist ein Tod nicht immer natürlich? Ich habe dich besiegt Amelia..." Er ging zu ihr und ließ etwas von ihrem Blut in eine Phiole laufen. "...und bevor du jetzt stirbst, sollst du wissen, dass dein Blut meine Seele bewahren wird!" Mit einem dreckigen Grinsend wand er sich von Amelia ab und sah direkt in das zornerfüllte Gesicht von Fhaemar! "WAS?! Fhaemar?! NEIN!" In einer blitzschnellen Reaktion teleportierte sich schnell an einen entfernten Ort. Fhaemar schleudert einen massiven Feuerball auf den Klingenzahn, wodurch dieser sich in rotem Nebel auflöste und kniete sich neben Lady Amelia um ihre Verletzungen zu untersuchen...
Epilog - Gebrochenes Licht, Fliehende Schatten
Lady Amelia lag zerbrochen neben den Überresten des Klingenzahns. Ihre Rüstung zerfetzt, Muskeln, Bänder, Sehnen zerrissen, ihr linker Arm lag ausgerenkt vom Körper, der rechte hält noch immer verkrampft den Griff ihres zerbrochenen Schwertes! Ihre Beine sahen nicht viel besser aus... ihre Knie sind zermalmt und zerbrochen... aber sie lebt! Als Fhaemar ihren Körper untersuchte und die offenen Wunden so gut es ging kauterisiert, wies er Simone an Hydromanin Lenaia mit Hilfe eines magischen Siegels zu kontaktieren. Dieses zerbrach sie und sofort tauchte Lenaia aus dem Nichts auf und wurde von Fhaemar über die Vorkomnisse unterrichtet. "Ich kann den Verrat von Schnaps noch immer nicht fassen!" murmelte sie entsetzt, als sie Amelias bewusstlosen Körper aufsetzte, um ihr eine Phiole magischen Wassers einzutrichtern. "Wir sollten sie wieder hinkriegen... aber das wird ein langer Weg werden!" "Natürlich war Schnaps auch unser Alchemiemeister! Auch das ist eine Position, die wir nicht ohne weiteres belegen können! Zumal der Usurpator Garathos nun mit Schnaps seinen Schläfer verloren hat! Natürlich haben wir noch nie staatliche Toleranz benötigt... aber ich fasse es nicht, dass wir den Maulwurf fast ein Jahr nach Machtergreifung und vermutlicher Aktivierung nicht bemerkt hatten! Aber die Schlange hat sofort sein wahres Gesicht gezeigt... als der neue Großinquisitor Elortha no Shadras! Irgendwann werden wir ihn der Gerechtigkeit zuführen... irgendwann!" knurrte Fhaemar. "Das Volk wird sich früher oder später gegen Garathos erheben... und dann ist die Zeit gekommen Magie gegen Garathos zu richten... bis dahin müssen wir ihn so weit es geht davon abschneiden! Ich werde gleich morgen eine Truppe organisieren, die den königlichen Einfluss in Nawyn brechen wird!"
Als plötzlich der Großarkanist sich in einem violetten Lichtblitz auf der Lichtung manifestierte , drehte sich jeder Anwesende zu ihm um. Simone hatte ihn noch nie so wütend gesehen und spürte die Macht ihn seiner Stimme als er Lady Amelia betrachtete und einige arkane Wörter murmelte. "Schnaps war ein hochrangiger Anhänger der Göttin der Schatten und hat viele Jahre unter meinem Banner unerkannt unterrichten dürfen... er war ohne Zweifel ein fähiger Lehrmeister... und hat sogar religiöse Riten unterdrückt, um den rein akademischen Standard der Schattenmagie zu unterrichten... aber all das nur, um unser Vertrauen zu erschleichen! Simone... du hast einige unserer Regeln gebrochen, als du nachts seine Privatgemächer untersucht hattest, aber hättest du mir nicht sein Tagebuch und die anderen Sachen seiner Privatgemächer gezeigt, wäre Lady Amelia jetzt tot. Und Schnaps könnte sein finsteres Spiel weiter treiben, weil er sich ganz geschickt die einzige Person, die ihn je verdächtigt hat, in einem 'Unfall' entfernt hätte. Das - und aufgrund deines unglaublichen Talentes in der Arkan- und Wassermagie erlaube ich dir bereits nach deinem zweiten Lehrjahr den Zugang in einen dualen Kurs. Treue muss belohnt werden!"
Einige Tage später rief der Großarkanist in der Kristallkammer alle Studenten und Lehrmeister der Akademie Crystialis zusammen. Während das Podium der Schatten noch immer unbesetzt war, stand Lady Amelia - wenn auch in einem entsetzlichen Zustand - bereits wieder in ihrem. Anstelle ihrer gewöhnlichen Rüstung, trägt sie eine weiße Robe und sie muss sich auf einen Stab stützen, um nicht zusammenzubrechen. Ihr Gesicht ist durch ihre Verletzungen schmerzverzerrt und sie scheint irgendetwas zu murmeln. Simone wandte den Blick von ihr ab, als der Großarkanist zu seiner Rede ansetzte: "Wir sind in diesen Tagen Zeugen eines Verrates in unseren Mauern geworden! Unser Lehrmeister der Schatten hat seit langen Zeiten tatsächlich im Dienst der Anhänger Elortha no Shadras gestanden. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat er sich zu König Garathos zurückgezogen und wird dort sein dunkles Werk weiterführen können. Magistrix Amelia wird uns in den nächsten Tagen ebenfalls verlassen: Sie wurde durch Schnaps Taten schwer verletzt und wird sich zunächst im Dorf Kjemav in den Ostmarken weiterführenden Genesungen unterziehen müssen. Ob sie danach zu uns zurückkehren wird... oder Vergeltung an Schnaps suchen wird, ist noch nicht gewiss... ich werde beide Entscheidungen aufgrund dieser Vorfälle respektieren!" Als der Großarkanist zu einer Pause ansetzte, riss Fhaemar das Wort an sich: "Diese Schlange hat heute sein wahres Gesicht gezeigt - und seine privaten Aufzeichnungen belegen, dass er seit längerer Zeit in den Diensten von König Garathos, dem größten weltlichen Herrscher der Schatten steht... und sein Vorgehen zumindest gebilligt wurde. Die Akademie Crystialis hat sich stets um Neutralität mit den Herrschern Nord-Lumenias bemüht, jedoch wenn einer dieser Herrscher unsere Internas untergräbt... ist dieser und seine gesamte Anhängerschaft in Nawyn nicht länger erwünscht! Wir können euch nicht dazu zwingen sich ihm nicht anzuschließen, aber wir hoffen Garathos von jeder Quelle akademischer Magie abschneiden zu können, bis irgendjemand das nötige Herz aufbringt seine finstere Herrschaft zu beenden!" Simone nickte zustimmend und beschloss mit noch höherem Eifer an ihr Studium heranzuziehen. "Was Schnaps jedoch betrifft... wenn wir ihn erwischen sollten, werden wir ihn nach dem Kodex der Akademie bestrafen... für den Rest aller Tage in Stasis verbringen zu müssen! Die einzige Strafe, die noch grausamer als der Tod ist..."
In den nächsten Tagen wurden Fhaemars Worte in die Tat umgesetzt und einige Trupps der höheren Jahrgängen brachen im Verlauf einiger Tage mit einigen wenigen, koordinierten Angriffen die königliche Kontrolle in den nur schwach ausgestatteten Grenzposten und Garnisionen Nawyns, die noch obendrein durch das Fest des Jahreswechsel abgelenkt waren. Garathos Vergeltungsschlag erfolgte schnell, jedoch wurde auch dieser abgewehrt und Garathos Einsatztruppe kehrte schwer angeschlagen zurück, wodurch dieser die Autonomie Nawyns akzeptieren musste und auch in den Folgejahren keine weiteren Angriffe wagte! Und auch wenn der Hass gegen Garathos keimte, sollte es noch einige Jahre dauern, bis ein Aufstand bestehen bleiben konnte... und noch einige Jahre mehr bis der Kampf zu ihm getragen wurde!
In den nächsten zwei Jahren wirkte es tatsächlich so, als ob Garathos Nawyn aufgegeben hätte und auch die nahen Siedlungen atmeteten unter der neuen Freiheit auf und auch die Zwerge von Khalyngral eröffneten einen Zugang nach Nawyn, um erstmalig in der Geschichte des unterirdischen Königsreiches weitgreifend Handel zu treiben. Als Simone diese Nachricht vernahm, blickte sie seufenzend auf den feingewebten Umhang, den sie von Franz erhalten hatte und fragte sich, ob er irgendwie dafür verantwortlich sein könnte. Der Handel mit den Zwergen führte zu einer günstigen Quelle für Edelsteine und Erze aller Art, welche die Herstellung magischer Waffen wesentlich erleichterte. Das interessanteste jedoch ist ein für die Menschheit neuartiges Erz namens Kalekryst, welches in Verbindung mit arkaner Energie einen mächtigen Energieträger darstellt, welcher für den Antrieb fortschrittlicherer Maschinen eine effizientere Alternative zu Kohle darstellt und ein sehr gutes Schießpulver für die Kanonen und Flinten der Zwerge darstellt. In diesen beiden Aspekten für die Menschheit noch nicht wirklich nützlich, jedoch lässt sich Kalekryst auch zu Kettenrüstungen schmieden, die eine ähnliche Bewegungsfreiheit wie Lederrüstungen bietet, jedoch gleichzeitig eine zu einem Mithrilpanzer vergleichbare Schutzwirkung hat. Tatsächlich stellte sie fest, dass in den Stoff des Umhangs Kalekrystfasern eingearbeitet waren, der im Sonnenlicht das moderne Runensymbol für Wasser darstellten. "Wenn ich dir für dieses Geschenk doch nur noch einmal danken könnte... aber ich muss es wohl alleine vervollständigen!" Sie ergriff ihren Stab, kanalisierte vorsichtig Wasserenergie auf den Umhang, bis sie ihn erfolgreich verzaubert hatte und das Wassersymbold durchgehend blau schimmerte. Zufrieden zog sie sich den Umhang über und verließ ihren Schlafsaal.
"Vielleicht sehen wir uns wirklich nochmal wieder..."
Im Jahr 1303 stand die inzwischen vierzehnjährige Simone, zusammen mit einigen weiteren Absolventen zum Beginn des zehnten Mondzykluses auf dem selben Podium, auf welchem sie einige Jahre zuvor ihre Ausbildung in der Akademie Crystialis began. "Ein neuer Titel sollte für einen erfolgreichen Abschluss in den magischen Schulen des Arkanen, des Wassers und des Eises nur angemessen sein... ich denke Lady Simone sollte genug Ausdruck geben... wie bei meiner Mentorin..." dachte Simone, lächelte und schritt durch die Kristallkammer in das Sonnenlicht! Direkt vor der Akademie, traf sie sie auf eine gepanzerte Gestalt, deren Gesicht von einem Helm verdeckt ist und sich direkt an ihr vorbeidrängte. In diesem Moment leuchtete die Halskette, die Simone noch immer trug hell auf, verblasste und blieb als ein absolut glanzloser Gegenstand als Messing zurück... Simone schüttelte irritiert den Kopf und fing einige Gedankenfragmente auf.
"Hass und Verrat brennt so tief in meiner Seele... Das gebrochene Licht wird die fliehenden Schatten richten! Wenn ich meine Vergeltung verüben werde, wird Leben in Tod kehren und die Ordnung in das Chaos zerfallen. Immer wieder frage ich mich, muss es so sein? Jedoch tief in meinem Inneren weiß ich: Ich bin allein!"
Eine Träne lief Simone die Wange herunter, als sie die Bedeutung dieser Worte begriff...
Diese Charakterepisode spielt zwischen den Ereignissen von Rächer des Lichts und Dunkler Zorn.
Kapitel 1 – Proletenrandale
„Boar krass, endlich was fettes zum rumcruisen!" Tolga betrachtete das erste gepanzerte Fahrzeug der 'Beamer'-Serie, wie es von seinen Ingenieuren zusammengeschraubt wurde. Es ist ein extrem schweres, aus Blacksmithpanzerstahl gefertigtes Konstrukt, das fünf Leuten Platz bietet, über ein primäres schweres Geschütz und einige sekundäre Schnellfeuergeschütze verfügt. Dieses Fahrzeug wird eine enorme Verbesserung im Vergleich zum 'Dampfhammer' darstellen, der zu Beginn der Schlacht um Legatum eingesetzt wurde, jedoch für mobile revolutionäre Truppen zu langsam, für den Kampf gegen Banditen und Sektenanhänger zu wenig schlagkräftig und im Kampf gegen die Blacksmith nicht robust genug war und deswegen sehr schnell wieder aus dem Sortiment entfernt wurde. Aus diesen Gründen wurde für das Fahrzeug als Grundmodell eine von Tolga stark modifizierte Fassung des gefürchteten Blacksmith-Auroramörsers genommen und mit verschiedenen Aspekten des 'Dampfhammers' erweitert. Hierbei wurde die extreme Reichweite des Mörsers geopfert, um ein äußerst schlagkräftiges, wendiges und robustes Fahrzeug herzustellen. Der Antrieb erfolgt aus einer Mischung aus herkömmlicher und arkaner Energie: Ein Kohle-Kalekryst-Gemisch wird von fähigen Arkanisten magisch aufgeladen und anschließend im Fahrzeug in Energie umgewandelt. Ein extrem aufwändiges Verfahren, jedoch wird der Beamer für kommende Einsätze im Leydensmoor und dem Dschüngel dringend notwendig sein, da er sich von unebenem Gelände nicht so leicht wie ein einfaches Infanteriebataillon aufhalten lässt. Für den König wurde eine noch größere Variante in Konzepten geplant, die für eine Besatzung von 20 Mann gedacht und wird als mobile Kommandozentrale und schwerstes Kriegsgerät gedacht sein. Auf der anderen Seite sollte der Besatzung jeder mögliche Komfort geboten sein.
Tolga wollte gerade noch das Logo an der Front des Fahrzeuges anbringen, als er plötzlich von einem aufgelösten Arbeiter unterbrochen wurde: „Massa Tolga, es gibt Anweisungen vom König! Kalekrystmine Kassler hat Arbeit eingestellt!“ „VERDAMMT!!! Ich wusste, dass es eine schlechte Idee war, Gefangenen ihre Strafe zu erlassen und in die Minen zu verfrachten! Worum geht es?!“ „Sie wollen mehr Geld..." „Natürlich... unser Staat muss aufrüsten... und die wollen mehr Geld?! Boris, Viktor, Vladimir, Boris, Iwan und Vladimir! Zu mir, es gibt Arbeit!!!“
Tolgas Spezialeinheit - die Vollstrecker - ist im Gegensatz zu den regulären Streitkräften Nord-Lumenias zwar wesentlich kleiner - jedoch aufgrund ihrer unglaublichen Kampferfahrung und einer speziell angepassten Ausrüstung um einiges schlagkräftiger! Normalerweise wird dieser Trupp unter Verschluss gehalten und nur für die dringendsten Probleme herangezogen. Und dieses Mal lag ein wirklich dringendes Problem vor: Kalekryst ist für Nord-Lumenia derzeit das mit Abstand wichtigste Metall! Es wird für leichte Rüstungen, Waffen aller Art, Munition und Energieträger verwendet. Ursprünglich war es auch in Panzerplatten für schwere Rüstungen gedacht - jedoch ist hier Adamant und die begrenzten Vorräte an Blacksmithpanzerstahl dafür wesentlich besser geeignet. „Undankbares Gesindel, die Zustände werden immer besser! Und jetzt wagen sie es uns zu sabotieren?! Jungs denkt dran, zunächst streng nach Vorschrift! Der König mag keine unnötigen Verluste! Aber wenn das scheitern sollte - dann haben wir freie Hand!“
„Diese Auflagen sind für den Trupp nach ihrem ersten Einsatz kurz nach dem Sturz Garathos dringend notwendig geworden: Als der Labor-Komplex unterhalb seiner Burg gesäubert wurde, sind bedauerlicherweise auch die Wissenschafter vor möglichen Verhören dabei krepiert. Aber mein Team war auch hierfür nötig: In diesen Räumen wurde an irgendwelchen Viechern herumexperimentiert und dabei sind alle möglichen Monster entstanden. Die Krönung war ein ekelerregendes Vieh mit acht Beinen, sieben Augen, der Zunge am Arsch, welches aus dem Mund geschissen hat und dem die Eingeweide nach außen gewachsen sind... und von mir persönlich sauber 'ne Kugel verpasst bekommen hat!" reflektierte Tolga. „Zugegeben, das war der erste Einsatz und die Vollstrecker wurden damals nach einem ganz bestimmten Motto versammelt: ‚Dann ruft jetzt jeder alle Freunde an, die er kennt. Und die sollen auch die ihren mitbringen!‘ War zumindest ein ziemlicher Spaß!. Es könnte aber durchaus sein, dass mir der König den Trupp auflöst, wenn noch einmal etwas schief geht!“ „IWAN! Du musst mich hier in der Werkstatt vertreten, bis ich wieder hier bin!“ „Im Eintreten bin super!“ „VERtreten du Idiot, nicht EINtreten!“ So gern er einen grundlegenden Intelligenztest für seine Truppe einfordern möchte, geht das nicht, da er seine Leute für eher spezielle Eigenschaften benötigt.
Als Tolga einen Klumpen des grün-roten Erzes betrachtete, davon Stücke abbrach, sie zu Pulver zerstieß und damit Sätze Munition für sein Sturmgewehr vorbereitete, wurde sein Gesichtsausdruck ernst. „Kalekryst ist ein wirklich faszinierender Rohstoff... wenn ich nur daran denke, dass wir unsere ersten Proben dem verstoßenen Zwergenkönig Franz zu verdanken hatten und wir dadurch erstmals wirklich gute Feuerwaffen bauen konnten.... Garathos hatte diese ja schon abgeschrieben und ist wieder auf Bögen und klassisches Belagerungsgerät zurückgewichen. Aber mit dem Kalekryst konnten wir aus unseren Feuerwaffen so viel mehr rausholen, sogar mehr als die Zwerge, die schon lange vor uns damit arbeiteten. Wenn ich nur daran denke, dass die sogar noch heute mit ihren Langflinten kämpfen...“ Tolga hielt mit seinen Gedanken kurz inne und beobachtete die Vorgänge in der Halle. Als er nichts Ungewöhnliches sah, entspannte er sich wieder. „Die Erschließung eigener Minen für diesen kostbaren Rohstoff nach Sturz von Garathos war ja nur noch irgendwie Formsache, aber Kassler schafft es nicht unseren Bedarf zu decken und der Rest muss aus Khalyngral importiert werden.“
Während die Mitglieder des Einsatztruppes ihre Kampfanzüge anzogen, aktivierte Tolga eine erweiterte Energieversorgung für eine Taserwaffe des Kampfanzuges und ein neues ES-Modul: Teamverwaltung und Kommunikation. Während die gewöhnliche ES-Karte die Möglichkeit bietet grobe Befehlsdaten an große Truppenverbände zu erteilen, wird mit dem Kommunikationsmodul eine präzise Verwaltung eines kleinen Einsatztruppes über größere Fläche erstmals möglich. „Mir folgen!“ fauchte Tolga in seine Karte und er hörte unmittelbar ein vielfaches Echo aus den anderen Geräten des Truppes. „Sieht so aus als ob ich da noch bei Gelegenheit irgendwas kalibrieren müsste!“ dachte er und marschierte unmittelbar in Richtung der Grenze zu den Ostmarken und dem unmittelbar dahinter befindlichen Minenkomplex Kassler.
Tolga überkam eine unvorstellbare Wut als er vor Ort sah, dass die Arbeiter nicht nur die Arbeit niedergelegt hatten, sondern auch noch die Mine besetzt hielten, um den Nachschub absolut zum Erliegen zu bringen und die Herrschaft erpressen zu können. Mit diesen Gedanken wies Tolga einen der Vollstrecker an, den Eingangsposten an der Mine mit einem gezielten Schuss auszuschalten. Dieser verstand jedoch die Anweisung falsch und feuerte einen scharfen Schuss direkt in Richtung Kopf und Tolga sah nur noch kopfschüttelnd, wie der Mann zusammenbrach. „Ein Intelligenztest wäre tatsächlich förderlich...“ dachte er nur und grunzte in das ES-Gerät einen Befehl an drei Vollstrecker den Mineneingang zu bewachen und nach Ermessen mit allem vorzugehen, was diese verlässt. Die beiden verbleibenden folgten ihm direkt hinein. Tatsächlich stellte sich Tolga wesentlich geschickter beim Ausschalten an, als sein Gefolge: Teilweise schlug er sie bewusstlos, teilweise taserte er sie, andere wurden im direkten Nahkampf zur Aufgabe gezwungen. Auf diese Weise wurde innerhalb weniger Stunden der komplette Minenkomplex ausgehoben und Tolga sah sich einem bereits von seinen Männern gefesselten Mann gegenüber. „Klausky du Made!“ tönte Tolgas Stimme höhnisch. „Glaub mir... der König würde dich gerne für einige Zeit im Knast sehen! Aber Lumenias Knast ist viel schön für Abschaum wie dich... und da er bereits selber einen Anführer einer Revolution gerichtet hat... warum sollte ich das nicht auch dürfen? Ich hatte dir und deines gleichen mehrmals die Chance gegeben die Arbeit wieder aufzunehmen! Als ich euch ersetzen wollte habt ihr euch auch quer gestellt! ‚Wie kannst du uns rauswerfen, nur weil wir nicht arbeiten!‘ Aber mach dir mal keine Sorgen... ich werd‘ dir schon nicht wehtun - dafür hab ich meine Leute mitgebracht! Ich überlass ihn euch Jungs! Ich will diesen elendigen Kerl nie wieder sehen!“ Während der ganzen Rede und auch als er von dannen zog, wimmerte der Mann - unfähig sich irgendwie aus dieser Situation rauszureden.
Doch was tatsächlich geschah, bekam Tolga nicht mehr mit, da er einige wenige Stunden später bereits wieder in der Werkstatt der Königshallen saß und mittels ES-Karte Anweisungen an Truppen erteilte, die Minen zu räumen, den Überwältigten neuen Arbeitsplätzen zuwies und neue Arbeitertrupps nach Kassler beorderte. „Versager wie Klausky, die nur an ihren eigenen Vorteil denken, machen die Regierung eines ohnehin schon instabilen Landes noch um einiges schwieriger. Da sie in keinerlei Hinsicht begabt sind, einen äußerst fragwürdigen Charakter haben und irgendwie andere Menschen beeinflussen können, stellen sie eine wirkliche Gefahr dar. Und so etwas will der König einfach nur wegsperren? Guter Witz!“ dachte Tolga und sah den Punkten auf der ES-Karte zu, wie sie sich zu ihren Zielen bewegten. „Aber für heute ist gut... war eine lange Nacht!“
Kapitel 2: Manuf… äh Herstellung, Alda!
Auch wenn König Alan effektiv die Macht über einen großen Teil Nord-Lumenias hält und grobe Richtlinien des Herrschaftsverhaltens gibt, ist es Tolgas Art diese durchzusetzen, die ein derartig großes Königreich in einem so instabilen und widersprüchlichen Länderkomplex erst ermöglicht. Schnelle, präzise Schläge gegen Krisenherde wie die Kalekrystmine Kassler sind nur eine logische Konsequenz der Revolution des Vorjahres, welche hierdurch unterbunden werden, jedoch nicht unbedingt der Zufriedenheit im Land förderlich sind. Im Schlaf natürlich merkt Tolga nicht, dass in den tobenden Flammen sich bereits die nächste Katastrophe anbahnt…
Nord-Lumenias Herrschaftsprinzip basiert auf dem Stürzen derzeitiger Herrscher, Bewahren temporärer Kontrolle und das gestürzt werden innerhalb der Erbfolge durch einen neuen Herrscher anderer Ansichten. Wie Garathos seinen Vorgänger Edward stürzte, regierte er mit eiserner Faust im Namen der Dunklen Göttin Elortha no Shadras und wurde knapp zwölf Jahre später durch einen Widerstand, der sich über seine gesamte Herrschaft immer stärker ausgeprägt hatte und in Alans Angriff auf sein Schloss gipfelte, gestürzt. Auch wenn Alans Herrschaftsstil generell extrem moderat ist, hat er sich in nicht mal drei Jahren Herrschaft mit einer Invasion aus einer anderen Welt, einer Revolution fanatischer Anhänger der Schatten und einer steigenden Anzahl kleinerer Geplänkel über die gesamte Landfläche Nord-Lumenias herumschlagen müssen.
Tatsächlich jedoch wird die Situation immer stabiler: Eine inzwischen umfassende Überwachung durch die ES-Karte und Zusammenstellung eines Trupps wie die Vollstrecker, welche beide Methoden darstellen die vom König an sich nicht erwünscht, jedoch vorerst als notwendig erachtet werden, auf der einen Seite, auf der anderen Seite das Abschließen von Bündnissen mit neutralen Fraktionen wie der Akademie Crystialis und den Sumpfbewohnern von Shelmar im Leydensmoor. Die Zwerge von Khalyngral haben bereits bestimmte Unterstützungen als Dank für die Hinrichtung ihres Verräterkönigs zugesichert.
Von all diesem Chaos und den blutgetränkten Böden und Gewässern Nord-Lumenias gerät nicht viel in Tolgas Träume. Auch die tagsüber ständig gegebene Sorge über die Sicherheit seines „Teams“, die Tolga immer und immer wieder dazu verleitet sich über die Anweisungen des Königs hinwegzusetzen, verblassen nachts. Aber ein Gedanke bleibt „Im Chaos gelten für mich keine Regeln… haben sie nie, werden sie nie! Es ist als hätte ich sie vergessen und niemals gekannt!“
Irgendwo an Grenze zwischen Nawyn und Beirisch-Land steht eine Gestalt in schwarzen Roben, die sich über das einbrechende Gewitter der bisher lauen Mainacht freut. Als ein Blitzschlag die dunkle Graslandschaft erhellte, verzog sie ihr Gesicht zu einem zufriedenen Grinsen. „Nie hätte ich gedacht, dass meine Ziele alleine möglich seien… doch mein ewiger Begleiter ist nun für immer die Anarchie! Tatsächlich hat es dieser Lakai des Lichtfreundes geschafft, meinen angezettelten Aufstand niederzuschlagen… aber bald wird die kalte Hand des Todes nach ihm greifen… mich hat sie bereits einmal verfehlt… meinen Gegenspieler auch! Wie es auch sei… bald gehört mir diese elendige Welt!“ Die Gestalt zog einen Zauberstab, zeichnete okkulte Symbole in den Boden und lies Schattenenergie in den Boden sickern! Plötzlich brach der Boden an den Stellen auf und mehrere kleine, geflügelte Kreaturen aus Stein sprangen hervor und huschten in die Nacht. „Meine Zombie-Gargoyle-Chihuahuas werden meinen Feinden genug Ärger bereiten! So wahr ich Schnaps heiße und der künftige Herrscher der Welt bin! Und diese Narren werden mich niemals auf Chatoyants kleinem Spielzeug entdecken!“
Am nächsten Morgen blickte Tolga aus seinem Turmfenster und sah entspannt den Sonnenschein und machte sich direkt Hoffnungen endlich wieder in Ruhe und mit Nachschub an neuem Kriegsgerät arbeiten zu können. Nachdem er das dringendste Geschäft des Morgens erledigt hatte, ging er in die Küche der Königshallen, griff im Vorratsschrank mehrere weiche, aufgeschnittene Brotlaibe und ominöse weiße und rote Früchte heraus, die er durch zerquetschen darin entleerte. „Die Dönersaucenfrüchte gehen auch langsam aus… allmählich sollte ich auch Truppen in den Dschüngel entsenden, die für konstanten Nachschub sorgen!“ Nichtsdestotrotz schlang er die Brote hinunter und spülte den scharfen Nachgeschmack der roten Früchte mit einem guten Schluck Vodka weg. Zufrieden marschierte er in die Werkstatt, betrachtete die verbliebenen Brocken Kalekryst. „Ich hoffe, dass endlich neue Kisten von dem Zeug hier eintreffen! Er nahm den Rest aus der Kiste, schüttete ihn in den Füllschacht des Beamer-Prototypens, forderte mittels ES-Karte einen Magier an, der das Erz anreicherte und Tolga nahm erstmalig eines dieser Fahrzeuge in Betrieb!
Tatsächlich täuschen Tage wie dieser, welche die schönen Seiten von Beirisch-Land zeigen, über das Chaos hinweg, das den kompletten Kontinent überzieht: Klarer Himmel, Sonnenschein, ein breiter Weg, der sich durch eine friedliche Wiese zieht. Und auf diesem Weg donnerte mit mittlerer Geschwindigkeit ein gepanzertes Fahrzeug, von der Kraft des Kalekrysts getrieben, hinunter. Tolga saß im Inneren wie in Trance, aus der er plötzlich herausgerissen wurde, als er während der Fahrt eine Erschütterung spürte, als die Ketten seines Fahrzeuges über irgendeine Unebenheit der Straße rollten und er dadurch abbremsen musste.
„Verdammt, haben diese Schweine etwa schon wieder die Straße beschädigt?!“ Tolga öffnete die Luke und sprang aus dem Beamer, um sich den Schaden auf dem Pfad näher anzusehen und nahm den zerschmetterten Körper einer übel zugerichteten, hundeartigen Kreatur wahr. Der vom Körper getrennte Kopf kläffte Tolga angefressen an. „Boah fett! Den nehm ich gleich mal mit, yüah!
Tolga musste mittels ES-Karte ein Technikerteam anfordern, da eine Kette des Beamers gerissen ist und er draußen nicht das nötige Material hat. Aus Langeweile verbrachte er die Zeit mit Zielübungen auf die lokale Fauna und der „mentalen Vorbereitung“ auf ein anstehendes Manöver mit den Eliteeinheiten Nord-Lumenias: „Jaaaah! Im Stechschritt marschieren lassen macht Spaß! Eins! Zwei! Drei! Vier! Links! Rechts! Links! Rechts! HALT! Wenden!“ Die Ritter von Lumenia sind eine kleine, aber extrem schlagkräftige Einheit, die normalerweise die Königshallen verteidigen sollen oder für Machtdemonstrationen aller Art verwendet werden kann. Tatsächlich sind sie aber die einzige Einheit Lumenias, die nur dem König persönlich unterstellt sind und Tolga kann nur für Manöver und wirklich dringende Einsätze auf sie zugreifen. Ein Grund mehr, die Vollstrecker als eigene Elite einzusetzen.
Als wenig später das Team eintraf, um den Beamer zu reparieren, warf einer der Arbeiter einen Blick auf den Kopf des Chihuahuas, dessen Bellen allmählich abschwächt. Tolga bemerkte den Blick und kommentierte: „Das Drecksviech hat meine Karre verrecken lassen! Aber dafür häng ich ihn mir als Accessoire rein!“ „Das wäre vermutlich keine so gute Idee… du siehst doch dass wir derartige Kreaturen noch nicht gesehen haben - wir sollten herausfinden, was das genau ist und wo diese Biester herkommen. Der hier wird ja wohl kaum der einzige seiner Art sein!“ Tolga nickte, erteilte einen Befehl den Beamer nach Reparatur in die Königshallen zu schaffen und begann selber heimzukehren.
Kurze Zeit später traf Tolga in den Königshallen ein, strebte die Kellergewölbe an und betrat den Laborkomplex. Er nahm den inzwischen völlig leblosen Chihuahuakopf und schleuderte ihn in den Raum. Dreckig grinsend sah er wie er über einen der Tische schlitterte und schließlich darauf liegen blieb. „Analysieren!“ bellte Tolga in den Raum hinein. „Ich will wissen wer das gemacht hat und von wo es herkommt!“ Sofort eilten einige der Forscher - teilweise unbeschäftigt, teilweise bisher an anderen Projekten beschäftigt - an den Kopf und nahmen ihn sich vor. Zufrieden wollte Tolga in die Werkstatt stiefeln und wurde sofort von einer Hilfskraft empfangen. „Massa Tolga! Die Manu… äh Herstellung von die Große Geschütz ist fertig.“ „Dann schafft es mal schön auf den Hauptturm und montiert es dort… mir ist gerade einfach so nach ein paar Feldtests!“
Wenn irgendetwas in Nord-Lumenia so funktioniert, wie es soll ist es die Effizienz von Tolgas Techniker- und Ingenieursteams. Generell hat Tolga häufig Ideen wie das Große Geschütz oder den Beamer und seine Teams setzen diese sehr schnell in die Realität um. Auch so ist es kaum verwunderlich, dass das Große Geschütz, welches mit Hilfe von ES-Koordinaten fast jeden beliebigen Punkt in Nord-Lumenia anvisieren und auf Befehl mehrere hundert Kilo geschmolzenes Blei auf dieses Gebiet herabregnen lassen kann, nur knapp 2 Stunden später einsatzbereit auf dem Hauptturm der Königshallen montiert war. Insgesamt auch eher wieder zur Schau gedacht, da zwar viele Brandherde existieren, jedoch keiner so stark befestigt ist, dass der Einsatz eines Beamers, Dampfhammers oder sogar regulärer Belagerungswaffen ausreichen würde. Das Geschütz kann jedoch auch mit anderem Material geladen werden und Tolga spielte gerade mit dem Gedanken verrottete Kohlköpfe einzuladen und das Feuer auf irgendeinen Rebellenaußenposten zu eröffnen, jedoch war Kassler bedauerlicherweise der letzte ihm bekannte. Aber eine neue Gelegenheit wird sich sicher bald bieten! Einen kleinen Feldtest konnte sich Tolga jedoch tatsächlich nicht verkneifen. Einer der Bauern in Beirisch-Land beschwerte sich seit Monaten über einen Felsbrocken auf seinem Feld, welcher jedoch mangels Personal bisher nicht entfernt werden konnte. Tolga gab die Koordinaten des Felsens, der sich nicht weit vom Schloss entfernt befand ein, sah dem Geschütz beim Ausrichten zu - und gab einen einzelnen Schuss ab.
Fasziniert sah Tolga dem Projektil auf seinem Flug in gerader Linie zu und vernahm seinen Einschlag mit großem Knall, der sogar noch die Mauern der Königshallen erschütterte. Aufgeregt eilte er zu der Stelle und sah über dem Feld verteilt zerkleinerte Steinfragmente und an der Einschlags einen kleinen Krater. „Das nächste Mal lass ich das Teil mal vollladen! Das waren ja höchstens 10 % eben!“ kommentierte er zufrieden. „Also wer sich jetzt noch offen gegen uns stellt muss wirklich wahnsinnig mutig sein! Naja eher einfach nur wahnsinnig!“ Beim genaueren Ansehen der Umgebung fiel Tolgas sein Blick auf eine alte Eiche an der ein Mann mit einem um seinen Hals geschlungenen Seil hängt. Zufrieden grinste er und lies ein „Klausky… schöner Anblick! Vom Eichenbaum aus aufgehängt… im Leichenhaus dann ausgestellt! Ich fühl mich ja direkt poetisch heute! Läuft bei dir, hau rein!“ ab.
Auf seinem Abstieg vom Turm überlegte Tolga zunächst was er nun machen könnte und fasste den Entschluss sich einmal mehr in der Küche auszutoben: Neben herausragenden Ingenieurskünsten, hat er auch der privilegierteren Einwohnerschaft Nord-Lumenias verschiedene exotische Spezialitäten eröffnet. Teilweise als reine Genuss- und Nahrungsmittel, teilweise auch um bestimmte Eigenschaften im Kampf hervorzubringen. Zunächst riss Tolga einen der Vorratsschränke auf, nahm eine fast leere Vodkaflasche und exte den Inhalt weg. Erfrischt und leicht berauscht wollte er nun sein Spezialgebräu zubereiten, musste jedoch feststellen, dass er in der Küche keine saubere Schale finden konnte und ging kurzerhand zur Statue A’kharzars, welche eine drei Meter hohe gepanzerte Gestalt darstellte, die sich auf einen mächtigen Turmschild abstützte, das in einer Opferschale zu Füßen der Gestalt endete, schüttete den vollständigen Inhalt einer frischen Vodkaflasche hinein. Um seine ganzen Zutaten unterzubringen, pendelte er mehrmals hin und zurück und hielt bei seinem letzten Gang die letzte Dönersaucenfrucht Nord-Lumenias darüber und drückte den Inhalt ebenfalls in der Schale aus. Die dickflüssige Suspension verrührte er und füllte sich den Inhalt in Flaschen ab, nachdem sie sich vollständig homogenisiert hatte. Um die restliche Sauce nicht ungenutzt zu lassen, nahm er einen Brocken Schafsfleisch aus dem Vorratsschrank und mischte ihn unter. „Da müsste sich etwas ausprobieren lassen…“ murmelte er und schnitt mit einem Messer ein rundes Stück heraus, erwärmte es und aß es auf. „Und der Rest… ich glaub ich nenn ihn Dönut… sollte im Volk gut ankommen! Aber so kann ich das hier nicht lassen!“
Wohl wissend, dass weder A’kharzar (Falls es den überhaupt gibt), noch der Schlossherr (den es offensichtlich wirklich gibt und über sowas gar nicht erfreut sein wird!) über eine verunreinigte Opferschale übermäßig erfreut sein wird, pfiff Tolga zwei Vollstrecker zur Reinigung her. „Und wagt es ja nicht die Statue in irgendeiner Weise zu beschädigen! Sonst…“ knurrte Tolga, deutete mit seinen Händen einen Genickbruch an und machte ein knackendes Geräusch. „Ich denke wir verstehen uns! Und wenn ihr fertig seid, gebt das Dönut-Rezept weiter!“ Zufrieden stolzierte er aus dem Raum und wurde in der Haupthalle von einem der Forscher und einer Frau in einer weißgoldenen Plattenrüstung abgefangen.
Kapitel 3 - Phonomanische Schatten
„Verräter! Schläfer! Man kann diese Kreatur nennen wie man will! Auf ewig in den Schatten des vorherigen Großinquisitors verblieben, nach dessen Tod selber die geistige Herrschaft übernommen. Nach dem Sturz von Garathos geflohen… ich habe ihn nun über fünfzehn Jahre gejagt, habe die Anhänger der Schattens in ihren Blutorgien getötet, ich habe sie wieder und wieder und wieder in Rauch und Feuer verenden sehen! Und auch wenn mir dieser eine immer wieder entkommen ist… und wohl denkt sich einfach so aus dem Staub machen zu können... aber: NIEMAND KANN MAGISTRIX AMELIA ENTKOMMEN!“
Tolga lauschte den Ausführungen des Forschers, der die offengelegten Details des Zombiechihuahuas darlegt und von weiteren Angriffen überall in Nord-Lumenia durch ähnliche Kreaturen berichtet. Hin und wieder wurde dieser von der Frau, die sich als Lady Amelia, die Wächterin des Lichts der Akademie Crystialis vorgestellt hatte, unterbrochen und gab Tolga die Informationen, dass hinter diesem Angriff - und auch vielen anderen Unruhen - ihr alter Gegenspieler Schnaps steckt. „Wieso muss ich mir mit sowas eigentlich die Ohren abkauen lassen?!“ dachte sich Tolga mit der Zeit genervt, jedoch erhellte sich seine Miene, als Lady Amelia den Standort von Schnaps enthüllte.
„Er hat sich einen Turm an der südlichen Grenze von Nawyn errichten lassen! Ich werde es nicht schaffen dort alleine einzudringen. Aber ich denke es sollte auch in eurem Interesse sein, dass diese Bedrohung verschwindet! Ich benötige nur ein wenig mehr Feuerkraft… aber Schnaps gehört mir! Es gibt noch eine offene Rechnung zwischen uns…“ Tolga hörte Lady Amelias Anspannung gerade zum Ende ihrer Rede immer weiter heraus. „Und eigentlich wollte ich heute nach getaner es in meinem Zimmer mit Döner und Vodka gemütlich machen und weiter in meinem neuen Buch ‚Fünfzig Arten der Dunkelheit‘ weiterlesen…“ dachte er frustriert, bevor er frustriert zwei Dampfhammer startklar machte und sich zusammen mit Lady Amelia und einigen Vollstreckern auf den Weg nach Süden machte.
Einige Stunden später erreichten sie den Turm, welcher bis weit in den Himmel reichte. „Wie konnte er sowas bauen, ohne dass wir davon Wind bekommen hatten!“ fluchte Tolga und Lady Amelia erinnerte ihn daran, dass Schnaps Schattenmagier sei und diese Meister der Täuschung sind! „Nun… dann wollen wir ihn in dem Ding mal lebendig begraben!“ knurrte Tolga, ermittelte seine ES-Koordinaten und gab diese samt Feuerbefehl an das Große Geschütz durch. „Zurück! Wir haben jetzt drei Minuten um aus dem Ground Zero zu kommen!“
Lady Amelia begriff sofort, was passieren wir und alle Anwesenden stürmten so schnell sie konnten vom Turm weg. Auf sicherer Distanz konnten sie die ersten Geschosse einschlagen sehen, welche sich teilweise tief in die Erde eingruben oder auch vereinzelt den Turm trafen und diesem damit zum Einsturz brachten. Eine zweite und dritte Salve wirbelten den Staub auf und verschleierten den Blick auf die Szenerie.
„Wenn er gerade da drinnen war, kann er das unmöglich überlebt haben!“ kommentierte Tolga zufrieden. „Wir sollten die Ruinen trotzdem durchsuchen! Solange ich mir nicht absolut sicher sein kann, dass es ihn tatsächlich erwischt hat, lebt er für mich! Immerhin ist er ein Anhänger der Schatten… wenn die eines können, ist es sich verkriechen und alles zu überleben!“ erwiderte Lady Amelia. „Wie Kakerlaken…“ fügte Tolga hinzu.
Überall lagen Trümmer aus Stein, Schiefer, Obsidian und entwurzelten Bäumen in der Gegend, welche obendrein von Einschlagkratern der verfehlenden Geschossen übersäht ist. „Schade, dass das Geschütz so lange zum Reinigen und Nachladen braucht! Massive Zerstörung in 200 Metern Zielfläche! Niemand wird je wieder wagen mit uns zu stressen, wenn genügend Leute das gesehen haben!“ träumte Tolga vor sich hin und wurde von einem Ausruf Amelias aus diesen gerissen. „Was ist?!“ knurrte er und eilte zum eingestürzten Eingangs des Turmes und stieß ein erstauntes „Falltür!“ aus. „Der wird da unten sein! Hab ich doch gesagt, dass der überlebt hat!“ „Okay, okay… VOLLSTRECKER! AUFBRECHEN!“
Einige Minuten später befand sich die Truppe in einem dunklen Gang, der direkt in den Schiefer hineingehauen wurde und nur schwach durch das einfallende Licht der Luke beleuchtet wurde. „Lass mich mal ran!“ murmelte Lady Amelia und beschwörte eine kleine Lichtkugel, die ein sanftes weißes Licht abstrahlt. „Nun… irgendwo hier unten muss er sein…“ „Wenn ich diesen Bastard erwische, werde ich ihm die Scheiße aus dem Hirn prügeln!“ knurrte Tolga, ganz offensichtlich unzufrieden über die Tatsache, dass der Ausflug noch immer nicht vorbei ist. „Ehrlich… ich habe in letzter Zeit zu viele Gesichter von diesen Gestalten, die uns immer und immer Probleme bereiten!“
Die unterirdischen Gewölbe unter dem Turm zogen sich wie ein Geflecht durch die Erde und wirkten zwar nicht nach natürlichem Ursprung, jedoch auch nicht von menschlicher Hand durch die kalte Erde getrieben. Ohne natürliches Licht fehlt auch jedes Zeitgefühl und Tolga merkte seinem Gefolge die steigende Langeweile zunehmend an. „Wenn wir jetzt diesen Kerl nicht bald finden, graben wir uns nach oben wieder raus und kehren um!“ knurrte Tolga und wurde sofort von Lady Amelia unterbrochen. „Sssh… wir sind ganz nah! Ich kann seine Präsenz spüren… er versteckt sich!“ „Nun… dann werden wir die Ratte ausräuchern!“ erwiderte Tolga und fügte in Gedanken „Magier sind unheimlich!“ hinzu. „Hier…“ Amelia zeigte auf einen Teil der Wand. Tolga klopfte dagegen. „Klingt eindeutig hohl! VOLLSTRECKER! BRECHT DIE WAND AUF!“ Sofort stürmte der gesamte Trupp auf die Wand zu und fing an sie mit ihren Schlagringen zu bearbeiten, wodurch sich nach einigen Minuten tatsächlich ein weiterer Durchgang offenbarte.
„Gut, gut! Ihr habt mich gefunden!“ ertönte eine kalte, schmierige Stimme aus dem Gang. „Schnaps… zeig dich!“ fauchte Amelia wütend in den Gang hinein. Tolga hingegen schrie den Vollstreckern Befehle zu auszuschwärmen. Mit ungewöhnlicher Eile rannte die Einheit in den Gang und Tolga wollte ihnen folgen, als ihm ein Schwall aus Blut, Innereien und Metallteilen entgegenkam. Tolga sah sich verdutzt um und war nicht erneut auf die Stimme Schnaps gefasst. „Ich werde deine schlimmsten Ängste in Realität verwandeln und so dein gesamtes Leben in den Abgrund des Wahnsinns reißen! Du kannst ja sehen, was ich hier für eine Sauerei mit dieser 'Elitetruppe' Lumenias veranstaltet habe!“ Als Tolga die Bedeutung dieser Worte begriff, ergriff ihn eine unfassbare Wut und er brüllte in den Gang hinein. „Ich werde dafür deinen elendigen Schädel einschlagen du erbärmlicher Unmann!“ „Tststs… ich denke nicht!“ Tolgas Ansturm wurde von einem dunklen Projektil gebremst, welches ihn in die andere Richtung zurückstieß und mit der Wand kollidieren ließ, in der er zusammensackte. „Schwach… wie dein erbärmlicher König! Ich kann es nicht fassen, dass ein Krieger A’kharzars den Champion der Dunklen Göttin vernichten konnte! Aber ich werde eine Bresche schlagen, auf dass Lumenia den Schatten anheimfallen wird! Und Tolga… dich zu opfern wird deinen König brechen! Ohne seinen Majordomus und seine Gerätschaften wird die Herrschaft des Lichts nach drei elendig langen Jahren enden!“ Mit diesen Worten trat Schnaps aus der Dunkelheit und ging langsam auf Tolga zu. „Ein Weilchen wird er sich noch halten… aber wir wissen eines: Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt auf jeden Fall!“ fügte er mit einem bösartigen Grinsen hinzu.
„Nicht solange ich es noch verhindern kann! Ich hab dich fast fünfzehn Jahre lang gejagt! Und dieses Mal wirst du mir nicht entkommen! Es ist Zeit für unseren letzten Kampf… nur du und ich!“ Lady Amelia stürmt auf Schnaps zu und holt ihn beim Aufprall von den Beinen. Als Schnaps sich keuchend wieder aufrappeln wollte, zog sie ihn mit Gewalt hoch, drückte ihm den Mund zu und hielt ihr Schwert an seinen Hals. „Eigentlich wäre die einzige gerechte Strafe dich nach dem Kodex der Akademie lebenslänglich in Stasis zu versetzen, um dir Zeit zu geben über deine Taten nachzudenken! Der Großarkanist würde sich das sogar sehr wünschen. Nur kann ich das Risiko nicht verantworten, dass du jemals aus diesem Wachkoma befreit werden könntest... und so verbleibt mir nur noch dir eines zu sagen: Der Tod ist das Ende! Doch dein Tod ist erst der Anfang... der Anfang ewiger Verdammnis!“ Lady Amelia schlitzt Schnaps von oben nach unten auf und zertritt sein herabfallendes Seelenphylakterium. „Niemand kann Magistrix Amelia entkommen… auch du nicht Schnaps! Auch du nicht… Meine Jagd ist endlich vorbei!“
Tolga richtet sich erschöpft auf und betrachtet eine Zeit lang Lady Amelia, wie sie über dem zerbrochenen Körper von Schnaps kniet. Nach einer Weile schüttelt er den Kopf, kramt als aus dem blutigen Sumpf noch brauchbare Metallteile hervor und ging den Weg an die Oberfläche zurück. Seine Gedanken wandten sich schon lange wieder um Klausky und Konsorten… „Wir brauchen wirklich einen angemessenen Umgang mit diesen Vollidioten, deren ausschließliche Betätigung darin besteht, sich zu vermehren und an unseren Postkutschenstationen Laxe zu saufen…“
Als Tolga abends in die Königshallen zurückkehrte, steuerte er zunächst die Werkstatt an. Erst hier bemerkte er wirklich das Fehlen seiner eigenen Einheit. Zwar arbeiteten hier und da einige vom König gestellte Ingenieure, jedoch fehlen ihnen die Qualifikationen, die einen Vollstrecker ausgemacht hatten. „Irgendwann werde ich diese Einheit wieder aufbauen… aber bis dahin habe ich wohl ausgekocht…“ murmelte er frustriert und zog sich in sein Gemach zurück.
3.4 Weitere Texte - Vermächtnis (in Abfolge ihres Erscheinens):
Weitere Texte sind Inhaltsauszüge aus Büchern, die im Haupthandlungsstrang (evtl. auch Charakterepisoden) genannt werden. Die Informationen aus diesen haben keinen Einfluss auf die Handlung, sondern dienen lediglich der Informationserweiterung.
Die Litanei der Verdammnis - Rezitationsritual Beschwörung Sekruhl:
Schatten liegen über Lumenia
Schatten führen ins Nirvana
Sekruhls Zorn geht durch Mark und Bein
Sekruhls Zorn führt zu ewiger Pein
Angst, Zorn und Hass wird auf ewig wallen
Sekruhl hat dies damals sehr gefallen
Sekruhl nährt sich von der Dunkelheit der Tausend Seelen
Lumenia wird er durch seine Präsenz auf ewig quälen
Irgendwann jedoch kam letztendlich die Wende
Sekruhl fand durch den Exorzisten sein Ende
Schatten fliehen, die Welt entrückt
Chance auf Frieden, ist das verrückt?
Generationen später, in erstarkender Nacht
dieses Ritual erneut kommt hervor
Schatten kehren zurück wie zuvor
...und Sekruhl aufs neue erwacht!
Nord-Lumenias Truppen zu Beginn des Lumenianischen Kreuzzuges:
Dieses Designdokument dient als ergänzende Information für die eingesetzten Streitkräfte zu Beginn des Lumenianischen Kreuzzuges.
Ausrüstung:
- 100 Beamer (MK 1 + 2) (Hauptgeschütz, Sekundärgeschütze, Inneneinrichtung mit vorgefertigten Modulen modifizierbar)
- 80 Einheiten Restbestand Dampfhammer (Schwere Artillerie)
- Restbestände einfaches Belagerungsgerät
- 500 Kampftaugliche Schiffe aller Art
- Lady Nawyn (250 Mann Besatzung (Transportkapazität: 500 + 3 Plätze schweres Kriegsgerät) Flaggschiff und Schlachtkreuzer)
- Landeboote (5 Mann Besatzung – werden in gerader Linie mit hoher Geschwindigkeit auf Landezonen gefeuert, werden nach Abschuss für Material wiederverwertet - 45 Stück auf Lady Nawyn geladen, Abschuss in Salven von 15 Schiffen)
- Kanonenboote (10 Mann Besatzung)
- Schlachtschiffe (50 Mann Besatzung)
- Transportschiffe (100 Mann Transportkapazität + 1 Platz schweres Kriegsgerät)
- Seelenstahlvorräte für 100 Waffen
- Blacksmithpanzerstahlausstattung für 1500 Nahkämpfer (Vollständiger Rüstungssatz mit beliebiger Waffe)
- Adamantaustattung für 2000 Nahkämpfer (Vollständiger Rüstungssatz mit beliebiger Waffe)
- Kalekrystaustattung für 3000 Fernkämpfer (Vollständiger Rüstungssatz ohne Waffe)
- Ausreichende Vorräte an Stoffen, Leder und geringeren Metallen zur Herstellung der Austattung der Restarmee
Einheiten:
Akademie Crystialis
Einheitengröße: 200
Typ: Magier, Heiler, Unterstützung
Ausrüstung: Roben aller Art, Stäbe und Zauberstäbe, Reagenzien zur Trankherstellung, Material zur Robenherstellung
Anführer: Simone, Lady Amelia
Standort: Akademie Crystialis, Nawyn
Status: Aktiv
Beschreibung: Die Akademie Crystialis beteiligt sich mit einigen sehr erfahrenen Kampfmagiern aller magischen Schulen am Lumenianischen Kreuzzug, die über die Fähigkeit verfügen ihre Ausrüstung bei Bedarf ersetzen zu können. Neben ausgezeichneten Heilern, Unterstützern und Kampfeinheiten werden ausgezeichnete alchemistische Fähigkeiten in die Armee eingebracht. Weiterhin ist die Einheit für die Einrichtung sicherer Portale nach Nord-Lumenia verantwortlich.
Armee von Lumenia
Einheitengröße: 5000
Typ: Gemischt
Ausrüstung: Unterschiedlich
Anführer: Alan, Tolga
Standort: Nord-Lumenia
Status: Aktiv
Beschreibung: Eine bunt gemischte Allzweck-Infanterie, die aus Kämpfern für alle möglichen Kampfstile zusammengestellt ist und insgesamt über eher geringe Kampferfahrung und schlechte Ausrüstung verfügt. Sie dient für den Lumenianischen Kreuzzug als das Rückgrat der Armee. Bei Bedarf kann eine große Anzahl Reservisten jederzeit nachgezogen werden.
Belagerungsbrigade
Einheitengröße: 70
Typ: Fahrzeuge
Ausrüstung: Sturmgewehre
Anführer: Tolga
Standort: Königshallen, Beirisch-Land
Status: Aktiv
Beschreibung: Eine speziell für den Umgang mit Beamer-Fahrzeugen und anderem Belagerungsgerät geschulte Einheit, die zu Teilen für den Lumenianischen Kreuzzug herangezogen wurde. Ist außerhalb von Kampfeinsätzen an der Weiterentwicklung bestehenden Kriegsgerätes beteiligt.
CommLink
Einheitengröße: 50
Typ: Unterstützung
Ausrüstung: Diverse
Anführer: Tolga
Standort: Königshallen, Beirisch-Land
Status: Aktiv
Beschreibung: Ein Team, welches nicht direkt an den Kampfhandlungen im Lumenianischen Kreuzzug beteiligt ist, sondern die Verantwortung der Produktion und Wartung technischen Kriegsgerätes und der Errichtung der nötigen Kommunikationssysteme nach Nord-Lumenia trägt.
Dschüngelbrecher
Einheitengröße: 500
Typ: Gemischt
Ausrüstung: Unterschiedlich
Anführer: Keiner
Standort: Mobil
Status: Unbekannt
Beschreibung: Eine Expedition die im Vorfeld des Lumenianischen Kreuzzuges eine Schneise durch den Dschüngel treiben soll, um Nachschub direkt auf dem Landweg transportieren zu können und einfacheren Zugriff auf die besonderen Rohstoffe des Dschüngels zu erhalten. Die Einheit ist in der Kiez-Region des Dschüngels verschollen.
Erlöser von Lumenia
Einheitengröße: 150
Typ: Nahkämpfer, Unterstützung
Ausrüstung: Langschwerter + Mandelschilde / Streithämmer, Plattenrüstungen
Anführer: Alan
Standort: Königshallen
Status: Aktiv
Beschreibung: Krieger des Lichts, die aus den mächtigsten Rittern von Lumenia rekrutiert werden. Auch wenn ihre Spezialisierung klar auf dem Nahkampf liegt, können sie auch eindrucksvoll über Lichtmagie gebieten.
Khalyngralische Elite
Einheitengröße: 1000
Typ: Nahkämpfer
Ausrüstung: Streitäxte / Langflinten, Kettenrüstungen
Anführer: Keiner
Standort: Khalyngral
Status: Aktiv
Beschreibung: Die Zwerge von Khalyngral beteiligen sich als Dank für die Hinrichtung des Verräterkönigs an den Kampfhandlungen des Lumenianischen Kreuzzuges, unterstehen jedoch nicht direkter Kontrolle, sondern agieren auf eigene Faust. Ihr sekundäres Ziel ist die Erschließung geeigneter Rohstoffgründe für Khalyngral.
Lumenianische Marinesoldaten
Einheitengröße: 1500
Typ: Nahkämpfer, Unterstützung
Ausrüstung: Seetaugliche Rüstungen, Kampfmesser
Anführer: Keiner
Standort: Port Yanea, Ostmarken
Status: Einsatzbereit
Beschreibung: Eine Einheit, die die Hauptstreitmacht einmalig nach Süd-Lumenia transportieren soll und bei der Eroberung einer Landungszone Feuerunterstützung bietet. Anschließend wird sie zur Verteidigung der Ostküste Nord-Lumenias zurückgezogen.
Ritter von Lumenia
Einheitengröße: 700
Typ: Nahkämpfer
Ausrüstung: Plattenrüstungen, Langschwerter und Schilde
Anführer: Alan, Timo
Standort: Königshallen, Beirisch-Land
Status: Aktiv
Beschreibung: Die Ritter von Lumenia sind eine Eliteeinheit, die normalerweise die Verteidigung der Königshallen gewährleisten soll und für den Marsch bei Paraden verwendet wird, jedoch zu großen Teilen als schwere Infanterie für den Lumenianischen Kreuzzug herangezogen wurde. Sie gehorchen nur den Befehlen des Königs oder auf explizite Anweisung temporär einem Stellvertreter.
Shelmar-Jäger
Einheitengröße: 1500
Typ: Nahkämpfer, Fernkämpfer
Ausrüstung: Leichte Rüstungen aller Art, Dolche, Stäbe und Wurfmesser, Fallen
Anführer: Alan
Standort: Shelmar, Leydensmoor
Status: Aktiv
Beschreibung: Der Beitrag der Ureinwohner von Shemlar am Lumenanischen Kreuzzug sind Jäger, welche im Umgang mit vielen verschiedenen Kampfstilen bewandert sind und insbesondere im Unterwasserkampf, Auftragsmord und Kämpfen weit hinter den feindlichen Linien zum Einsatz gebracht werden können. Die Shelmar-Jäger sind im Kampfgebiet in der Lage selbstständig ohne Anführer zu agieren.
Die Vollstrecker
Einheitengröße: 20
Typ: Spezial
Ausrüstung: Sturmgewehre, Schlagringe, Kampfanzüge, Anpassbare Spezialausstattung, ES-Team-Kommunikationsmodule
Anführer: Tolga
Standort: Legatum, Beirisch-Land
Status: Ausgeschaltet
Beschreibung: Die Vollstrecker sind ein kleiner Trupp resozialisierter Krimineller, die direkt Tolga unterstellt sind und normalerweise innerhalb der Armee unter Verschluss gehalten werden. Sie sind im Umgang mit allem fortschrittlicherem Kriegsgerät geschult und zeichnen sich durch ihre hohe Schlagkraft bei Infiltrationen aus, wurden jedoch vollständig von dem korrupten Schattenmagier Schnaps vernichtet. Tolga plant diese Einheit nach dem Lumenianischen Kreuzzug neu aufzubauen.
Westmark-Waldläufer
Einheitengröße: 500
Typ: Fernkämpfer
Ausrüstung: Langbögen, Lederrüstungen, Fallen, Kräutermixturen
Anführer: Lisa
Standort: Westmarken / Himmelsthür, Gefrorene Weiten
Status: Aktiv
Beschreibung: Die fähigsten Bogenschützen, die Nord-Lumenia zu bieten hat. Diese Eliteeinheit besteht aus Naturalisten, welche nicht nur ausgezeichnete Kenntnisse mit ihren Waffen haben, sondern auch in unwirtlicheren Regionen überlebensfähig und mobil sind und mit Kräutern aller Art ausgezeichnet umgehen können. Die Waldläufer wurden komplett für den Lumenianischen Kreuzzug herangezogen.